Österreich schon ganz narrisch: Nur der „Derby“-Sieg zählt

20. November 2023 | News | BY sid

Die Österreicher mit ihrem deutschen Trainer Ralf Rangnick wollen es dem großen Nachbarn zeigen. Das Land blickt gespannt auf das Aufeinandertreffen mit dem vierfachen Weltmeister.

Österreich ist heiß auf das Spiel gegen Deutschland

Ralf Rangnick (65) will den „Derby“-Sieg, David Alaba ist heiß, die Medien wittern eine Überraschung – Österreich ist schon wieder ganz narrisch. Für die Kicker der Alpenrepublik zählt im letzten Spiel des Jahres gegen den angezählten großen Nachbarn nur ein Erfolg. Die vor Selbstvertrauen strotzenden Österreicher wollen den Deutschen am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) in Wien zeigen, wer die besseren Bundesliga-Profis hat.

„Wir wollen das Jahr das erfolgreich beenden. Es ist ein sehr spezielles Spiel“, sagte Kapitän Alaba vor der Partie im längst ausverkauften Ernst-Happel-Stadion: „Für uns alle.“ Zumindest für fast alle. Zwölf Deutschland-Legionäre stehen im Kader, weitere Profis haben wie Alaba eine Bundesliga-Vergangenheit und angeführt von Rangnick steht ein rein deutsches Trainerteam in der Verantwortung.

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„Für beide Nationen ist es ein besonderes Spiel. Es ist ein brisantes Duell. Im Vereinsfußball würde man sagen, es ist ein Derby“, betonte Rangnick, der am Montag bei der Pressekonferenz extrem zuversichtlich wirkte: „Klar kenne ich Julian Nagelsmann sehr gut. Wir haben aber noch nicht telefoniert, seit er Bundestrainer ist. Wir sind auf alles vorbereitet.“

Nach der souveränen Qualifikation für die EM-Endrunde im kommenden Jahr in Deutschland erwartet Rangnick eine Standortbestimmung: „Wir freuen uns mega auf die EURO. Wichtig wird vor allem sein, dass wir uns zu einer richtigen Turniermannschaft entwickeln“, sagte der Schwabe: „Gegen Deutschland gibt es einen Fingerzeig, wie es ausschaut, wenn wir gegen eine Topmannschaft Europas spielen.“

Dass die deutsche Auswahl derzeit wirklich zu den europäischen Top-Adressen gehört, darf allerdings bezweifelt werden – das sehen auch die österreichischen Medien und Experten so. Deutschland habe „die EM-Angst im Gepäck“, schrieb der Kurier. Für den früheren Frankfurter Martin Hinteregger, der beim 2:1 im bisher letzten Aufeinandertreffen im Juni 2018 gegen den viermaligen Weltmeister getroffen hatte, zählt „Deutschland nicht mehr zu den Top-Nationen“, deshalb glaube er fest an einen Sieg.

Darauf setzt auch Rangnick. „Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen solche Mannschaften mithalten und auch gewinnen können“, sagte der 65-Jährige, der „alle Mann an Bord“ hat und mit der „bestmöglichen Formation“ auflaufen will: „Ich finde, dass wir uns im Laufe der letzten Monate enorm entwickelt haben. Aber wir sind noch nicht am Limit. Deshalb ist es wichtig, gegen Deutschland zu zeigen, was in der Mannschaft steckt.“

Seine Profis sind bereit dafür. „Wir haben grundsätzlich eine Mannschaft, die sich vor niemandem verstecken muss“, sagte Alaba. Der Leipziger Christoph Baumgartner möchte „alles raushauen in diesem besonderen Spiel“, Konrad Laimer von den Bayern „das Jahr veredeln“ – und Maximilian Wöber will in den kommenden Wochen einfach nur die Lacher auf seiner Seite haben.

„Ich möchte mir, wenn ich zurück in die Kabine komme, natürlich keine blöden Sprüche von meinen deutschen Kollegen anhören müssen“, scherzte der Gladbacher: „Deswegen wäre es natürlich schön, wenn wir die Partie gewinnen und ich der sein kann, der blöd redet.“

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(Photo by EVA MANHART/APA/AFP via Getty Images)


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