Haller schießt die Elfenbeinküste zum Afrika-Cup!
11. Februar 2024 | News | BY Yannick Lassmann
Das Finale des Afrika-Cups bestritten Nigeria und die zugleich als Gastgeber fungierende Elfenbeinküste. Über weite Strecken dominierten die Ivorer das Geschehen, gerieten aber in Rückstand, von dem sie sich unbeeindruckt zeigten und mit 2:1 gewannen.
Nigeria stellt den Spielverlauf auf den Kopf
Beide Mannschaften erreichten über die unterschiedlichsten Wege das Endspiel. Nigeria wusste vom Start weg zu überzeugen und benötigte lediglich im Halbfinale gegen Südafrika das Elfmeterschießen zum Weiterkommen. Die Elfenbeinküste hingegen überstand die Vorrunde lediglich als einer der besten Drittplatzierten und ersetzte Coach Jean-Louis Gasset durch Emerse Faé. Unter dessen Leitung bezwangen die Ivorer Titelverteidiger Senegal, Mali und die DR Kongo und durften ebenfalls im ausverkauften Stade Olympique Alassane Ouattara antreten.
Beflügelt vom Publikum stellten die Hausherren in den Anfangsminuten die aktivere Mannschaft. Eine Hereingabe von Max-Alain Gradel trudelte nur knapp am langen Eck vorbei (7.). In wirkliche Gefahr geriet das von Stanley Nwabili gehütete Tor aber zunächst nicht. Seinen Vordermännern war die Nervosität durchaus anzumerken. Sie leisteten sich einfache Fehler, wie etwa Said, der eine überflüssige Ecke verursachte. Diese landete über Umwege bei Gradel, der im Falle aus fünf Metern vergab (21.).
Nigeria blieb derweil weiter harnlos. Dafür leistete sich Victor Osimhen ein Wortgefecht mit Evan Ndicka und Trainer José Peseiro handelte sich wegen Meckerns die Gelbe Karte durch Schiedsrichter Dahane Beida ein. In Minute 33 leistete sich Calvin Basses einen üblen Fehlpass im Spielaufbau, die Ivorer schalteten schnell um, woraufhin Franck Kessié auf Simon Adingra durchsteckte, der aus halblinker Position an Nwabili scheiterte.
Yahia Fofana blieb dagegen ohne Prüfung, ehe er in der 38. Minute hinter sich greifen musste. Einen Eckball verlängerte Bassey als Bogenlampe in die Mitte, wo William Troost-Ekong höher als Serge Aurier sprang und unhaltbar für Fofana zum 1:0 einköpfte. Die Führung kam aus dem Nichts für die bis dato sehr passiven Super Eagles. Das Resultat transportierten sie in die Halbzeitpause.
Elfenbeinküste dreht das Spiel und gewinnt den Afrika-Cup
Kurz nach dem Seitenwechsel lag der Ausgleich in der Luft. Nachdem sich Simon Adingra auf der linken Seite durchsetzte, wehrte Nwabili seine scharfe Hereingabe ins Zentrum ab, Gradel zog umgehend ab und Bassey blockte für seinen bereits geschlagenen Schlussmann kurz vor der Torlinie (49.). 120 Sekunden später kam Gradel im Zweikampf gegen den ungeschickt verteidigenden Said ins Stolpern, der Unparteiische verwehrte jedoch einen möglichen Elfmeter.
Die Ivorer hielten den Druck in der Folge aufrecht. Adingra schaffte es immer wieder, auf der linken Seite Akzente zu setzen. Seine Hereingabe beförderte Kessié per Kopf in die Arme von Nwabili (59.). Kurz darauf lenkte der Keeper einen Distanzschuss von Odilon Kossounou um den Pfosten. Die anschließende Ecke von Adingra landete bei Kessié, der am zweiten Pfosten per Kopf vollendete, der zu spät die Orientierung findende Nwabili bekam noch die Fingerspitzen an den Ball, konnte aber nicht mehr abwehren – 1:1 (62.).
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Auch nach dem Ausgleich gab die Elfenbeinküste den Ton an. Sebastien Haller, der bereits das Halbfinale gegen die DR Kongo durch einen spektakulären Treffer entschied, probierte es per Fallrückzieher, verzog aber um knapp einen Meter (74.). Sieben Zeigerumdrehungen später war Haller nach einer Flanke des kaum zu stoppenden Adingra zur Stelle und drückte die Kugel zur ivorischen Führung über die Linie. Der Vorsprung geriet in den Schlussminuten nicht mehr in Gefahr. So durfte die Elfenbeinküste vor heimischer Kulisse den Gewinn des Afrika-Cups bejubeln.
Nigeria – Elfenbeinküste 1:2 (1:0)
Nigeria: Nwabili,-Ajayi, Troost-Ekong, Bassey,-Aina, Onyeka (86. Aribo), Iwobi (79. Yusuf), Zaidu (86. Moffi),-Chukwueze (56. Simon), Lookman (79. Iheanacho),-Osimhen
Elfenbeinküste: Y. Fofana,-Aurier (70. Singo), Kossounou, Ndicka, Konan,-Kessié, Seri (90+2. Amani), S. Fofana (88. Sangaré),-Gradel (70. Diakité), Haller (88. Krasso), Adingra
Tor: 1:0 Troost-Ekong (38.), 1:1 Kessié (62.), 1:2 Haller (81.)
(Photo by ISSOUF SANOGO/AFP via Getty Images)
Yannick Lassmann
Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.