Lewandowski-Doppelpack: Barcelona mit später Gala in San Sebastián

21. August 2022 | News | BY Florian Weber

Spielbericht | Der FC Barcelona gastiere am späten Sonntagabend bei Real Sociedad. Geburtstagskind Robert Lewandowski traf in der ersten Spielminute, doch die mutigen Hausherren boten den Katalanen lange Zeit Paroli – bis Ansu Fati die Katalanen belebte und maßgeblich zum 4:1 beitrug.

Nach einem harmlosen Auftritt am ersten Spieltag war der Druck, der vor der zweiten La-Liga-Spieltag auf dem FC Barcelona lastete, hoch. Mit Real Sociedad empfing allerdings eine der vielversprechendsten Mannschaft der Liga die Katalanen. Sociedad konnte das Auftaktspiel gewinnen und kam mit Schwung in die Partie.



Sociedad mutig trotz Lewandowskis Blitzstart

Aber gleich nach wenigen Sekunde zeigte der FC Barcelona, dass der Schlafwagenfußball aus dem ersten Spiel nicht nochmal zu sehen sein soll. Der FC Barcelona konterte gegen die hoch aufgerückten Mannen von Real Sociedad. Über die linke Seite dribbelte Balde mit dem Ball nach vorne. Der Linksverteidiger zog links am Sechzehner ab, der verkorkste Schuss wurde versehentlich zur Flanke und landete bei – natürlich! – Robert Lewandowski, der einen Schritt schneller als sein Gegenspieler war. Nach nur 46 Sekunden ging der FC Barcelona in Führung. Zuvor hatte sie 360 Minuten lang kein Tor in der La Liga erzielt – die längste Durstrecke seit 2003. (1.)

(Photo by ANDER GILLENEA / AFP)

Ein Start nach Maß, der aber nicht lang nachhallte. Frenkie de Jong verlor bei einem seiner waghalsigen Dribblings im Aufbau leichtsinnig den Ball und plötzlich war Alex Isak rechts im Strafraum frei. Eric Garcia eilte zurück und versuchte den Abschluss mit einer Grätsche zu blocken, allerdings macht er den Abschluss damit zu einem unhaltbaren Heber, der über den herausgeilten Marc-André ter Stegen hinweg ins Netz segelte. (6.)

Es entwickelte sich ein temporeiches Spiel. Vor allem beim FC Barcelona fiel auf, dass sie bei tiefen Ballgewinnen nach Kontergelegenheiten suchten und schneller als gewohnt umschalteten. Wenn Sociedad sich etwas weitere zurückzog, rochierten de Jong und Gavi vor der Dreieraufbaukette und versuchten den Barca-typischen Kurzpassrhythmus zu finden.  Doch nicht nur der FC Barcelona, auch Real Sociedad spielte mutig und lebendig. David Silva bewegte sich immer wieder zwischen die Linien und setzte Mikel Merino, den umtriebigen Takefusa Kubo und den Torschützen Merino in Szene. Gegen die Ball setzten die Hausherren auf ein giftiges Mittelfeldpressing.

Die besseren Chancen erspielte sich Sociedad. Und diejenigen, die Betrieb machten, waren die Ex-Dortmunder: Isak wich immer wieder auf die rechte Seite aus, Merino stieß immer wieder über die linke Seite in die Tiefe. Exemplarisch zeigte sich das in der 27. Spielminute, als Isak sah, dass Merino auf im Strafraum auf der halblinken Seite völlig freistand. Der Abschluss des Spaniers war aber zu ungenau, ter Stegen konnte den Ball ohne große Probleme abwehren. Eine wirklich muntere Anfangsphase der Hausherren.

Bemerkenswert war sicherlich, dass beide Mannschaft auf hohes Pressing verzichteten und nur in Gegenpressingsituationen gelegentlich auch in höheren Zonen Druck machten. Wirklich Konsequent aber auch in diesen Szenen nur selten – und Real Sociedad konsequenter als der FC Barcelona. Dennoch, es wirkte, als wäre der Respekt vor der gepflegten Spielanlage des Gegners auf beiden Seiten sehr groß.

Kurz vor der Halbzeitpause vereitelte ter Stegen mit einer wunderbaren Parade einen überlegten Abschluss von David Silva, der aus elf Metern frei auf dem Rückraum zum Abschluss kam und den Ball präzise und flach in Richtung der rechten Ecke einzuschieben versuchte.

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Ansu Fati belebt den FC Barcelona

Auch nach der Pause blieb das Spiel munter. Erst fiel ein Freist0ß von Brais Mendez in die lange Ecke und zappelte im Netz. Da war niemand mehr dran, trotzdem bewegten sich einige Sociedad-Spieler aus dem Abseits zum Ball. Der Schiedsrichter entschied richtigerweise auf Abseits. Wenige Minuten später tauchte Gavi plötzlich vor dem Tor der Hausherren auf, nachdem ein katastrophaler Einwurf von Sociedad genau so seinen Füßen landete. Der Mittelfeldspieler brauchte allerdings zu lange und kam nicht zum Abschluss.

Nach einer Stunde reagierte Xavi dann auf den zunehmen unorganisierten Auftritt seiner Mannschaft. Der blasse Ferran Torres und der umtriebige Balde nahmen auf der Bank Platz, Ansu Fati und Raphina sollten für frischen Wind sorgen.

(Photo by Ander GILLENEA / AFP)

Und keine zwei Minuten nach diesem Wechsel legte Ansu Fati den Ball magisch mit der Hacke ab. Am Strafraumrand kam Ousmane Dembele völlig frei zum Schuss und donnerte den Ball flach ins lange Eck. (66.)

Der Wechsel wirkte wie eine Koffeinspritze. Ansu Fati kreierte minütlich gefährliche Gelegenheiten, Barca fand immer mehr seinen Rhythmus. Wieder war es der wirbelnde Fati, der so viel Unruhe stiftete, dass der Ball vor den Füßen von Lewandowski landete der zum 3:1 einschieben konnte. (68.)

Und es ging immer weiter: Für Barcelona entwickelte sich das Spiel spät zur Gala. Raphinha spielte den Ball von der rechten Strafraumkante zu Lewandowski, der den Ball sehenswert aber auch etwas glücklich zu Fati durchsteckte, der frei vor Sociedad-Torhüter Remiro auftauchte und eiskalt ins rechte untere Eck zum 4:1-Endstand einschob. (79.)

(Photo by Ander GILLENEA / AFP)


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