„Kampf gegen Rassismus“: Spanien und Brasilien liefern sich besonderes Testspiel

15. Januar 2024 | News | BY Antonio Riether

Der spanische und der brasilianische Verband setzen mit einem Freundschaftsspiel der Extraklasse ein Zeichen gegen Rassismus und Gewalt im Fußball. Ende März steigt das Duell, wie die Nationalteams am Montag bekannt gaben.

Im Zeichen der Antidiskriminierung: Spanien und Brasilien duellieren sich Ende März

In den vergangenen Monaten häuften sich im spanischen Fußball die rassistischen Vorfälle, besonders Real-Madrid-Star Vinicius Junior war oftmals Zielscheibe von diskriminierenden Beleidigungen. Erst im Oktober prangerte er diesen Missstand nach einem Auswärtsspiel in Sevilla erneut öffentlich an, nachdem er nicht nur von einem Erwachsenen, sondern auch von einem Kind rassistisch beschimpft worden war. „Ich hoffe, dass die spanischen Behörden ihren Teil beitragen. Diese Leute müssen auch strafrechtlich bestraft werden“, meinte Vini Jr., der nach eigener Aussage den 19. isolierten Vorfall zählte: „Und es werden immer mehr.“



Um ein Zeichen für den „Kampf gegen Rassismus und Gewalt im Fußball“ zu setzen, wird in seiner Wahlheimat Madrid am 26. März ein Freundschaftsspiel der besonderen Sorte ausgetragen. Die spanische Nationalelf trifft dabei im Santiago Bernabéu auf den fünfmaligen Weltmeister Brasilien, wie der Verband des Gastgeberlandes am Montag schrieb. Bereits Anfang Juni letzten Jahres hatten die beiden Nationalverbände ein Testspiel vereinbart, nun stehen auch das Datum, die Uhrzeit sowie das Motto der Begegnung fest.

Unter dem Leitspruch „Una misma piel“ (zu Deutsch: „Eine gemeinsame Hautfarbe“) werden die beiden Teams im legendären Fußballtempel in der spanischen Hauptstadt ein kleines Fest für die Fans feiern. Immerhin werden die Zuschauenden auf beiden Seiten Weltklassespieler in Aktion sehen. „Die Veranstaltung wird dazu dienen, das Engagement gegen Gewalt und Rassismus im Fußball zu verstärken und die guten Beziehungen zwischen den beiden nationalen Verbänden zu intensivieren, indem sie ein großes Fest des Fußballs zwischen zwei der stärksten Mannschaften auf der internationalen Bühne darstellt“, schreibt der spanische Nationalverband, der auch angesichts seiner Rolle als möglicher Co-Gastgeber der WM 2030 an den gesellschaftlichen Zuständen im Land arbeiten will.

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Nicht nur für die von Rassismus und Ausgrenzung betroffenen Spieler und Verantwortlichen wird der 26. März ein besonderes Event. Auch für Dorival Junior, den neuen Nationaltrainer Brasiliens, ist dieser Stichtag entscheidend. Der 61-Jährige wird in Spanien sein zweites Spiel als Nationalcoach an der Seitenlinie bestreiten, das erste findet am 23. März in Wembley gegen England statt.

Auch der sportliche Wert der Partie soll nicht in den Hintergrund rücken. Immerhin findet die Partie im Rahmen des ersten Trainingslagers der Mannschaft von Nationaltrainer Luis de la Fuente statt, der im Juni bei der EM in Deutschland den maximalen Erfolg mit seiner „Furia Roja“ feiern will. Auch für Brasilien steht im Juni mit der Copa América in den USA ein großes Turnier an, angesichts der schwachen Leistungen in der WM-Qualifikation steht die Seleção hier unter Zugzwang. Zuletzt duellierten sich die beiden bedeutenden Nationalteams im Finale des Confederations-Cups 2013, Brasilien gewann damals mit 3:0.

 

 


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