Die nächste große Enttäuschung: Deutschland mit klarer Testspiel-Pleite gegen Japan

9. September 2023 | Nationalelf | BY Lea Selin Thomas

Am Samstagabend trat Deutschland in der Volkswagen Arena gegen Japan an. Die deutsche Mannschaft legte einen äußerst miserablen Auftritt hin und unterlag den Japanern schlussendlich mit 1:4.

Deutschland gerät früh in Rückstand, Sané gleicht aus – Japan trifft erneut

Der erste aussichtsreiche Freistoß gehörte der DFB-Elf. Leroy Sané führte diesen am rechten Strafraumeck direkt aus, blieb mit seinem Linksschuss aber an der japanischen Mauer hängen (3.) Die Deutschen versuchten, früh draufzugehen und den Spielaufbau des Gegners zu stören. Niklas Süle probierte es nach einer Ecke per Kopf, doch Japans Keeper Keisuke Ōsako griff sicher zu (4.).  Infolge eines Eckballs von der rechten Seite, getreten von Yukinari Sugawara, brachte Deutschland den Ball nicht weit genug weg. Ex-Stuttgarter Wataru Endo schoss aus der Distanz, setzte seinen Versuch aber zu hoch an (9.).

Kurz darauf geriet die deutsche Mannschaft in Rückstand: Die Japaner hatten etwas mehr Ballbesitz und verlagerten das Spiel auf die rechte Seite. Von dort flankte Sugawara – sein Kollege Jun’ya Ito kam kurz und hielt am Torraum noch vor dem ersten Pfosten den Fuß rein. Antonio Rüdiger fälschte entscheidend zur japanischen 1:0-Führung ab (11.). Es war die bis dato erste nennenswerte Offensivaktion der Blue Samurai. Deutschland ließ sich aber nicht unterkriegen – ausgehend von Joshua Kimmich, gelangte der Ball über Ilkay Gündoğan durchs Zentrum zu Florian Wirtz. Letzterer gab das Spielgerät weiter an den auf halbrechts freistehenden Sané. Der Bayern-Akteur zog aus etwa acht Metern direkt ab und traf zum Ausgleich ins lange Eck (19.).

Die Freude darüber währte allerdings nicht lange, denn Japan jubelte kurz darauf erneut: Abermals lieferte Sugawara eine Hereingabe, die Ito eher unfreiwillig zu Ayase Ueda weiterleitete – der Angreifer reagierte schnell genug und netzte zum 2:1 ein (22.). Weil Süle Minuten später seinen Frust an dem japanischen Torschützen abreagierte, sah der Dortmunder die Gelbe Karte (25.). Auf der rechten Seite setzte sich Leroy Sané gegen Hiroki Ito durch, passte flach in die Mitte. Wirtz verwertete die Vorlage direkt, jagte das Leder aber aus etwa sieben Metern über die Kiste (30.). Wenig später vergab Neu-Kapitän Gündoğan eine Riesenchance aus kurzer Distanz (33.).

Kurz vor der Pause verhinderte Marc-André ter Stegen den 1:3-Rückstand, indem er einen starken Rechtsschuss von Ueda parierte (41.). Gleich darauf marschierte Sané halblinks in den Sechzehner, wurde jedoch im letzten Moment entscheidend von Takehiro Tomiyasu gestört (45.). Mehr passierte vor der Pause nicht – es blieb bei der knappen Führung für die Japaner.



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Katastrophale zweite Hälfte: Deutschland unterliegt Japan

Ohne personelle Veränderungen ging es anschließend in den zweiten Durchgang. Ter Stegen legte Ito beinahe ein Tor auf, doch die Deutschen hatten Glück, dass dessen Schlenzer mit dem linken Fuß das lange Eck verfehlte (46.). Nur wenige Minuten später rettete der Schlussmann des FC Barcelona sein Team erneut, diesmal vor Ueda. Der Nachschuss von Hidemasa Morata aus halblinker Position landete am Außennetz (48.). Serge Gnabry versuchte es derweil mit einem Rechtsschuss, der aber nichts einbrachte (50.). Auf der Gegenseite zielte Daichi Kamada aufs kurze Eck – ter Stegen war abermals zur Stelle (54.).

Seit der Pause verzeichnete Deutschland um die 75 Prozent Ballbesitz, doch die zündenden Ideen fehlten. Im gegnerischen Sechzehner ging Nico Schlotterbeck im Zweikampf mit Endo zu Boden, für einen Elfmeter reichte diese Aktion jedoch nicht (63.). Generell tat sich aufseiten der DFB-Elf während dieser Phase relativ wenig, die Japaner konzentrierten sich ihrerseits darauf, hinten alles dicht zu machen. Der eingewechselte Takuma Asano tauchte zwischendurch links in der Box auf und scheiterte mit seinem Rechtsschuss einmal mehr am starken ter Stegen, der weiteres Ungemach verhinderte (70.).

Gündoğan versuchte derweil, den Ball auf rechts in den Lauf von Sané durchzustecken, doch wieder funkte ein Japaner entscheidend dazwischen (78.). Kurz darauf holte Sané holte einen Freistoß raus, mit dem Kimmich aber recht wenig anzufangen wusste (80.). Gegen Ende der Partie machte Japan dann den Sack zu: Asano traf zum 3:1, nur wenige Augenblicke später erhöhte Ao Tanaka sogar auf 4:1 – dieses Ergebnis bedeutete gleichzeitig den Endstand (90.+2). Kaum zu glauben, doch die zweite Hälfte war aus deutscher Sicht noch deutlich schwächer als die erste. Gegen Ende gab die DFB-Elf das Spiel komplett aus der Hand.

 

Aufstellungen

Deutschland: Ter Stegen – Kimmich, Süle, Rüdiger, Schlotterbeck (64. Gosens) – Can (64. Groß), Gündoğan – Gnabry (81. Schade), Wirtz (73. Brandt), Sané – Havertz (73. Müller)

Japan: Ōsako – Tomiyasu, Itakura, Sugawara (84. Hashioka), Ito – Morita (75. Tanaka), Endo – Ito (75. Kubo), Kamada (59. Taniguchi), Mitoma (84. Doan) – Ueda (59. Asano)

Tore: 0:1 Ito (11.), 1:1 Sané (19.), 1:2 Ueda (22.), 1:3 Asano (90.), 1:4 Tanaka (90.+2)

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Lea Selin Thomas

Lebt die Rivalität zwischen den Mailänder Klubs und trägt die rot-schwarzen Farben. Bedauert sehr, dass sie die sportliche Blütezeit der Rossoneri um ein paar Jahre verpasst hat.


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