U21-EM | Mudryk überragt: Ukraine schaltet Favorit Frankreich aus!

2. Juli 2023 | U21 EM 2023 | BY Yannick Lassmann

News | Im abschließenden Viertelfinale der U21-EM sorgte die Ukraine für eine große Überraschung, indem sie das hochkarätig besetzte Frankreich nach Rückstand mit 3:1 bezwang.

Frankreich legt vor, Eiskalte Ukraine zeigt sich unbeeindruckt

Die Franzosen gewannen sämtliche Vorrundenspiele und unterstrichen in der Anfangsphase ihren Favoritenstatus. Sechs Minuten waren vorüber, als Amine Gouiri auf Bradley Barcola durchsteckte, dessen Versuch aus spitzem Winkel klärte Antoliy Trubin per Fußabwehr. Jener Barcola gefiel durch sein Tempo und war auch an der nächsten Möglichkeit beteiligt, nachdem er von Enzo Le Fee geschickt wurde, legte quer auf Rayan Cherki, der die Ruhe behielt und aus acht Metern zum 1:0 einschob.

 

Die ebenfalls noch umgeschlagenen Ukrainer hatten bis zur 23. Minute nur wenig entgegenzusetzen. Dann fiel ein Schuss von Mykhailo Mudryk vor die Füße von Dmytro Kryskiv, dieser vollendete gekonnt. Das Schiedsrichtergespann um Joao Pinheiro erkannte jedoch direkt auf Abseits. Auf der Gegenseite landete eine abgefälschte Flanke von Niels Nkounkou bei Gouiri, dessen Kopfball lenkte Trubin über den Querbalken.

Nach einer halben Stunde zog Mudryk mit Tempo in den Strafraum ein und kam im Angesicht des ausgestreckten Beins von Pierre Kalulu, Pinheiro entschied ohne zu Zögern auf Strafstoß, den der VAR bestätigte. Auf elf Metern verlud Georgiy Sudakov Keeper Lucas Chevalier – 1:1.

(Photo by MIHAI BARBU/AFP via Getty Images)

Frankreich hatte beinahe eine schnelle Antwort parat, ein herrlicher Schlenzer von Barcola flog an den Innenpfosten, anschließend aber nicht ins Tor (37.). Stattdessen ging die effizientere Ukraine in Führung. Mudryk hob den Ball sehenswert über die sich im Tiefschlaf befindende französische Abwehr, sodass Kryskiv alleine auf Chevalier zulaufen konnte, diesen uumkurvte und zum 1:2-Pausenstand einnetzte.

Frankreich beißt sich an stabiler Ukraine die Zähne aus

Nach dem Seitenwechsel ergriffen Les Bleuets wieder die Initiative, kreierten allerdings keine nennenswerten Situation. Das Geschehen war dafür von erhöhter Härte geprägt, der Unparteiische sah sich gezwungen, binnen elf Minuten gleich viermal die Gelbe Karte zu zücken. Brenzlig wurde es in der 68. Minute, aber vor dem französischen Tor. Erneut leitete Mudryk mit einem herausragenden Zuspiel ein, woraufhin Oleksandr Nazarenko nach Doppelpass mit Danylo Sikan den Ball über den Kasten setzte.

An dieser Chancen waren zwei Einwechselspieler beteiligt. Sylvain Ripoli handelte trotz des Rückstands sowie des dürftigen Auftritts seiner Mannschaft in Hälfte zwei erst nach 71 Zeigerumdrehungen, brachte unter anderem den Leverkusener Profi Amine Adli. Dieser fügte sich gleich mit einem scharfen Abschluss von der Strafraumgrenze ein, den Trubin sicher festhielt (76.).

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Ebenfalls frisch war Elye Wahi, der in der 81. Minute zur Stelle war und abstaubte, nachdem Trubin einen Kopfball von Arnaud Kalimuendo abwehrte. Allerdings meldete sich der VAR, da sich Wahi im Abseits befand, weshalb der vermeintliche Ausgleich nicht zählte. Auf der anderen Seite durfte Artem Bondarenko unbedrängt in Richtung Tor ziehen und hob den Ball über Chevalier zum 1:3 hinweg. Damit verabschiedet sich mit Frankreich eine der Spitzenmannschaften. Die Ukraine trifft im Halbfinale der U21-EM auf Spanien, einen weiteren Turnierfavoriten.

Frankreich – Ukraine 1:3 (1:2)

Frankreich: Chevalier,-Kalulu, Simakan (71. Gendrey), Lukeba, Nkounkou,-Le Fee, Caqueret, Thuram (71. Adli),-Cherki (80. Kalimuendo),-Barcola, Gouiri (71. Wahi)

Ukraine: Trubin,-Sych, Taloverov, Batagov, Vivcharenko,-Bondarenko, Brazhko,-Kashchuk (59. Nazarenko), Sudakov, Mudry (78. Bragaru),-Kryskiv (59. Sikan)

Tor: 1:0 Cherki (19.), 1:1 Sudakov (Foulelfmeter, 32.), 1:2 Kryskiv (44.), 1:3 Bondarenko (86.)

(Photo by MIHAI BARBU/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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