Heimspiel gegen Valencia: Real Madrid visiert Revanche für Hinspielpleite an

La Liga

Vorschau | Nach zwei Siegen am Stück kehrte zunächst etwas Ruhe bei Real Madrid ein. Die englische Woche soll am Sonntagnachmittag mit einem weiteren Erfolgserlebnis abgerundet werden. Zudem hat der Zweitplatzierte mit dem derzeit verbessert auftretenden FC Valencia noch eine Rechnung offen.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 16.15 Uhr, Live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Real Madrid: Bleibt die Dreierkette eine Ausnahme ?
  • FC Valencia: Abstand zu Abstiegsplätzen soll ausgebaut werden
  • Die Fledermäuse gewannen letztmals im Jahr 2008 beim Rekordmeister

Real will der Verletztenmisere weiter trotzen

Die 1:2-Heimniederlage gegen Levante beendete einen geradezu desaströsen Januar für Real Madrid. Im neuen Monat zeigt die Kurve zumindest ergebnistechnisch nach oben. Auf den hart erarbeiteten 2:1-Sieg bei Schlusslicht Huesca, dank eines Doppelpacks von Raphael Varane (27), folgte im Nachholspiel ein ungefährdeter 2:0-Erfolg über ein harmloses Getafe. Der Rückstand auf den Stadtrivalen Atletico beträgt aktuell acht Zähler – und das bei einem bestrittenen Spiel mehr. Trainer Zinedine Zidane (48), dem nahezu täglich die Frage nach seinem Verbleib über den Sommer hinaus gestellt wird, verschaffte sich zumindest ein kleineres Polster für die kommenden Wochen. Unter der Woche setzte er auf eine taktische Neuerung, die sich auszahlte.

(Photo by GABRIEL BOUYS / AFP) (Photo by GABRIEL BOUYS/AFP via Getty Images)

Erstmals ließ er seine Mannschaft in einer Dreierkette auflaufen. Der aus der Not geborene Schachzug – „Wir stellten das System um, weil es die Ausfälle erforderten“ – zahlte sich besonders in der Defensivarbeit aus, denn der Gast kam in den 90 Minuten zu lediglich einem Torabschluss. Neben dem umsichtigen Auftritt von Varane auf der zentralen Innenverteidigerposition wusste auch Nebenmann Ferland Mendy (25) in ungewohnter Rolle zu überzeugen, der seine Leistung mit dem – auch noch selbst eingeleiteten – Treffer zum 2:0-Endstand krönte. Eine weitere Überraschung in der Startelf stellte Marvin Park (20)  dar. Das Talent aus der eigenen Zweitvertretung legte bei seiner Premiere von Beginn an einen ordentlichen Auftritt hin. Mit Sergio Arribas (19), der ihn als Schienenspieler ersetzte, sowie Victor Chust (20) wurden zwei weitere Akteure aus dem Nachwuchs eingewechselt.

Auswahl für Zidane erweitert sich

Was einerseits ein Nachweis für die ansprechende Jugendarbeit ist, heißt andererseits bei einem Verein der Güteklasse Real Madrid, dass zahlreiche gestandene Spieler nicht zur Verfügung standen. Die personelle Lage wird sich im Heimspiel gegen den FC Valencia etwas verbessern. Toni Kroos (31) kehrt aus seiner abgesessenen Gelbsperre zurück. Ins Training wieder eingestiegen sind Daniel Carvajal (29), der direkt in die Anfangsformation rutschen könnte, und Lucas Vazquez (29). Es überwiegen allerdings weiterhin die Ausfälle. Angeführt wird die Verletztenriege vom jüngst am Meniskus operierten Kapitän Sergio Ramos (34) – dessen Vertragsverlängerung in den Sternen steht. Zu ihm gesellen sich Eden Hazard (29), Rodrigo (20), Federico Valverde (22), Eder Militao (23), Alvaro Odriozola (25) sowie Marcelo (32) und Park, die sich beide im Stadtduell gegen Getafe eine Verletzung zuzogen. 

Trotz der immer noch große Probleme können die Königlichen selbstverständlich eine schlagkräftige Mannschaft aus Feld schicken, die die Fähigkeiten besitzt, die peinliche 1:4-Blamage aus dem Hinspiel auszumerzen. Die Madrilenen verschuldeten in einer denkwürdigen Begegnung – nach eigener Führung – gleich drei Strafstöße, die allesamt verwandelt wurden und zum leistungsgerechten Endresultat führten. 

