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90PLUS » Watzke kontert Nike-Kritik am DFB: „Entdecken jetzt auf einmal den Patriotismus“
Nationalelf

Watzke kontert Nike-Kritik am DFB: „Entdecken jetzt auf einmal den Patriotismus“

Michael Bojkov
23.03.24, 19:16
Michael Bojkov
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Hans-Joachim Watzke
BONN, GERMANY - MARCH 11: DFL Chairman of the executive Board Hans-Joachim Watzke holds a speech during the 44th Ordinary DFB-Bundestag at World Conference Center Bonn (WCCB) on March 11, 2022 in Bonn, Germany. (Photo by Alexander Scheuber/Getty Images for DFB)

Der Ausrüster-Wechsel beim DFB beschäftigt die Massen. Die unerwartete Verkündung am Donnerstag, dass ab 2027 der US-Gigant Nike die Trikots der deutschen Nationalmannschaften herstellen wird, zog nicht nur bei Fans, sondern auch bei Politikern jede Menge Kritik nach sich. Letztere wurden nun zur Zielscheibe von Hans-Joachim Watzke.

Watzke: „Die Differenz war gigantisch groß“

Der DFB beendet nach über 70 Jahren die Zusammenarbeit mit Adidas. Nicht nur Fußballfans, auch mehrere hochrangige Politiker verurteilten diesen Schritt. Kern der Kritik ist die Tatsache, dass Adidas als deutsches Unternehmen tief mit dem DFB verwurzelt ist und nun durch einen Konkurrenten aus den USA ersetzt wird.

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Wirtschaftsminister Robert Habeck etwa hätte sich „ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach hält den Ausrüster-Wechsel „für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet“. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bezeichnete die Entscheidung des Verbandes als „falsch, schade und auch unverständlich“ und verwies darauf, dass der deutsche Fußball „immer auch ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte“ war.

Am Samstag bezog auch DFB-Vize Hans-Joachim Watzke (64) Stellung zur Ausrüster-Thematik: „Dass das in der Öffentlichkeit so ein großes Thema ist, das war klar und kann ich gut nachzuvollziehen. Als ich damit konfrontiert worden bin, habe ich auch erst mal Luft holen müssen. Das war eine gewachsene Beziehung zwischen dem DFB und Adidas“, sagte er in einem Interview mit Sky.

Gleichzeitig habe er sich jedoch „maßlos über viele Politiker-Kommentare geärgert, die auf einmal den Patriotismus für sich entdecken“. Watzke teilte aus: „Es gibt Leute, die haben vor fünf Jahren noch gesagt: ‚Vaterlandsliebe kotzt mich an’ und entdecken jetzt auf einmal den Patriotismus.“

Der 64-Jährige ging auch auf die Hintergründe zum Ausrüster-Beben ein. Bei der diskriminierungsfreien Ausschreibung sei die Differenz zwischen den Angeboten von Adidas und Nike „so gigantisch groß“ gewesen, „da gab’s einfach keine andere Lösung“. Watzke führte aus: „Wenn man ausschreibt, dann ist es halt so, dass irgendwann mal einer böse ist.“

(Photo by Alexander Scheuber/Getty Images for DFB)

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