News | Die Talentförderung im deutschen Fußball erzielte in den vergangenen Jahren keinen Fortschritt. Dementsprechend mehrte sich zuletzt die Kritik, zu der der DFB-Direktor Oliver Bierhoff Stellung nahm.
Bierhoff: „Zu oft auf Erfolg und Ergebnisse geachtet“
Abgesehen von Ausnahmeerscheinungen wie Jamal Musiala (19), Florian Wirtz (18) oder Youssoufa Moukoko (17), die auf kurz- oder langfristige Sicht in der Nationalmannschaft prägende Rollen einnehmen werden, herrschte zuletzt Stillstand in der deutschen Nachwuchsarbeit. Gerade im Vergleich zu Frankreich, Spanien oder England fielen die Erfolge des DFB doch deutlich ab.
„Wir haben uns zu lange auf die erfolgreichen Zeiten verlassen. Da müssen wir jetzt wieder nachlegen und dafür bin ich auch verantwortlich. Wir haben manisch nur an Systemfußballern gearbeitet und haben das individuelle Training ein bisschen fallen gelassen“, so ein selbstkritischer Oliver Bierhoff (54) im Gespräch mit MagentaTV (via Sky). Zu oft hätten die Verantwortlichen „auf Erfolg und Ergebnisse geachtet und nicht auf die individuelle Entwicklung des Spielers“, fuhr der DFB-Direktor Nationalmannschaften fort.
Als explizites Beispiel nannte er den seit dem Rücktritt von Miroslav Klose (43) fehlenden Mittelstürmer auf Topniveau in Deutschland. „Man sieht, wie die großen Vereine händeringend nach diesem Stoßstürmer suchen. Das kommt natürlich nicht durch Zufall. Das ist ein Ergebnis der Entwicklung in den letzten Jahren. Man braucht so einen Spieler, um die wichtigen Tore zu machen“, so Bierhoff. Ob die frisch eröffnete DFB-Akademie in Zukunft für Besserung sorgen wird, bleibt abzuwarten.
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(Photo by Alex Grimm/Getty Images)