Kuntz: DFB mit geringeren Chancen bei deutsch-türkischen Talenten

18. November 2023 | News | BY sid

Bis zum September trainierte Stefan Kuntz die türkische Nationalmannschaft. Am heutigen Samstag trifft sie auf sein Heimatland. Zuvor äußerte sich der Ex-Coach zu vielen Themen, auch zum Umgang mit deutsch-türkischen Talenten.

Kuntz über Türkei: „Ausbildung von Jugendspielern oft nicht so gut“

Der frühere türkische Fußball-Nationaltrainer Stefan Kuntz hält es für schwierig, deutsch-türkische Talente für eine Zukunft in der DFB-Auswahl zu gewinnen. „Manche, die möglicherweise gerne für Deutschland spielen würden, haben nicht wirklich eine Wahl, weil von ihnen einfach auch ein Stück weit erwartet wird, für das Land ihrer Eltern zu spielen“, sagte der 61-Jährige dem Nachrichtenportal t-online.



Rio-Weltmeister Mesut Özil oder der aktuelle DFB-Kapitän Ilkay Gündogan entschieden sich einst für eine Zukunft beim DFB. Andere Profis wie der aktuelle türkische Kapitän Hakan Calhanoglu oder der Dortmunder Salih Özcan, die wie Özil und Gündogan in Deutschland geboren wurden, wählten das Land ihrer Ahnen.

Kuntz erläuterte, dass der Weg ins A-Team in der Türkei oft kürzer sei. „Die Ausbildung von Jugendspielern ist in der Türkei nicht so gut wie in Deutschland“, meinte er. Wenn also der deutsche U21-Trainer Antonio Di Salvo „einen Spieler anruft und zur U21 einlädt, der aber gleichzeitig höflich ablehnt, weil er ein Angebot der türkischen A-Mannschaft hat – da sind einem die Hände gebunden“.

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Mitunter entscheiden sich die Spieler auch wegen besserer Einsatzchancen für die Türkei. Özcan durchlief von der U15 bis zur U21 alle deutschen Nachwuchsteams, ehe er im März 2022 unter Kuntz bei der „A Milli“ debütierte. Der frühere Schalker Kaan Ayhan, der wie Özcan im Aufgebot der Türkei für das Länderspiel in Berlin gegen das DFB-Team steht (20.45 Uhr/RTL), spielte in der U18 noch für Deutschland.

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)


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