U21-EM | Trotz verschossenem Elfmeter: Favorit England besiegt Israel und sichert sich Finaleinzug

5. Juli 2023 | News | BY Lea Selin Thomas

News | Im ersten Halbfinalspiel trafen am frühen Mittwochabend England und Israel aufeinander. Die Young Lions wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und setzten sich mit 3:0 gegen das Überraschungsteam aus Israel durch. Damit steht England als erster Finalist des Turniers fest.

England kontrolliert früh das Spielgeschehen, Gibbs-White vergibt Foulelfmeter und trifft per Kopf zur Führung

Die Partie startete mit Druck vonseiten der Engländer, die nach wenigen Minuten die erste Chance durch Cole Palmer verbuchen konnten (3.). Der erste Eckball gehörte wiederum Israel, brachte allerdings nichts ein (6.). Während der Anfangsphase suchte England die Lücke in der Abwehr der Israelis, ohne dabei wirklich gefährlich zu werden. Angel Gomes versuchte es nach gut zehn Minuten aus der Distanz, sein Schuss segelte aber weit über den gegnerischen Kasten. Kurz darauf bot sich den Young Lions die Chance auf das 1:0 per Elfmeter, nachdem Israels Karem Jaber Anthony Gordon im Strafraum gefoult hatte. Morgan Gibbs-White erlebte allerdings nicht seinen besten Tag und setzte den Schuss rechts am Tor vorbei (17.).

Trotzdessen dominierten die Engländer in der Folge weiterhin das Spielgeschehen. In der 23. Minute verpasste Liverpools Curtis Jones nur knapp die Führung nach einer gefährlichen Hereingabe von Palmer. Israel stand derweil sehr kompakt und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Einen weiteren Eckball köpfte Noam Cohen knapp am Kasten vorbei – es gab erneut Eckstoß, diesmal verfehlte Stav Lemkin das Tor (28.). Nach einer halben Stunde stand es zwischen den beiden Halbfinalisten immer noch 0:0. England war die spielbestimmende Mannschaft, die Israelis verteidigten jedoch alles weg, ohne dabei zu sehr in Bedrängnis zu geraten. Kurz vor der Pause leistete sich Israels Torhüter Tomer Tzarfati einen Fehlpass in die Füße von Jones, der diesen aber nicht nutzen konnte, da mit Gordon seine einzige Anspielmöglichkeit im Abseits stand (37.).

In der 42. Minute belohnte sich England dann doch noch: Gibbs-White bügelte seine Elfmeter-Pleite wieder aus, indem er nach einer Flanke von Palmer den israelischen Innenverteidigern entwischte und per Kopf zur Führung einnetzte. Bitter für die Israelis, die bis dahin wenig zuließen. Anschließend passierte nicht mehr viel – drei Minuten gab es obendrauf, danach ging es mit einem Halbzeitstand von 1:0 für die Engländer in die Pause.



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Palmer und Archer erhöhen nach der Pause: Young Lions kegeln Israel raus und marschieren ins Finale

Ohne Veränderungen starteten beide Mannschaften in die zweite Hälfte der Partie. Smith Rowe konnte den ersten Abschluss verzeichnen, dieser landete jedoch zu zentral in den Armen von Tzarfati (46.). Nur Minuten später schlenzte Jones die Kugel knapp am rechten Kreuzeck vorbei (49.). Die Engländer zeigten sich sehr aktiv und erarbeiteten sich fleißig Torchancen. In der 54. Minute kombinierten sich die Young Lions sehenswert in den gegnerischen Strafraum, dort war dann allerdings Endstation. Dennoch blieb England am Drücker, während Israel sich schwertat, überhaupt vom eigenen Sechzehner wegzukommen.

In der 63. Minute erzielten die Engländer das 2:0 durch Palmer, der nach einer Vorlage von Smith Rowe nur noch einschieben musste. Der Treffer wurde wegen einer möglichen Abseitsposition von Gordon per Videobeweis gecheckt, blieb letztendlich aber bestehen. Die Israelis wollten die vermeintliche Vorentscheidung nicht kampflos hinnehmen und liefen nun höher an, die Abwehr der Young Lions stand aber sicher und klärte alle Versuche. Eine Viertelstunde vor Schluss hatten die Engländer alles unter Kontrolle und schienen darauf bedacht, das Ergebnis sicher über die Zeit zu bringen. Gibbs-White zog aus 20 Metern noch einmal ab, das Leder flog jedoch deutlich über den Kasten hinweg (77.).

Kurz darauf versuchte es Jones im Alleingang aus rund 40 Metern, traf aber nur das Tornetz (78.). In der Schlussphase kassierte England dann um ein Haar den Gegentreffer – nach einem Freistoß zirkelte Israels Roy Revivo den ruhenden Ball beinahe ins rechte obere Eck (82.). Nur wenige Augenblicke später bot sich den Israelis die nächste Großchance: Der eingewechselte Anan Khalaili verwertete eine Flanke von Oscar Gloukh und scheiterte per Kopf nur knapp am stark parierenden James Trafford (84.). Auf der anderen Seite setzte Noni Madueke zum Konter an, legte sich den Ball aber zu weit vor (88.).

In der 90. Minute machten die Young Lions dann den Sack zu: Der eingewechselte Cameron Archer leitete zunächst einen Angriff über Palmer ein, bekam die Kugel im Sechzehner aber wieder zurück und setzte sie anschließend humorlos in die Maschen. Vier Minuten gab es zusätzlich obendrauf, am Ergebnis änderte das allerdings nichts mehr: Mit einem Endstand von 3:0 zog England verdient ins Finale ein.

 

Aufstellungen

England: Trafford – Garner, Harwood-Bellis, Colwill, Thomas – Gomes (79. Skipp), C. Jones (88. Doyle), Palmer, Gibbs-White (79. Madueke), Smith Rowe (74. Elliott) – Gordon (74. Archer)

Israel: Tzarfati – Jaber, Lemkin, Cohen, Revivo – Hajaj (56. Khalaili), Gandelman (89. Preda), Azoulay (75. Bilu), Gloukh – Turgeman (89. Abu Rumi), Layous (56. Gurno)

Tore: 1:0 Gibbs-White (42.), 2:0 Palmer (63.), 3:0 Archer (90.)

(Photo by Levan Verdzeuli/Getty Images)

Lea Selin Thomas

Lebt die Rivalität zwischen den Mailänder Klubs und trägt die rot-schwarzen Farben. Bedauert sehr, dass sie die sportliche Blütezeit der Rossoneri um ein paar Jahre verpasst hat.


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