U21-EM: Der Weg der DFB-Elf zum Turnier

15. Juni 2023 | U21 EM 2023 | BY David Schöngarth

Am 21. Juni beginnt die U21-EM in Rumänien und Georgien. Die deutsche Mannschaft geht nicht nur als amtierender Titelträger, sondern auch als Sieger ihrer Qualifikationsgruppe in das Turnier. Der Weg der U21-Nationalmannschaft zur EM.

U21-EM: Deutschland qualifiziert sich souverän für Turnier

Am 22. Juni startet die deutsche U21-Nationalmannschaft im georgischen Kutaissi gegen Israel in die Europameisterschaft. Auf dem Papier zählt die Mannschaft von Antonio di Salvo dabei durchaus zu den Favoriten. Die DFB-Auswahl geht als amtierender Europameister ins Turnier, erreichte bei den letzten drei Ausgaben jeweils immer das Finale und qualifizierte sich souverän für den Wettbewerb in Rumänien und Georgien.

Bei der Qualifikation, die bereits im Herbst 2021 begann und bei der sich aus acht Gruppen mit jeweils sechs Mannschaften die Gruppenersten sowie der beste Gruppenzweite direkt qualifizierten, trat die deutsche Auswahl stark auf und musste sich in den zehn Qualifikationsspielen nur einmal gegen Polen geschlagen geben. 32 Tore schoss das Team von Antonio di Salvo und musste nur neun Treffer hinnehmen. Die Gegner in der deutschen Gruppe hießen damals Israel, Polen, Ungarn, Lettland und San Marino.



Kader im Vergleich zur Qualifikation verändert

In der DFB-Auswahl spielten sich damals vor allem Jonathan Burkardt (22) und Youssoufa Moukoko (18) in den Fokus, die mit sieben beziehungsweise sechs Treffern die beiden besten deutschen Torschützen der Qualifikation waren. Auf Moukoko wird Trainer di Salvo auch in Georgien zurückgreifen können. Für den Dortmunder wird es bereits die zweite Teilnahme an einer U21-Europameisterschaft sein. Beim Titelgewinn 2021 war er allerdings nicht zum Einsatz gekommen. Mainz-Angreifer Jonathan Burkardt fällt wegen einer Knie-OP für das gesamte Turnier aus. In der Saison 21/22 schoss Burkardt wettbewerbsübergreifend 14 Tore für die 05er. Moukoko wurde genau wie Josha Vagnoman (22) sogar kurzfristig noch zur A-Nationalmannschaft für die Vorbereitung auf das Spiel gegen die Ukraine am Montag berufen. Beide stießen aber anschließend zum Team.

Auf ihm ruhen große Hoffnungen: Youssoufa Moukoko. (Photo by Andreas Schlichter/Getty Images)

Auch sonst gibt es in dem am Mittwoch bekannt gegeben Kader für die U21-EM einige Veränderungen im Vergleich zu der Qualifikation. Leistungsträger in der Innenverteidigung wie Armel Bella-Kotchap oder Malick Thiaw (beide 21) haben inzwischen den Anruf von Bundestrainer Hansi Flick erhalten und stehen für die U21-EM nicht mehr im Aufgebot. Dafür stehen Youngster wie Freiburgs Kenneth Schmidt (21) oder der Mainzer Nelson Weiper (18) vor ihren U21-Debüts bei dem Turnier. Auch Jessic Ngankam (22), der im März sein Debüt für die U21-Nationalmannschaft feierte, steht im Aufgebot für die EM.

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Testspiele vor EM: Deutschlands U21 wackelt

Die Bilanz in den Testspielen nach der Qualifikation sieht im Vergleich zur Qualifikation weniger souverän aus. Seit September 2022 konnte die deutsche U21 nur eins ihrer fünf Spiele gewinnen, ein 4:2-Auswärtssieg gegen Italien. Gegen die U21-Nationalmannschaften von England und Frankreich verlor man, gegen Japan und U21-EM-Gastgeber Rumänien reichte es jeweils nur zu einem Unentschieden.

Mit den Ansprüchen eines Titelverteidigers, der außerdem in Lostopf 1 gesetzt war, sind diese Ergebnisse nicht zwingend vereinbar. Nachdem die Mannschaft von Antonio di Salvo im Trainigslager in Südtirol eine dortige Lokal-Auswahl mit 7:0 vom Platz fegte, soll am Freitag ein letztes Testspiel gegen die Schweiz folgen, die ebenfalls bei der EM antritt und aus Topf 3 in Gruppe D gelost wurde. Das Spiel findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nicht helfen dürfte der deutschen U21 neben der holprigen Vorbereitung außerdem die Tatsache, dass mit Jordan Beyer (23) und Jan Thielmann (21) zwei wichtige Säulen der letzten Spiele verletzungsbedingt aus dem Trainingslager abreisen mussten.

Der an Burnley ausgeliehene Innenverteidiger Jordan Bayer wird die EM verletzungsbedingt verpassen. (Photo by Gareth Copley/Getty Images)

U21-EM: Deutschland mit gemischten Gefühlen

Aufgrund der zuletzt durchwachsenen Resultate, der Tatsache, dass einige Leistungsträger aus den Qualifikationsspielen nicht mehr im Kader stehen und nun auch noch Verletzungssorgen dazu kommen, reist die deutsche U21-Nationalmannschaft mit gemischten Gefühlen nach Georgien. Kann die Mannschaft von Antonio di Salvo die Form der Qualifikation abrufen, könnte es auch diesmal weit gehen für Deutschland. In der Gruppenphase trifft die DFB-Auswahl auf England, Israel und Tschechien. Die Vorbereitung des vermeintlich stärksten deutschen Gruppengegners, den Three Lions, verlief ähnlich turbulent wie die der Deutschen. Auf einen 4:0-Sieg gegen Frankreich folgten nämlich Niederlagen in Testspielen gegen Kroatien und Japan.

Der Blick auf die jüngste Formkurve des deutschen Nachwuchs, der bei den letzten drei Europameisterschaften immer das Finale erreichte, ist eher ernüchternd. Doch die Mannschaft um Trainer Antonio di Salvo hat noch eine komplette Woche, sich auf das erste Gruppenspiel gegen Israel vorzubereiten.

(Photo by Alexander Scheuber/Getty Images)

David Schöngarth

Aufgewachsen mit Grafite, Luca Toni und Co. entfachten Gareth Bale und Mauricio Pochettinos Spurs in David eine Leidenschaft für die Premier League. Interessiert sich für alles, was auf der Insel vor sich geht. Seit 2022 bei 90Plus.


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