Barca | Messi erklärt Wechseldrama – Präsident habe „sein Wort nicht gehalten“

4. September 2020 | News | BY Marc Schwitzky

News | Nach einem großen Wechseldrama ist seit Freitag klar, dass Lionel Messi auch die kommende Saison noch beim FC Barcelona spielen wird. Nun hat er erklärt, weshalb er Barca überhaupt verlassen wollte und er sauer auf die Vereinsverantwortlichen ist.

Messi will mit Barca nicht vor Gericht

Was die Fußballwelt in den letzten Tagen und Wochen am meisten beschäftigt hat, ist seit Freitagnachmittag geklärt: Lionel Messi (33) wird seinen Vertrag beim FC Barcelona erfüllen und auch in der kommenden Saison für die Katalanen spielen. „Ich bleibe, weil der Präsident (Josep Maria Bartomeu, Anm. d. Red.) mir mitgeteilt hat, dass ich nur bei Aktivierung dieser Klausel gehen könnte. Und das ist unmöglich. Die andere Option war, dass ein Richter es klärt. Aber ich würde niemals gegen Barca vor Gericht ziehen, weil es der Klub ist, den ich liebe“, erklärte Messi seinen Verbleib gegenüber Goal.

Da Barcelona sich darauf beruft, dass Messi seine Klausel, die bis zum 10. Juni aktiviert werden muss, nicht rechtzeitig wahrgenommen hat und daher nur für die Ausstiegsklausel in Höhe von 700 Millionen Euro hätte wechseln dürfen, bleibt der Argentinier, dessen Arbeitspapier bis zum Sommer 2021 gültig ist. „Der Präsident hat mir immer versichert, dass ich am Ende der Saison entscheiden könne, ob ich gehen oder bleiben will. Am Ende hat er sein Wort nicht gehalten“, so Messis Vorwurf.

Messi kritisiert die Arbeit der letzten Jahre

„Ich glaubte, dass es Zeit sei, zu gehen. Dass der Verein mehr junge Spieler braucht, neue Spieler. Und ich dachte, meine Zeit in Barcelona sei vorbei. Das tat mir sehr leid, weil ich immer gesagt habe, dass ich meine Karriere hier beenden will“, erläuterte der 33-Jährige seine Wechselgedanken. „Es war ein sehr schwieriges Jahr, ich litt viel – im Training, in den Spielen, in der Kabine.“ Er habe den Barca-Verantwortlichen bereits das ganze Jahr klargemacht, gehen zu wollen.

„Natürlich war es schwer, eine Entscheidung zu finden. Ich habe immer gesagt, hier meine Karriere beenden zu wollen. Dass ich weiter ein wettbewerbsfähiges Projekt haben will, das Titel gewinnt und den Mythos Barcelona weiter verfestigt“, so Messi, der die Arbeit des Vereins in den letzten Jahren scharf kritisiert: „Und in Wahrheit gab es für lange Zeit kein Projekt oder sonst irgendetwas. Sie machten halbe Sachen und ließen viel Zeit sinnlos verstreichen.“ Er hingegen wolle seine „letzten Jahre als Fußballer glücklich verbringen. Und zuletzt habe ich in diesem Klub kein Glück mehr gefunden.“

Nun gilt für „La Pulga“: „Ich werde bei Barca weitermachen und meine Einstellung wird sich nicht ändern – ganz egal, wie sehr ich gehen wollte. Ich werde mein Bestes geben.“

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(Foto: IMAGO)

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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