Razzia bei RFEF und Rubiales: Droht dem spanischen Fußball der nächste Skandal?

Wieder gibt es Wirbel um den spanischen Fußballverband RFEF und dessen ehemaligen Präsidenten Luis Rubiales. Im Mittelpunkt: Die Austragung der Supercopa de España in Saudi-Arabien.

Neben RFEF und Rubiales: Auch Piqué spielt eine Rolle

Im Rahmen von polizeilichen Ermittlungen sind der Hauptsitz des spanischen Fußballverbands (RFEF) und das Haus seines ehemaligen Präsidenten Luis Rubiales (46) durchsucht worden. Es geht um den Verdacht von Korruption im Rahmen der Austragung der Supercopa de España in Saudi-Arabien. Auf Berufung von nicht namentlich genannten Quellen berichtet The Athletic, dass sieben Personen verhaftet und weitere fünf ermittelt werden sollen, die im Zusammenhang mit dem Fall stehen.

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Die Durchsuchung der RFEF-Büros wurde von Beamten der Guardia Civil – einer der beiden nationalen Polizeikräfte Spaniens – in Zusammenarbeit mit Staatsanwälten zur Korruptionsbekämpfung und mit Unterstützung von Europol durchgeführt. Den Angaben zufolge sollen elf Immobilien durchsucht worden sein, darunter auch die Büros des RFEF in Madrid und das Anwesen von Rubiales in Granada.

Nach dem Kuss-Skandal, für den nach wie vor kein Prozesstermin festgelegt, er im Oktober 2023 aber als RFEF-Präsident abgesetzt wurde, droht Rubiales und dem Verband der nächste Skandal. Unter der Leitung des 46-Jährigen wurde 2019 die Austragung der Supercopa de España für sechs Jahre nach Saudi-Arabien vergeben. Dafür kassierte die RFEF satte 240 Millionen Euro.

Im April 2022 berichtete das spanische Medium El Confidencial, dass Kosmos, ein Unternehmen im Besitz von Gerard Piqué, eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung des Geschäfts spielte und 24 Millionen Euro erhielt. Bei den neuerlichen Ermittlungen steht die Rolle von Kosmos offenbar aber nicht im Fokus. Nach Angaben von The Athletic hat sich die Guardia Civil nicht an das Unternehmen gewandt und keine neuen Dokumente angefordert geschweige denn Hausdurchsuchungen angeordnet.

Die Ermittlungen der Guardia Civil im Zusammenhang mit der Supercopa wurden ursprünglich aufgrund einer formellen Klage von Miguel Angel Galan im Mai 2022 vor einem Gericht in Majadahonda, Madrid, eingeleitet. Galan ist Präsident der Vereinigung für Transparenz und Demokratie im Sport und hatte zuvor mit The Athletic über Korruption im Verband gesprochen.