Dass mit Thomas Tuchel ausgerechnet ein Deutscher Trainer der englischen Nationalmannschaft wurde, ist auf der Insel nicht gänzlich unumstritten. Auch sein Trainerkollege Mikel Arteta könnte sich durchaus vorstellen, dieses prestigeträchtige Amt als Ausländer auszuführen. Schließlich lebt der Spanier schon seit mehr als 20 Jahren in England.
Arteta: „Wäre sehr stolz, England-Trainer zu sein“
Die Kritik an der Wahl eines Ausländers zum englischen Nationalcoach kann Mikel Arteta prinzipiell nachvollziehen. „Es liegt in der Verantwortung der FA zu beurteilen, ob nur englische Trainer oder auch ausländische Trainer ausgewählt werden sollen. Ich verstehe, dass manche Leute traurig darüber sein können, dass sie keinen englischen Trainer haben“, gab der Arsenal-Coach jüngst zu Protokoll.
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Tatsächlich lebt Arteta bereits seit 22 Jahren in England. Zu seiner aktiven Zeit gab es sogar Bestrebungen, den Ex-Mittelfeldstrategen einzubürgern und in den Kader der Three Lions für die WM 2010 in Südafrika zu berufen. Da er zu diesem Zeitpunkt schon mehr als fünf Jahre auf der Insel gelebt hatte, wäre die Voraussetzung erfüllt gewesen. Doch die FIFA machte dem Nationenwechsel einen Strich durch die Rechnung.
Es scheint, als fühle sich Arteta in seiner Wahlheimat extrem wohl: „Ich glaube, ich wäre wie viele andere auch auch, sehr stolz darauf, englischer Nationaltrainer zu werden. Das hat damit zu tun, wie wir als Ausländer in diesem Land behandelt werden. Das kann ich persönlich sagen, wenn man nicht von hier ist. Ich glaube, es gibt nur sehr wenige Länder, die das von sich behaupten können.“
Die Frage, ob er sich auch ein Engagement als Nationalcoach seines Heimatlandes vorstellen könnte, verneinte der 42-Jährige klar. Als Spieler hatte er zwar einige Einsätze für Spaniens Jugendnationalmannschaften vorzuweisen, schaffte es aber nie ins A-Team. Zugegeben: Die Konkurrenz im spanischen Mittelfeld während seiner aktiven Jahre war ausschließlich mit Ausnahmekönnern wie Xavi, Iniesta, Busquets oder David Silva bestückt.
(Photo by Julian Finney/Getty Images)