U21-EM | Stiller bester Deutscher, Ngankam und Schade enttäuschen

25. Juni 2023 | U21 EM 2023 | BY Jannek Ringen

Einzelkritik | Die deutsche U21-Nationalmannschaft steht nach der Niederlage gegen Tschechien vor dem Aus in der Gruppenphase bei der U21-EM. Wie schon gegen Israel reichte es individuell bei einigen Spielern nicht zu einer guten Leistung. 

U21-EM: Deutsche Mannschaft vor dem Aus

Bei der U21-EM in Georgien und Rumänien steht die deutsche Nationalmannschaft nach einer 1:2-Niederlage gegen Tschechien am zweiten Spieltag der Gruppenphase vor dem Aus. Gegen England muss am kommenden Spieltag ein Sieg her und man muss auf Schützenhilfe aus Israel hoffen. Der größte Lichtblick bei der Niederlage gegen die Tschechen war Spielmacher Angelo Stiller, der auch den Ausgleichstreffer erzielt hatte. Die restliche Offensive enttäuschte größtenteils. Wie sich die anderen Spieler bei der U21-EM geschlagen haben, erfahrt ihr hier:

Mehr News und Storys rund um den internationalen Fußball

Spieltag 2 bei der U21-EM: Stiller überragt alle, Matriciani als Unglücksrabe

Noah Atubolu: War bei beiden Gegentoren schuldlos. Im ersten Durchgang mit zwei guten Paraden, im zweiten Durchgang kaum geprüft und trotzdem geschlagen. Hatte genau wie gegen Israel im ersten Durchgang einen Moment der Unaufmerksamkeit, der zu einer Chance führte. Note: 3,5

Josha Vagnoman: War mutig in der Offensive und kurbelte das deutsche Angriffsspiel immer wieder über seine Seite an. Kam häufiger aus der Distanz zum Abschluss und versuchte seine Mitspieler per Flanke zu bedienen. Ein guter Auftritt, dem es lediglich an einer Torbeteiligung mangelte. Note: 2,5

Yann-Aurel Bisseck: Versuchte das deutsche Aufbauspiel anzukurbeln und war im Spielaufbau meistens der erste Mann. Brachte 93 Prozent der Pässe an den Mann und gewann bis auf einen Zweikampf alle Duelle. Konnte seine Kopfballstärke bei den zahlreichen Standards nicht ausspielen und blieb ungefährlich. Note: 3,0

Henning Matriciani: Spielte defensiv gut, konnte einige Gegenangriffe abfangen und gewann einen Großteil seiner Zweikämpfe. Hielt sich im Spielaufbau zurück und überließ diesen Abwehrchef Bisseck. Legte das 1:1 mit einem guten Pass vor, war jedoch auch der Unglücksrabe, der den Ball beim 1:2 abfälschte. Note: 3,0

Luca Netz: Startete gut in die Partie, wurde mit zunehmender Spielzeit jedoch deutlich unauffälliger. Beim Gegentor entwischte ihm der tschechische Stürmer im Rücken, obwohl er vorher Blickkontakt aufgenommen hatte. Gewann jedoch fast alle seine Zweikämpfe. Note: 3,5

Yannik Keitel (bis 46. Spielminute): Begann stark und glänzte mit vielen Ballgewinnen und guten Seitenwechseln. Danach kam die Sicherheit in seinem Spiel abhanden, was einer der Gründe war, warum die deutsche Elf schwächer wurde. Sah durch ein taktisches Foul die Gelbe Karte und wurde deshalb ausgewechselt. Note: 3,5

Tom Krauß (bis 46. Spielminute): Spielte äußerst unauffällig und kam überhaupt nicht in die Partie. Brachte zwar alle seiner Pässe an den Mann, jedoch spielte er auch deutlich weniger als seine Kollegen. Führte deutlich weniger Zweikämpfe als gegen Israel. Note: 4,0

Angelo Stiller (bis 85. Spielminute): War immer anspielbar und der absolute Fixpunkt im deutschen Spiel. Sorgte mit seinen guten Standards oftmals für Torgefahr und verpasste in der ersten Halbzeit den Treffer. Krönte seine starke Leistung mit dem Treffer zum 1:1 und musste mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden. Note: 2,0

Denis Huseinbasic: Brachte zwar einen Großteil seiner Pässe an den Mann, jedoch spielte er mit zu wenig Risiko. Zeigte seine Stärken im Gegenpressing und eroberte die Bälle immer wieder geschickt zurück. Offensiv blieb er leider komplett blass. Note: 3,5

Kevin Schade: Konnte sein Tempo in der Partie nicht ausspielen, da er oftmals zu viele technische Fehler im Spiel mit dem Ball hatt. Kam in der ersten Halbzeit kaum zu Geltung. Die neue Position im zweiten Durchgang bekam ihm zwar deutlich besser, jedoch erwischte er insgesamt einen schwachen Tag. Note: 4,5

Jessic Ngankam (bis 46. Spielminute): Hatte zwischen den tschechischen Innenverteidigern einen schwierigen Stand und konnte kaum ins Spiel einbezogen werden. Gewann nur drei seiner neun Zweikämpfe und blieb komplett blass. Konnte die Lücke, die durch den Ausfall von Moukoko gerissen wurde, nicht schließen. Note: 4,5

Nelson Weiper (ab 46. Spielminute): Engagierte sich deutlich mehr als Ngankam und war häufiger anspielbar. Mit ihm bekam die deutsche Mannschaft einen Zielspieler im Strafraum, den sie immer wieder suchten. Im Abschluss agierte er jedoch zu ungenau und oftmals unglücklich. Note: 3,5

Faride Alidou (ab 46. Spielminute): Schwankte zwischen Genie und Wahnsinn. Offensiv oftmals mit guten Dribblings und dann doch wieder mit schwachen Flanken. Defensiv agierte er teilweise zu ungestüm und hatte Probleme, sich nach seiner Gelben Karte zu zügeln. Stets bemüht und trotzdem ohne jeglichen Output. Note: 4,0

Eric Martel (ab 46. Spielminute): Gab Angelo Stiller durch seine defensive Absicherung mehr Freiheiten. Gewann einen Großteil seiner Zweikämpfe, spielte jedoch insgesamt zu viel Fehlpässe im Spielaufbau. Note: 4,0

Noah Weißhaupt (ab 85. Spielminute): Keine Bewertung mehr.



(Photo by Giorgi Ebanoidze/DeFodi Images/Getty Images)

 

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


Ähnliche Artikel