Keine strengeren Regularien: Englische Spielerberater gewinnen Rechtsstreit mit der FIFA
1. Dezember 2023 | Premier League | BY Antonio Riether
Der Fußball-Weltverband FIFA muss im Rechtsstreit um die Regularien für Spielervermittler und Transfers einen juristischen Rückschlag hinnehmen. Die Einnahmen englischer Berater bei Spielertransfers werden somit nicht limitiert.
Englands Spielerberater erringen vor Gericht Erfolg gegen die FIFA
Um „professionelle und ethische Standards“ zu erhöhen, plante die FIFA neue Vorschriften, die ursprünglich am 1. Oktober in England in Kraft hätten treten sollen. Darin sollte etwa geregelt werden, dass Berater eine Prüfung ablegen müssen, um weiterhin in ihrem Beruf tätig zu sein, auch Änderungen der Regeln für die Vertretung mehrerer Kunden bei einem Transfer sollten vorgenommen werden. Zudem waren die Vertretung von minderjährigen Spielern und vor allem die Deckelung der Provisionen Kernthemen. Diese sind nach einem Gerichtsurteil jedoch vom Tisch.
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Fußballvermittler in England erlangten jüngst ein Urteil gegen die Einführung des neuen FIFA-Reglements für Fußballvermittler. Wie ein Schiedsgericht des englischen Fußballverbands (FA) entschied, verstoßen dass die Vorschriften gegen das britische Wettbewerbsrecht. Die vier führenden Berateragenturen CAA Base, Wasserman, Stellar und ARETE hatten im Juni ein Verfahren eingeführt, um die geplanten Regularien anzufechten. Nun entschied das Gericht zu ihren Gunsten.
Das Urteil besagt, dass sich die Einführung der Gebührenobergrenze und der anteiligen Zahlungsregeln über das Wettbewerbsgesetz von 1998 hinwegsetzen würde. In einer FA-Erklärung lässt der Verband mitteilen, dass „die Auswirkungen des Urteils geprüft werden und über den Stand der Dinge informiert wird“, sobald man dazu in der Lage sei. Der Verband hatte die Einführung der neuen FIFA-Regelungen nach einem Einspruch vorerst aufgeschoben. Somit wurde etwa verhindert, dass die Begrenzung der Vermittlungsprovision auf drei Prozent der Spielergehälter über 161.000 Pfund nicht vorgenommen werden konnte.
In ganz Europa wehren sich Spielervermittler gegen die neuen Regeln, auch eine vorgesehene obligatorische FIFA-Prüfung ist für viele ein kritischer Punkt. Doch nicht in jedem Land hatten die Berater Erfolg. So verlor die European Football Agents Association (EFAA) etwa im Mai vor dem niederländischen Zentralgericht ihren Prozess gegen die FIFA, die dem Kläger zufolge nicht befugt sei, die Branche zu regulieren. Eine Klage der Professional Football Agents Association wurde am Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ebenfalls abgewiesen. In Deutschland wurde sogar eine einstweilige Verfügung erlassen, die die Umsetzung der neuen FIFA-Vorschriften bis zu einer endgültigen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs verhinderte.
(Photo credit FABRICE COFFRINI/AFP via Getty Images)