Sevilla-Derby findet keinen Sieger – Schiedsrichter bei zwei Elfmeter-Szenen im Fokus

Am Sonntagabend rundete das Sevilla-Derby den 33. Spieltag in La Liga ab. In einer insgesamt überschaubaren Partie trennten sich Real Betis und der FC Sevilla 1:1.

Strittiger Handelfmeter: Isco öffnet die Dose vom Punkt

Während Real Betis um die europäischen Plätze kämpft, geht es für den FC Sevilla im Niemandsland der Tabelle sportlich um nicht mehr viel. Dass im Stadtderby keiner verlieren möchte, liegt in der Natur der Sache – insofern waren sportliche Ambitionen im Estadio Benito Villamarín am Sonntagabend eher Nebensache. Die Gäste machten zu Beginn den etwas griffigeren Einruck, mussten nach einer Viertelstunde aber einen Rückschlag verkraften, als sich Isaac Romero eine muskuläre Verletzung zuzog. Der Angreifer wurde durch Ex-Herthaner Dodi Lukebakio ersetzt (15.). Selbiger hatte nach 24 Minuten den Führungstreffer auf dem Fuß, brachte die Kugel infolge eines Einwurfes aus kürzester Distanz aber nicht im Tor unter.

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Erst nach rund einer halben Stunde wurde Betis aktiver und begann, die bis dahin ungeforderte Gäste-Abwehr vor Probleme zu stellen. Sevilla-Keeper Örjan Nyland unterlief ein haarsträubender Fehler, als er eine Außenristflanke von Isco passieren ließ, doch sein Vordermann Sergio Ramos rettete auf der Linie gegen den völlig freien Pablo Fornals (35.). Der FC Sevilla wurde zunehmend passiver, das Spiel ging nur noch in Richtung Nyland. Bitter für die Gäste: Lukebakio bekam die Kugel im eigenen Strafraum an den angelegten Arm, was Schiedsrichter Jose Maria Sanchez Martinez aber für einen Elfmeter reichte. Doppelt bitter: Beim fälligen halblinks getretenen Strafstoß durch Isco war Nyland noch mit der Hand am Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (38.). Trotz des etwas glücklichen Führungstreffers führte Real Betis zur Pause durch die Leistungssteigerung nicht unverdient mit 1:0.

(Photo by Fran Santiago/Getty Images)

Salas markiert den Ausgleich – zweiter Strafstoß bleibt Betis verwehrt

Die Verdiblancos waren auch nach dem Seitenwechsel die etwas zielstrebigere Mannschaft, Nyland bewahrte die Seinen bei einem wuchtigen Schuss von Ayoze Pérez vor dem 0:2 (53.). Auf der anderen Seite war der zum Wiederanpfiff eingewechselte Kike Salas bei einer Ecke von Marcos Acuña an der Fünfmeterkante zur Stelle und markierte den Ausgleich für den FC Sevilla (56.). Langsam bekam das Derby Temperatur. Keine drei Minuten später erwischte Loïc Badé im Zweikampf Isco mit der Hand im Gesicht – Elfmeter für Betis. Allerdings ging der Ex-Madrilene viel zu theatralisch zu Boden, sodass der Unparteiische seine Entscheidung nach Betrachten der Szene zurecht revidierte.

So schnell sie aufgekocht waren, so schnell kühlten die Ereignisse im Benito Villamarín auch wieder ab. Die rund 55.000 Zuschauer sahen etwas, was es in der jüngeren Vergangenheit selten gegeben hatte: Ein Sevilla-Derby der ruhigeren Sorte. Betis hatte nach wie vor etwas mehr Offensivaktionen, in einem ansonsten weitestgehend ausgeglichenen Spiel fehlten beiden Sevilla-Klubs die zündenden Ideen. Mit einem starken Pass setzte Nabil Fekir auf engem Raum Isco in Szene, doch der Aktivposten der Betiscos scheiterte an Nyland (80.). Wenige Minuten vor Ende servierte Rodri Sánchez für Abdessamad Ezzazouli, dessen Kopfball die Latte küsste (88.), ehe auf der anderen Seite bei einem abgeblockten Schuss über Hand diskutiert wurde, die Szene für den Unparteiischen aber nicht klar genug war (90.). Die letzte gefährliche Aktion gehörte Chadi Riad, der den Ball aus ordentlicher Position aber deutlich über das Tor setzte (90.+2). Es sollte die letzte gute Chance eines an Highlights insgesamt überschaubaren Sevilla-Derbys bleiben, das am Ende keinen Sieger fand.