„Mit Nicht-Nationalspielern sprechen wir gar nicht mehr“ – Undav und Füllkrug zünden Sprüche-Feuerwerk

21. März 2024 | News | BY sid

Auf der DFB-Pressekonferenz vor dem Testspiel gegen Frankreich haben Niclas Füllkrug und Deniz Undav die Fragen der Journalisten beantwortet. Die beiden Stürmer präsentierten sich dabei in bester Laune. 

Undav und Füllkrug harmonieren gut

Niclas Füllkrug hat sich in der DFB-Elf festgespielt, muss sich jetzt aber neuer Konkurrenz erwehren.

Frankfurt/Main (SID) Die beiden „Quatschköpfe“ hatten Lust auf Albernheiten – und sie zündeten ein Sprüche-Feuerwerk. Als plötzlich so viele Stuttgarter Profis nominiert worden seien, berichtete Deniz Undav in seiner ersten DFB-Pressekonferenz, da wurde in der VfB-Kabine gefrotzelt: „Mit Nicht-Nationalspielern sprechen wir gar nicht mehr.“ Und Niclas Füllkrug, der letzte verbliebene Dortmunder im Aufgebot, fuhr mit seinem Zusatz einen riesigen Lacher ein: „Das käme in der BVB-Kabine gerade nicht so gut an.“

Der Deutsche Fußball-Bund hatte die Konkurrenten um den zentralen Platz im EM-Sturm gemeinsam in den Presseraum des Frankfurter Campus gesetzt, und das funktionierte hervorragend. Beide fügten sich in die von Julian Nagelsmann zugewiesenen Rollen, das hätte langweilig sein können, war aber sehr unterhaltsam. „Sein Abschluss ist sehr gut“, sagte der Neuling Undav über den inzwischen gestandenen Nationalspieler Füllkrug, „aber nicht so gut wie meiner – nein, Spaß!“

Schließlich hatte Undav, geboren im niedersächsischen Varel, schon bei der Ankunft am Teamhotel ganz bewusst eine Demutsgeste platziert. „I’m just a kid with a dream“, stand am Montag auf seinem blauen Hoodie. „Ich war ein Kind mit einem Traum“, sagte er, „der Pulli passte also perfekt.“ Den Tipp zur Bestellung gab er gratis dazu.



Sein Traum hat sich erfüllt. Der 27-Jährige, ausgebildeter Maschinenführer, der einst beim SV Meppen kickte, bekommt plötzlich beim Training den Ball von Toni Kroos in den Fuß gespielt. „Er ist der beste Mittelfeldspieler, den Deutschland je hatte“, schwärmte Undav am Donnerstag, „er gibt Pässe wie kein anderer, er hat eine Qualität wie kein anderer.“

Kurioserweise ist Deniz Undav, der auch für die Türkei hätte spielen können, bei der Nationalmannschaft von Vereinskollegen umringt: Chris Führich, Maximilian Mittelstädt und Waldemar Anton sind dabei. Füllkrug hingegen reiste alleine an, „wie auch sonst“, sagte er augenzwinkernd, „mit dem Auto“.

Er ist plötzlich der einsame BVB-Profi, denn Spieler wie Niklas Süle, Mats Hummels, Nico Schlotterbeck, Julian Brandt und eine Handvoll andere sind bei Julian Nagelsmann außen vor. Er selbst hingegen hat sich mit zehn Toren in 13 Länderspielen festgespielt, Konkurrenz von beispielsweise Kevin Behrens oder Marvin Ducksch konnte ihm bisher nichts anhaben. Mit Ducksch war die Geschichte noch das große Wiedersehen der „hässlichen Vögel“, nun also sind es die „Quatschköpfe“, wie Füllkrug sagte.

Jetzt versucht es mal Undav, auch der aufstrebende Maximilian Beier von der TSG Hoffenheim ist für die Länderspiele in Frankreich am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) und gegen die Niederlande am Dienstag nominiert. Füllkrug kann das gelassen sehen: „Ich weiß, wie ich der Mannschaft helfe, ob ich von Beginn an spiele oder irgendwann reinkomme.“ In Nagelsmanns Philosophie müsse jeder Spieler „eine Rolle haben, in der er funktioniert. Das ist bei mir der Fall.“

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Undav sucht seine Rolle noch. Seine lockere Art hilft ihm dabei. „Ich hoffe, ich komme rein und kann Gas geben“, sagte er, ein paar Minuten nur gegen Frankreich, wirklich Nationalspieler werden: Das wäre es. „Sonst bin ich eben zum Pushen da.“

Was genau der Bundestrainer sich für den EM-Start gegen Schottland am 14. Juni ausdenken wird? Das ist offen. Denkbar ist auch, dass trotz aller Stärken anfangs beide zusehen: Kai Havertz, eine eher spielerische Lösung, dreht beim FC Arsenal gerade mächtig auf.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

 


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