Das Hinspiel zwischen Nordirland und der Schweiz war nicht gerade spektakulär. Die Schweizer konnten in Belfast durch einen umstrittenen Handelfmeter, den Ricardo Rodriguez ausführte, mit 1:0 gewinnen. Nun haben die „Eidgenossen“ vor heimischer Kulisse alles in der eigenen Hand. Aufgeben wollen die Nordiren aber keineswegs. Anstoß der Partie ist am heutigen Sonntag um 18 Uhr in Basel!
Schweiz: Vorsprung ausnutzen
Die Schweiz spielte eine fantastische Qualifikation, musste sich nur Portugal geschlagen geben – und das sogar punktgleich. 9 der 10 Spiele wurden gewonnen, die Mannschaft um Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Ricardo Rodriguez ist sehr unangenehm zu bespielen und verfügt über viele Möglichkeiten, das Spiel auch einmal umzustellen und auf den Gegner zu reagieren. In Belfast war vor allem die Geduld ein wichtiger Faktor. Das wird auch zuhause zunächst so sein.

Trainer Vladimir Petkovic wird seine Mannschaft für das Rückspiel gut einstellen. Die Schweizer ließen bereits in Belfast nicht besonders viel zu, auch weil den Nordiren mitunter die Kreativität und das Tempo im eigenen Spiel fehlte. Im Heimspiel könnte Petkovic mit Mehmedi oder Embolo einen neuen Offensivimpuls setzen, mit einer frühen Führung im Rücken würden die Dinge deutlich einfacher laufen. Aber auch so gilt: Solange man die 0 hält, werden die Nordiren früher oder später aufmachen müssen.
Nordirland: Der Plan ging nicht auf
Die nordirische Mannschaft wollte den Gegner möglichst weit weg vom eigenen Tor halten, die Räume eng machen und wenig zulassen. Das funktionierte soweit auch ganz gut, aber der Plan punktuell offensive Nadelstiche zu setzen, funktionierte weniger gut. Ein 1:0-Sieg oder gar ein 0:0 zuhause wären gute Resultate gewesen um zuversichtlich in die Schweiz zu fahren, nun muss man sich einen anderen, neuen Plan zurechtlegen.

Doch welche Optionen hat Michael O’Neill? Zunächst einmal wird er an seinem System festhalten, den Schweizern wenig Räume geben. Wenn er Offensivakzente setzen will, bleiben Spieler wie Shane Ferguson, Connor Washington, Jamie Ward oder Jordan Jones. Spieler mit hoher individueller Klasse, die ein Spiel auch mal alleine entscheiden können, gibt es bei den Nordiren eher nicht, der Teamgeist steht über allem, eine geschlossene Mannschaftsleistung ist unabdingbar. Wenn die Truppe von O’Neill alles aus sich herausholen kann und etwas Glück hat, könnte sogar noch eine realistische Chance bestehen.
Die Prognose
Eine Heimniederlage ist natürlich immer eine sehr schlechte Ausgangsposition, aber ein 0:1-Rückstand ist mit einigen, frenetischen Fans, die mit nach Basel reisen, durchaus irgendwie zu drehen. Beachtet man aber die Ergebnisse, die die Schweizer in der Qualifikation eingefahren haben, dann muss schon viel zusammenkommen, damit Nordirland diese Chance auch nutzen kann.
Mögliche Aufstellungen
Schweiz: Sommer, Lichtsteiner, Schär, Akanji, Rodriguez, Xhaka, Zakaria, Dzemaili, Shaqiri, Mehmedi (Embolo), Seferovic
Nordirland: McGovern, McLaughlin, Evans, McAuley, Brunt, Evans, Norwood, Davis, Magennis, Dallas, Lafferty