Droht PSG Ärger wegen des Draxler-Deals?

19. September 2023 | News | BY Damian Ozako

Paris Saint-Germain hat seinen Kader im Sommer ordentlich ausgemistet. Unter anderem verließen Julian Draxler und Marco Verratti PSG in Richtung Katar. Die UEFA wird sich diese Deals nochmal genauer angucken. Was wird den Franzosen vorgeworfen?

UEFA nimmt PSG-Transfers unter die Lupe

PSG hatte in diesem Sommer einiges zu tun. Lionel Messi und Neymar verließen den Hauptstadtklub, Kylian Mbappe blieb trotz wochenlangen Theaters. Unter dem neuen Trainer Luis Enrique vollzogen die Franzosen einen bitter notwendigen Umbruch. Knapp 350 Millionen Euro wurden für etliche Neuzugänge ausgegeben. So verstärkte sich PSG unter anderem mit Randal Kolo Muani, Ousmane Dembele, Manuel Ugarte und Lucas Hernandez.

Um dennoch nicht mit dem Financial Fairplay der UEFA in Konflikt zu geraten, brauchte es dringend Einnahmen für den steinreichen Klub. So kam es gelegen, dass gleich drei Spieler aus dem Profikader den Weg nach Katar fanden und somit für dringend benötigte Einnahmen sorgten. Marco Verratti (30), wechselte vor wenigen Tagen für 45 Millionen Euro offizell zum Al-Arabi SC. Dort trifft er auf Abdou Diallo (27), der für 15 Millionen Euro aus Paris kam. Der Verteidiger, der in der Bundesliga für den 1. FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund auflief, gehörte wie Julian Draxler (29) zu den aussortierten Spielern, die Paris unbedingt los werden wollte. Das ehemalige Toptalent der Schalker wurde am Montag dann ebenfalls in Katar vorgestellt. Für 9 Millionen Euro schloss sich der Offensivakteur dem Al-Ahli SC an.

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PSG, das mit rund 200 Millionen Euro einen vereinsinternen Einnahmerekord verzeichnen konnte, kam das Interesse an diesen Akteuren gelegen, rief jetzt allerdings auch die UEFA auf den Plan. Dies berichtet die L’Équipe. Sollte sich herausstellen, dass PSG, dessen Eigentümer die Investorengruppe Qatar Sports Investments ist, und die aufnehmenden Vereine in Katar zu enge Verbindungen haben, droht dem französischen Klub eine Strafe.

PSG: Es wäre nicht der erste Verstoß dieser Art

In Anbetracht der recht hohen Einnahmen für Spieler, die der Klub nicht mehr haben wollte und dies auf dem Markt auch bekannt war, liegt die Vermutung nahe, dass die Verbindungen zu Katar eine nicht unerhebliche Rolle in diesen Deals spielten. Aus dem Vereinsumfeld reagiert man laut Infos der L’Équipe allerdings entspannt, da die PSG-Eigentümer nicht bei den aufnehmenden Vereinen involviert seien.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Franzosen Geldstrafen für zweifelhafte Deals bekommen würden. So wurden in der Vergangenheit bereits Sponsorings mit katarischen Unternehmen von der UEFA abgewertet, da diese als erweitertes Umfeld von PSG eingestuft wurden. Passiert dies nochmal, würden die Einnahmen nicht in den Finanzbüchern berücksichtigt werden. Das hätte wiederum zur Folge, dass die Break-even-Vorschrift der UEFA sehr wahrscheinlich nicht erfüllt werden könnte, sodass Geldstrafen drohen. Im vergangenen Jahr musste der Hauptstadtklub deswegen schon 65 Millionen Euro an den Verband zahlen.

(Photo by Fran Santiago/Getty Images)

Damian Ozako

Als Kind von Tomas Rosicky verzaubert und von Nelson Haedo Valdez auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht worden. Geblieben ist die Leidenschaft für den (offensiven) Fußball. Seit 2018 bei 90PLUS.


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