„Bin davon überzeugt“: Leon Goretzka will DFB-Stammplatz zurückerobern

15. November 2023 | News | BY Antonio Riether

Leon Goretzka hat sein Leistungstief überwunden. Doch auf der Lieblingsposition des FC-Bayern-Profis herrscht in der Nationalmannschaft großes Gedränge.

Leon Goretzka meldet sich fit zurück – und will seinen Stammplatz zurück

Die Sprints durch den Hindernisparcours funktionierten ebenso reibungslos wie die Passübungen mit David Raum – doch beim unverzichtbaren Schnüren der Fußballschuhe ist Leon Goretzka weiter auf Hilfe angewiesen. Nach seinem Mittelhandbruch erwiesen sich seine Bayern-Kollegen Joshua Kimmich und Thomas Müller schon als wertvolle Unterstützer, richtig glücklich ist Goretzka aber nicht.

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„Ich habe noch keinen gefunden, der es zu hundert Prozent gut macht. Es nervt ein bisschen“, sagte der 28-Jährige nach dem Nationalmannschafts-Training am Mittwoch in Frankfurt/Main.

Seinen verlorenen Stammplatz im Mittelfeld der DFB-Auswahl will Goretzka aber ganz alleine zurückerobern. „Ich bin davon überzeugt“, betonte der Münchner, „dass ich Qualitäten habe, mit denen ich der Mannschaft helfen kann.“ Am Ende müsse aber Julian Nagelsmann („ein super Trainer“) die Entscheidung treffen.

Mit dem Bundestrainer hat sich Goretzka in der gemeinsamen Zeit beim deutschen Rekordmeister blendend verstanden. Doch eine bevorzugte Behandlung erhält er daher nicht. Beim Debüt des Nachfolgers von Hansi Flick auf der US-Reise im Oktober wurde Goretzka zweimal nur eingewechselt. „In der Nationalmannschaft ist die Konkurrenz immer extrem groß“, erklärte er.

Gündogan und Groß zeigten zuletzt starke Leistungen – ist Platz für Goretzka?

Im Machtzentrum besonders. Ilkay Gündogan gilt als gesetzt, Pascal Groß überzeugte an der Seite des Kapitäns in der Startelf gegen die USA (3:1) und Mexiko (2:2). Goretzkas Kumpel Kimmich kehrt zum Jahresabschluss gegen die Türkei am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Berlin und drei Tage später in Wien gegen Österreich ebenfalls wieder zurück.

Kimmichs Rückversetzung in die Viererkette würde das Getümmel im Mittelfeld etwas lösen. „Jo ist ein sehr, sehr guter Rechtsverteidiger“, sagte Goretzka. Doch letztlich sieht er sich selbst in der Verantwortung: „Jeder muss Leistung bringen.“



Dies gelang ihm nach der verkorksten WM in der Rückrunde im Verein nicht. Im Sommer wurde er sogar als Verkaufskandidat gehandelt, von Flick wurde er für die Länderspiele im September nicht berücksichtigt. Doch Goretzka gab die Antwort auf dem Platz und brachte sich wieder in Form. Selbst als Aushilfs-Innenverteidiger machte er zuletzt im Klub eine gute Figur.

Sein großes Ziel ist die Heim-EM im nächsten Sommer. Drei Turnier-Enttäuschungen in Serie sind genug. „Das nagt persönlich an mir. Umso motivierter sind wir, ein erfolgreiches Turnier zu spielen“, sagte Goretzka, der in der Vergangenheit auch immer wieder mit seiner klaren Haltung in politischen Fragen überzeugte.

Dass nach der umstrittenen Winter-WM in Katar ein Turnier im eigenen Land stattfindet, erfreut ihn noch mehr. „Ich bin froh, dass diese Fragen im Sommer abnehmen werden. Da können wir uns voll auf den Fußball konzentrieren“, sagte Goretzka, der sein Handeln auf und abseits des Feldes auch nach Jahren reflektiert.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)


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