De Gea patzt schwer – Manchester United verliert auch bei West Ham

7. Mai 2023 | News | BY 90PLUS Redaktion

News | Ein Traditionsduell der Premier League am Sonntagabend: West Ham United gegen Manchester United. Für beide Mannschaften ging es um sehr viel. Am Ende setzen sich die Gastgeber mit 1:0 durch.

Manchester United unter Druck bei West Ham

Die eigentlich souveräne Saison von Manchester United hat in den letzten Wochen nun doch einige Dellen erhalten: Das sieben-Tore-Debakel an der Anfield Road, das völlig unnötige Aus in der Europa League gegen Sevilla – dazu Verletzungsprobleme und ein deutlicher Abfall der Formkurve. Selbst die Qualifikation für die Königsklasse ist kein Selbstläufer mehr, der Vorsprung auf Liverpool betrug vor dem Anpfiff nur noch einen einzigen Zähler, wenngleich Manchester United zwei Spiele weniger absolviert hatte.

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Dennoch ist der Blick in den Rückspiegel wieder häufiger geworden. Solche Sorgen hätte der Ex-United-Coach David Moyes als Übungsleiter von West Ham 2022/23 gerne. Nach zwei herausragenden Spielzeiten, an deren Ende jeweils die Qualifikation für den europäischen Fußball stand, müssen die Hammers in dieser Saison ernsthaft um den Klassenerhalt bangen. Die Gastgeber begangen die Partie motiviert und versuchten mit einem aggressiven Anlaufen, vor allem wenn Gäste-Keeper David De Gea am Aufbau beteiligt war, zu Ballverlusten am eigenen Strafraum zu bringen. Diese Ausrichtung blieb nicht völlig wirkungslos, doch generierte für die konterstarken Red Devils nutzbare Räume. Marcus Rashford, Bruno Fernandes und Antony vergaben in den ersten zehn Minuten gleich drei solcher aussichtsreichen Gelegenheiten.

De Gea patzt kapital, West Ham geht in Führung

Mit zunehmenden Spieldauer verlagerte Manchester United das Spiel dann doch deutlich in die Hälfte der Hammers, die zeitweise gar nicht mehr den Ball sahen. Christian Eriksen verfehlte nach einer Viertelstunde knapp das Gehäuse von Lukas Fabianski, wenig später traf Rashford nur den Außenpfosten. Der Rekordmeister zeigte sich zu Beginn wie so häufig in den letzten Wochen fahrlässig im Umgang mit den eigenen Chancen. Durch einen Abschluss von Michail Antonio kam gleichzeitig dann auch West Ham zu der ersten Gelegenheit.

Die angesprochene Chancenverwertung sollte sich einmal mehr rächen. Said Benrahma tankte sich alleine vor den United-Strafraum und schloss bedrängt von drei Gegenspielern nicht einmal besonders stark ab. Doch De Gea ließ diesen Schuss einfach durchrutschen – ein kapitaler Bock des Spaniers und die Führung für West Ham (25.). Auf der Gegenseite zielte Antony kurz nach der Führung einmal mehr nicht genau genug und traf lediglich den Außenpfosten. In der letzten Viertelstunde der 1. Halbzeit flachte das Spiel enorm ab, Benrahma prüfte quasi mit dem Pausenpfiff nochmal De Gea, der dieses Mal zur Stelle war. Danach berührte Victor Lindelöf den Ball klar mit der Hand, Manchester United hätte sich hier über einen Elfmeter nicht beschweren können. Unter wütenden Protesten von West Ham gingen die Teams in die Kabine.

Manchester United kann nichts mehr ausrichten

Die Trainer nahmen in der Halbzeit keine Wechsel vor. Wie im ersten Durchgang starteten die Hausherren mit viel Elan. Jarrod Bowen prüfte De Gea, wenig später wurde ein Treffer von Antonio nach einem Foulspiel an dem spanischen Keeper aberkannt. Was immer Erik ten Hag seinem Team in der Halbzeit mit auf den Weg gab, fruchtete zunächst überhaupt nicht. Wout Weghorst sorgte nach 55 Minuten immerhin aus der Distanz mal für etwas Gefahr. Doch mehr kam von Manchester United nach einer guten Stunde nicht, viel eher kamen Declan Rice, Lucas Paqueta und Tomas Soucek zu Chancen für West Ham.

West Ham Manchester United

(Photo by IAN KINGTON/AFP via Getty Images)

Die Gäste versuchten ein wenig die Schlagzahl zu erhöhen, doch West Ham verteidigte geschlossen. Gerade nach Standards waren die Hammers stets brandgefährlich. Paqueta vergab mit einem schönen Schlenzer nach 65 Minuten knapp die Vorentscheidung. Man merkte nun deutlich, wer den Sieg mehr wollte. Zudem feuerten die über 60.000 Zuschauer ihr Team leidenschaftlich an, jeder gewonnene Zweikampf wurde zelebriert. Das Stadion explodierte kurzzeitig als Soucek per Kopf für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte, doch er stand knapp im Abseits. Das hätte sich im Gegenzug fast gerächt, doch Fabianski parierte stark gegen Rashford, der endlich mal wieder eine offensive Aktion hatte.

Die Red Devils drängten in den letzten zehn Minuten die Gastgeber sehr zurück, blieben dabei aber ideenlos. Casemiro hatte einen halbwegs gefährlichen Kopfball, aber wirkliche Gefahr kam dadurch nicht auf. Der eingewechselte Anthony Martial scheiterte schon in der 90. Minute an dem abermals sicheren Fabianski. Wenig später war die Partie zu Ende. West Ham gewann, begünstigt durch Mithilfe von De Gea und vor allem wegen einer sehr starken 2. Halbzeit verdient mit 1:0.

West Ham vs. Manchester United 1:0 (1:0)

West Ham: Fabianski – Kehrer, Ogbonna, Aguerd, Cresswell – Soucek, Rice – Bowen, Paqueta (90./Downes), Benrahma (87./Fornals) – Antonio (90./Johnson)

Manchester United: De Gea – Wan-Bissaka (87./Dalot), Lindelöf, Shaw, Malacia (87./Fred) – Casemiro, Eriksen (73./Sabitzer) – Antony (73./Sancho), Weghorst (57./Martial), Fernandes – Rashford

Tore: 1:0 Benrahma (25.)

Gelbe Karten: Malacia, Wan-Bissaka

(Photo by Ryan Pierse/Getty Images)

 


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