3 Gründe, warum Arsenal gegen Manchester City gewinnen wird

31. März 2024 | Spotlight | BY David Schöngarth

Es ist ein Spiel, das die Saison entscheiden könnte: Manchester City empfängt am Sonntagabend in der Premier League Tabellenführer Arsenal. Nur ein Punkt trennt die beiden Mannschaften. Aber wer wird das Duell für sich entscheiden? Drei Gründe, warum Arsenal als Sieger vom Platz gehen wird.

Dieser Text ist einer von zwei Artikeln zu den Aussichten der beiden Mannschaften im Gipfeltreffen der Premier League zwischen Manchester City und Arsenal. Drei Gründe, warum Manchester City gewinnen wird, liest du hier.

„Erstickend“ gut: Arsenal ist das neue City

Arsenal ist das Team der Stunde in der Premier League. Zwar mag die ungeschlagene Serie von Manchester City weiter zurück reichen. Es führt jedoch kein Weg an der Tatsache vorbei, dass die Gunners gerade den besten Fußball der Liga spielen und im Jahr 2024 bislang jedes Premier-League-Spiel gewonnen haben – mit einem Torverhältnis von 33:4. Die Mannschaft von Mikel Arteta hat sich als spielstärkstes Team der Liga konsolidiert.



Der Spanier will, dass sein Team den Gegner fußballerisch „erstickt“: Ein „Field Tilt“, also der Anteil an Aktionen im letzten Drittel, von 71 Prozent in der laufenden Saison beweist die Dominanz der Gunners vor dem gegnerischen Tor. Und selbst wenn der Ball verloren geht, zählt das Team von Mikel Arteta zu den pressingstärksten Mannschaften der Liga und erlaubt dem Gegner im Schnitt nur 10,1 Pässe im Spielaufbau, ehe es zu einer Pressingaktion kommt. Das ist, hinter Liverpool und Tottenham, einer der besten Werte der Liga. Die insgesamt 446 Pressingaktionen der Gunners in der laufenden Saison sind absoluter Spitzenwert. Auch mit den erst 19,73 xGA („Expected Goals Against“) führt Arsenal die Defensiv-Statistik an – ein Indiz, dass die Defensive der Gunners nur sehr wenig hochqualitative Chancen zulässt.

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Arteta, einst Lehrling von Guardiola, hat eine scheinbar perfekte Balance gefunden zwischen langsamen, zermürbenden Ballbesitzfußball und einem schnelleren, vertikaleren Spiel. Während das Spiel von City oft zentraler durch Taktgeber wie Kevin De Bruyne orchestriert wird, fällt Arsenal mit beeindruckendem Kurzpass-Sequenzen in den Halbräumen und rund um die Strafraumgrenze auf. Von The Athletic verglichene Passmuster der beiden Titelanwärter unterstreichen diesen Trend. Und während Arsenal auf den beiden Außenbahnen und in den Halbräumen den Gegner schwindelig spielt, drücken die aufrückenden Innenverteidiger den Gegner immer tiefer in den eigenen Strafraum. Natürlich ist Manchester City als Gegner ein anderes Kaliber – aber keine Mannschaft kann derzeit so gut einschnüren wie Arsenal.

Mikel Arteta an der Seitenlinie vom FC Arsenal.

Der Architekt von Arsenals Erfolg: Mikel Arteta. (Photo by Julian Finney/Getty Images)

Jetzt oder nie: City hat mit Verletzungssorgen zu kämpfen

Der letzte Erfolg von Arsenal im Etihad Stadium ist lange her. So lange, dass damals der jetzige Trainer Mikel Arteta noch auf dem Feld stand. Doch am Sonntag könnte diese Misere enden und Arsenal den ersten Sieg bei City seit 2015 feiern. Denn nicht nur fußballerisch scheint die Zeit reif zu sein, auch die äußeren Umstände könnten Arsenal einen leichten Vorteil verschaffen.

Zwar bangen die Gunners selbst noch um Bukayo Saka, der vorzeitig von der englischen Nationalmannschaft abreiste, die Personalsituation bei City ist allerdings deutlich schlechter. Mit John Stones und Kyle Walker kehrten gleich zwei instrumentale Puzzlestücke der City-Defensive angeschlagen aus dem Camp der Three Lions zurück und werden das Spiel voraussichtlich verpassen. Ederson fehlte bereits bei Citys Spiel gegen Liverpool und könnte auch für das Spiel am Sonntag nicht rechtzeitig fit werden. Ein Fragezeichen schwebt auch noch über Kevin De Bruyne. Ein Ausfall des Belgiers, der bereits die erste Saisonhälfte verletzungsbedingt verpasste, wäre ein schwerer Schlag für City. Nicht zuletzt, weil Arsenal De Bruynes Lieblingsgegner ist: Gegen keine Mannschaft traf der Belgier für City häufiger (acht Tore). Und dabei operieren die Cityzens ohnehin schon mit einem der kleinsten Kader der Liga: Nur 20 unterschiedliche Spieler standen in der laufenden Saison für City in der Startelf und lediglich 21 Spieler (die noch im Verein sind) sind für das Team von Pep Guardiola in dieser Saison in der Liga zum Einsatz gekommen.

Citys Verletzungspech könnte also Arsenal auf der Jagd nach dem ersten Auswärtssieg gegen City seit 2015 in die Karten spielen.

Heimstarke Cityzens? Egal! Arsenal spielt auswärts noch besser

Nicht nur gegen Arsenal, sondern allgemein fühlt sich City im heimischen Etihad Stadium pudelwohl: Wettbewerbsübergreifend hat das Team von Pep Guardiola zuhause 38 Spiele gewonnen. Die letzte Niederlage vor eigenem Publikum liegt schon fast anderthalb Jahre zurück – ein 1:2 gegen Brentford im November 2022.

Doch den Gunners dürfte diese Statistik egal sein, schließlich ist Arsenal die beste Auswärtsmannschaft der Liga. Vor allem in den letzten Wochen schienen die Gunners sich auch von gegnerische Kulissen nicht beeindrucken lassen und fertigten Burnley mit 5:0 sowie West Ham und Sheffield United jeweils mit 0:6 ab. Natürlich mit Blick auf die Tatsache, dass es sich bei Sheffield und Burnley um fast sichere Abstiegskandidaten handelt, brauchen die Gunners offensichtlich nicht das eigene Stadion im Rücken, um aufzudrehen.

Kai Havertz feiert seinen Treffer gegen Brentford.

In bestechender Form: Kai Havertz. (Photo by JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images)

Bei diesen haushohen Auswärtssiegen oft im Mittelpunkt: Der deutsche Kai Havertz, der nach einigen Startschwierigkeiten nun ohne Frage im Norden Londons angekommen ist und in den letzten vier Partien von Arsenal jeweils getroffen hat. Der letzte Spieler, der in seiner Debütsaison für Arsenal in fünf aufeinanderfolgenden Spielen traf? Thierry Henry.

Erst drei andere Mannschaften in der Geschichte der Premier League sind mit acht Siegen in ein Kalenderjahr gestartet: Manchester United (2009), Liverpool (2020) und Manchester City (2021). Alle drei wurden am Ende Meister. Arsenal hofft auf das selbe Schicksal – und kann mit einem Sieg gegen City einen großen Schritt auf dem Weg zum Titel machen.

(Photo by JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images)

 

David Schöngarth

Aufgewachsen mit Grafite, Luca Toni und Co. entfachten Gareth Bale und Mauricio Pochettinos Spurs in David eine Leidenschaft für die Premier League. Interessiert sich für alles, was auf der Insel vor sich geht. Seit 2022 bei 90Plus.


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