„Pedri“-Sprechchöre im Camp Nou – Barcelona mit sechstem Sieg in Serie
3. April 2022 | News | BY Steffen Gronwald
News | Am 30. Spieltag kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams aus Barcelona und Sevilla. Während sich der FC Barcelona der Verfolgerrolle ausgesetzt sah und dementsprechend unter Druck stand, ging es für den FC Sevilla primär darum, den Vorsprung mindestens zu halten. Am Ende waren es aber die Gastgeber, die über ihren 1:0-Sieg jubeln durften – dank ihres 19-jährigen Youngsters.
Intensive Partie ohne die großen Highlights
Die Partie begann unspektakulär und mit gegenseitigem Abtasten der Spitzenteams. Nach sieben Minuten gab es einen ersten Abschluss von Ferran Torres. Der Spanier verzog aber und der Ball flog über das Tor. Es zeigte sich aber so langsam das Bild, dass der FC Barcelona das Heft des Handelns in die eigene Hand nehmen wollte, um die Kontrolle über das Spiel zu erlangen. Doch auch die nächsten Minuten zogen sich etwas. Sevilla stand defensiv kompakt, lies nahezu keine Gelegenheit zu und versucht hier und da Nadelstiche zu setzen, um selbst gefährlich zu werden. Allerdings gelang dies nur bedingt, denn auch Barca stand hinten souverän.
Letztlich dauerte es bis zur 44. Minute, ehe es richtig brenzlig wurde. Einen Seitenwechsel von Dani Alves, legte Alba direkt auf Pedri ab. Dieser schlenzte den Ball, knapp 20 Meter vor dem gegnerischen Tor, mustergültig auf den einlaufenden Dembélé, welchen das Spielgerät wiederum per Kopf querlegen wollte. Dort kam aber kein Barca-Akteur entscheidend dran, sodass Koundé am Ende entschärfen konnte. Zwei Minuten später durfte Bono ein erstes Mal auszeichnen – nach einem Schuss von Aubameyang musste sich der Schlussmann strecken, und konnte das Leder im Nachgreifen aufnehmen.
Barcelona zeigte sich nach somit gerade in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit präsent vor dem Strafraums Sevillas, ansonsten taten sich die Katalanen aufgrund eigener Ungenauigkeiten schwer. Sevilla hielt gut dagegen, hatte selbst aber keine nennenswerte Chance verbuchen können. So hat der Zuschauer kein grundsätzlich schlechtes Spiel, aber eine intensive Partie mit wenig Höhepunkten zu Gesicht bekommen.
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Pedri lässt Barcelona jubeln
In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer zunächst ein ähnliches Bild wie vor der Pause. Zwar konnte Sevilla einen ersten ernstzunehmenden Abschluss verbuchen, aber es waren die Katalanen, die weiter spielbestimmend agierten. Doch die ganz großen Chancen blieben weiter erst einmal aus. Erst knapp 20 Minuten vor dem Ende wurde es turbulent. Erst war es Gerard Piqué, der einen Kopfball an die Latte setzte, dann scheiterte Dembélé nur denkbar knapp am starken Bono und dann kam die heutige Sternstunde Pedris. Der 19-jährige Spanier agierte in bester Messi-Manier, täuschte aus 18 Metern einmal zum Schuss an, täuschte zweimal zum Schuss an, legte sich den Ball zurecht und zog ab. Der Ball rauschte mit vollem Tempo flach ins lange Eck und lies das Camp Nou beben. Jubelstürme in blau und rot, ein freudestrahlender Xavi und „Pedri“-Sprechchöre, wie sie einst nur Messi hörte.
In Folge dessen passierte zunächst nicht viel, ehe es kurz vor Schluss dann doch wieder brisant wurde. Nach einem cleveren Fouspiel von Piqué forderten alle Akteure in weiß die rote Karte, doch dies hatte nur zur Folge, dass zwei Akteure gelb und Sevillas Co-Trainer rot sahen. Ein weiteres Highlight hatte diese spannende Begegnung dann noch zu bieten. In der 93. Minute verschätzte sich ter Stegen nach einer Flanke und beförderte den Ball zum einschussbereiten Augustinsson. Der ehemalige Bremer bekam jedoch keinen Druck hinter das runde Leder und ließ ter Stegen seinen Fehler wieder gut machen.
So durften die Katalanen am Ende verdientermaßen über drei immens wichtige Punkte und Platz 2 in der Tabelle jubeln – dank des 19-jährigen Youngsters Pedri, der Messi mehr oder weniger vergessen ließ…
(Photo by Eric Alonso/Getty Images)
Steffen Gronwald
Steffen verfolgt primär den Vereinsfußball, fühlt sich im deutschen Ober- und Unterhaus zu Hause - verfolgt zugleich aber auch La Liga und die Premier League intensiv. Ob Offensivspektakel oder "park the Bus", fesseln tut ihn beides, zudem steht bei ihm auch der Schiedsrichter im Fokus. Seit 2016 bei 90PLUS.