Kein Rücktritt: Massive Proteste gegen Rubiales

25. August 2023 | News | BY Manuel Behlert

Luis Rubiales, Verbandspräsident in Spanien, schrieb zuletzt negative Schlagzeilen aufgrund seines übergriffigen Verhaltens nach dem WM-Endspiel der Frauen. Viele rechneten damit, dass er heute zurücktreten würde, doch das war nicht der Fall. Jetzt hagelt es Kritik.

Massive Proteste gegen Rubiales

Es war schon ein wenig überraschend: Trotz seines übergriffigen Verhaltens beim WM-Finale will Luis Rubiales nicht vom Amt des Präsidenten des spanischen Fußballverbandes RFEF zurücktreten. Das teilte der 46-Jährige am Freitag auf einer außerordentlichen Generalversammlung des Verbandes in Madrid mit und sprach von einer „sozialen Hinrichtung“ seiner Person. Die Pressekonferenz, die mehr oder weniger fassungslos machte, auch weil Rubiales noch Applaus für einen Teil seiner Aussagen erntete, war der Anstoß für einige Proteste. Rund um seine Person wird es also keinesfalls ruhiger.



Viele Spieler der spanischen Frauennationalmannschaft solidarisierten sich am Nachmittag mit Jennifer Hermoso, die Opfer von Rubiales Verhalten geworden war. Auch Vereine wie der FC Barcelona oder Sevilla gaben Statements ab, in dem sie das Verhalten von Rubiales verurteilten und einen Rücktritt forderten. Borja Iglesias (30), Stürmer von Real Betis, der auch schon für die spanische Nationalmannschaft spielte, sorgte für ein deutliches Statement in den sozialen Medien. „Das Trikot der spanischen Nationalmannschaft zu tragen, ist eines der größten Dinge, die mir in meiner Karriere widerfahren sind. Ich weiß nicht, ob ich irgendwann wieder eine Option sein werde, aber ich habe mich entschieden, nicht in die Nationalmannschaft zurückzukehren, bis sich die Dinge ändern und diese Art von Verhalten nicht ungestraft bleibt“, so der Angreifer. Ein kürzeres Statement gab David de Gea (32), Ex-Torhüter von Manchester United ab. Auf Twitter schrieb er zu den Aussage Rubiales‘, dass seine „Ohren bluten“ würden. Unterstützung erhielt er dabei auch von Iker Casillas, Ex-Nationalspieler Spaniens. Schon im Vorfeld der Generalversammlung gab es eine Protestwelle, die die Absetzung des 46-Jährigen als Konsequenz forderte. Die FIFA hat auch bereits Ermittlungen eingeleitet, wäre im Endeffekt nach den Untersuchungen in der Lage, Sanktionen durchzusetzen.

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Ganz offen trug die FIFPro ihre Forderung nach Konsequenzen heute vor: „Nach der heutigen außerordentlichen Generalversammlung des spanischen Fußballverbandes fordert die FIFPRO erneut sofortige disziplinarische Maßnahmen gegen den Verbandspräsidenten Luis Rubiales wegen seines Verhaltens beim Finale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft“, lautete das Statement der weltweit tätigen Vertretung von Profifußballern.

Auseinandersetzung könnte vor Gericht weitergehen

Rubiales Verweigerung zum Rücktritt könnte nun dafür sorgen, dass die Auseinandersetzung vor Gericht weitergeht. Bereits am Donnerstag nahm die FIFA ein Disziplinarverfahren gegen Rubiales auf und wie die britische BBC am Freitag berichtete will nun auch die spanische Regierung Rubiales vor einem Sporttribunal belangen. Victor Francos, der spanische Minister für Sport erklärte am Freitag, dass Rubiales sich von einem Sportgericht in Spanien erklären muss und suspendiert werden könnte. „Das soll der MeToo-Moment des spanischen Fußballs werden“, wird Francos auf Seiten der BBC zitiert.

(Photo by Pablo Blazquez Dominguez/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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