Spielbericht | Zwei Spiele, zwei Siege: Arsenals Saisonstart ist geglückt. Mit Ruhm bekleckerten sich die Gunners beim knappen 1:0-Sieg gegen Crystal Palace aber nicht – im Gegenteil. Am Ende machte ein Elfmeter den Unterschied.
Arsenal fehlt gegen couragierte Eagles der Schlüssel
Die Mission zweiter Sieg im zweiten Saisonspiel begann für Arsenal mit viel Ballbesitz. Gegen tief gestaffelte und kompakt verteidigende Hausherren taten sich die Gunners zunächst aber schwer mit der Chancenerarbeitung. Und gleichzeitig musste die Mannschaft von Mikel Arteta stets auf der Hut sein, denn Crystal Palace lauerte auf Ballverluste der Gäste, um dann blitzschnell über die schnelle Angriffsreihe umzuschalten. Andrew Ayew prüfte Aaron Ramsdale mit einer gefährlichen Hereingabe (16.), kurz darauf versuchte sich auch Odsonne Edouard. Arsenal wurde in der Anfangsphase nur einmal nach einem Konter halbwegs gefährlich, doch Bukayo Sakas Versuch wurde abgefälscht (14.).
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Die erste richtig gute Chance gehörte Edward Nketiah, der sich nach hoher Balleroberung gegen mehrere Eagles stark behauptete, dann frei vor Sam Johnstone aber nur den Pfosten traf (29.). Wenige Minuten später wurde der Stürmer nach starker Kombination erneut in Szene gesetzt, entschied sich mit einem Lupfer aber wohl für die falsche Variante (36.). Auf der anderen Seite verlor William Saliba die Kugel fahrlässig an Ayew, bügelte seinen Fehler aber mit einem herausragenden Tackling im Strafraum wieder aus (35.). Auch wenn sich die Gäste nach wie vor in der Chancenerarbeitung schwertaten, erhöhte sich allmählich die Schlagzahl im Selhurst Park – auf beiden Seiten. Martin Ödegaard versuchte es aus der Distanz und fand seinen Lehrmeister in Johnstone (42.). Die ganz großen Highlights fehlten aber hüben wie drüben, sodass es torlos in die Pause ging.
Nach Ödegaard-Führung: Arsenal macht sich das Leben selbst schwer
Wie es so oft ist im Fußball: Wenn aus dem Spiel heraus nichts funktioniert, muss ein Standard her. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß war Nketiah plötzlich frei durch und wurde von Johnstone im Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ödegaard souverän links unten (53.). Abgesehen davon blieb die Partie auch nach dem Seitenwechsel eine zähe Angelegenheit. Den Eagles war der Wille zum Ausgleich nicht abzuerkennen, doch es fehlten die Mittel. Vereinzelt brachte Palace einen langen Ball oder Standard in Richtung Arsenal-Gehäuse, ernsthaft gefordert wurde Ramsdale jedoch nicht. Die Gäste fielen derweil in den Verwaltungsmodus, spielten vereinzelt sogar auf Zeit. Die Motivation, das 2:0 nachzulegen und für klare Verhältnisse zu sorgen, war bei Artetas Mannschaft nicht wirklich zu erkennen.

Sollte ein Platzverweis dem Spiel die nötige Würze geben? Nach 67 Minuten wurde Takehiro Tomiyasu nach einem zarten Trikotzupfer an Ayew mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Extrem ärgerlich für Arsenal und den Japaner, der sich die erste Gelbe Karte wegen Zeitschindens geholt hatte. Gleichwohl war die Entscheidung von Schiedsrichter David Coote äußerst hart. Die Tatsache, dass ausgerechnet Ayew für eine ähnliche Aktion zu Beginn des zweiten Durchgangs nicht mit Gelb-Rot bestraft worden war, gab dem Ganzen einen noch faderen Beigeschmack. So oder so, Arsenal musste die letzten knapp 25 Minuten mit einem Mann weniger bestreiten. Crystal Palace witterte seine Chance und erhöhte sukzessive den Druck. Viel ging über Eberechi Eze, der nur schwer vom Ball zu trennen war, dem aber zu oft der letzte Pass fehlte.
In der Schlussviertelstunde waren die Verhältnisse praktisch auf den Kopf gestellt: Die Hausherren drückten und hatten phasenweise über 70 Prozent Ballbesitz, während sich Arsenal hinten reinstellte und mit Mann und Maus versuchte, die knappe Führung über die Ziellinie zu bringen. Neben Eze brachte vor allem auch Linksverteidiger Tyrick Mitchell mit seinen Flanken Schwung in die Angriffe. Das einzige, wenngleich ein großes Problem der Eagles: Der Abnehmer in der Mitte fehlte. Kurz vor Schluss verfehlte Mitchell im Nachsetzen nur knapp (90.+5). Am Ende reichte es nicht, um Ramsdale nochmal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Arsenal brachte das 1:0 über die Zeit und feiert zähe drei Punkte.
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Crystal Palace – Arsenal 0:1 (0:0)
Crystal Palace: Johnstone – Ward (83. Rak-Sakyi), Andersen, Guehi, Mitchell – Doucoure, Lerma – Ayew, Eze, Schlupp (74. Ahamada) – Edouard
Arsenal: Ramsdale – Partey, White, Saliba, Tomiyas – Ödegaard (89. Zinchenko), Rice, Havertz – Saka (89. Kiwior), Nketiah (79. Jorginho), Martinelli (70. Gabriel Magalhaes)
Schiedsrichter: David Coote
Tore: 0:1 Martin Ödegaard (54., Foulelfmeter)
(Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)