Valencia: Mit Wintertransfers ins gesicherte Mittelfeld vorrücken

Den großen Erfolgen aus früheren Zeiten rennt der FC Valencia vor dem 180.Duell der beiden Traditionsvereine weit hinterher. Zwischenzeitlich befanden sich die Fledermäuse in direkter Nähe zu den Abstiegsplätzen. In den letzten zwei Begegnungen sammelten sie vier wichtige Zähler ein, die fürs Vorrücken auf Rang zwölf sorgten. Nach dem hochverdienten Erfolg über Elche (1:0) ergatterte die Mannschaft von Trainer Javi Gracia (50) ein Remis beim gut aufgelegten Bilbao. Der im Verlauf der Saison immer wieder über die zu geringe Qualität und dünne Besetzung im Kader klagende Chefcoach durfte in der Vorwoche erstmals auf seine Winterneuzugänge zurückgreifen.

Gleich vier Leihen verkündete die sportliche Führung kurz vor Schließung des Transferfensters. Patrick Cutrone (23), der in der Jugend des AC Mailand ausgebildet wurde und dort seine ersten Erfahrungen im Seniorenbereich sammelte, dürfte der bekannteste Name sein. Der Angreifer erlebte ein unglückliches Halbjahr, das in Florenz begann und bei seinem derzeitigen Arbeitgeber Wolverhampton endete. In Bilbao feierte der Italiener sein 25-minütiges Debüt, womit er den anderen neuen Gesichtern einen Schritt voraus ist. Ebenfalls frisch angekommen in Valencia sind Rechtsverteidiger Cristiano Piccini (28), Innenverteiger Ferro (23) und der defensive Mittelfeldspieler Christian Oliva (24). Sie waren vorher allesamt in großen Ligen oder Vereinen unterwegs – und könnten die nötige Soforthilfe darstellen.

(Photo by David Ramos/Getty Images)

Erinnerung an den Hinspielerfolg kommen hoch

Schon lange ein Teil des sechsfachen spanischen Meisters ist dagegen Carlos Soler (24). Beim triumphalen 4:1-Sieg aus der Vorrundenbegegnung über Real stieg er zum Helden auf, nachdem er alle drei zugesprochenen Elfmeter gekonnt verwandelte. Ohnehin ist er Topscorer der Valencianer. Neben seiner Stärke vom Punkt steuerte der zentrale Mittelfeldspieler auch fünf Torvorlagen bei. Unter der Woche zeigte er sich auf der Vereinshomepage positiv gestimmt. „Wir wissen, wie wir ihn weh tun können“, erklärte er in Erinnerung an die Partie aus dem November. Ohnehin habe das Leistungsniveau der Mannschaft in den letzten Spielen zugenommen. Ordentliche Darbietungen legte – der im Umschaltspiel starke FC – auch im Vergleich mit dem FC Barcelona (2:2) und bei den knappen Niederlagen gegen Ligaprimus Atletico Madrid (0:1, 1:3) hin.

Einen bedeutenden Punkt im Matchplan der Kicker aus der Hafenstadt sollten Standardsituation darstellen, was auch Soler erkennt. „Wir sind stark nach Standardsituationen. Sie können den Unterschied ausmachen.“ Die Wichtigkeit habe man am letzten Wochenende gesehen, als Gabriel Paulista (30) infolge einer von Soler getretenen Ecke einköpfte. Personell kann Valencia fast aus dem Vollen schöpfen. Nur die beiden Abwehrrecken Mouctar Diakhaby (24) und Eliaquim Mangala (30) stehen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

Prognose

Real Madrid wird erneut auf eine geschlossen verteidigende Gästeelf treffen, weshalb die Unmengen an Torszenen wohl ausbleiben werden. Mit einer ähnlich geduldigen sowie disziplinierten Vorstellung wie am Dienstag sollte ein keineswegs ungefährliches Valencia jedoch bezwungen werden.

Mögliche Aufstellungen:

Real Madrid: Courtois,-Carvajal, Nacho, Varane, Mendy,-Modric, Casemiro, Kroos,-Asensio, Benzema, Vinicius

FC Valencia: Domenech,-Correia, Guillamon, Paulista, Gaya,-Wass, Soler, Racic, Guedes,-Gomez, Vallejo (Cutrone)

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(Photo by Angel Martinez/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.

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