Ivan Toney über die skurrilen Konsequenzen seines Wettskandals im Interview

21. August 2023 | News | BY Jannek Ringen

News | Ivan Toney wurde von der FA wegen 232 Verstößen gegen die Wettregeln bis Januar gesperrt. In einem Interview spricht er jetzt über die Folgen.

Ivan Toney wettete gegen das eigene Team in seiner Abwesenheit

Stürmer Ivan Toney (27) wird beim FC Brentford derzeit schmerzlich vermisst. Aufgrund von 232 Verstößen gegen die Wettregeln der FA wurde bis Januar gesperrt und darf erst im September wieder ins Training des FC Brentford einsteigen. Im Podcast „The Diary of a CEO“ spricht er über die aktuell schwere Zeit und seine Spielprobleme. Dabei kommen einige skurrile Konsequenzen, denen sich der 27-Jährige ausgesetzt sieht, ans Tageslicht.

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In dem Interview gab Toney offen und ehrliche Antworten über die Folgen seiner Spielsucht. In einem Restaurant wurde ihm beispielsweise der Zutritt aufgrund der Vorwürfe verwehrt. „Ich erinnere mich, dass ich zu der Zeit, als es Anschuldigungen gab, in ein Restaurant gehen wollte“, sagte er. „Und sie sagten: ‚Nein, wir nehmen Sie nicht auf‘. Ein Restaurant. Sie sagten ‚wegen der Anschuldigungen lassen wir Sie nicht rein‘. Ich war wirklich sehr verwirrt.“ Zudem wollte seine Autoversicherung ihn wegen des Skandals nicht mehr versichern.

Er habe Verantwortung übernommen, damit der Vorgang aufgeklärt werden konnte. Unter anderem gehörten zu den Verstößen 13 Wetten zwischen August 2017 und März 2018 gegen sein eigenes Team. An diesen Spielen hat er jedoch verletzungsbedingt nicht teilgenommen. „Bei den 232 Verstößen gab es einige Wetten, an die ich mich nicht erinnern kann, aber ich war bereit, die Verantwortung zu übernehmen, um den Prozess zu beenden“, gestand er etwas überraschend. „Ich denke, dass die Wetten, die auf eine Niederlage meiner Mannschaft abzielten, als ich nicht spielte, mehrheitlich zu den Wetten gehörten, die ich persönlich wohl nicht gemacht habe. Aber ich habe trotzdem die Verantwortung für sie übernommen, damit der ganze Prozess aufgeklärt werden kann“, resümierte Toney.

Mittlerweile habe er das Glücksspiel komplett aufgegeben und möchte nie wieder in seinem Leben in Wetten verwickelt werden. Zudem hatte er das Gefühl, dass die FA aufgrund seines Bekanntheitsgrades ein Exempel an ihm statuieren wollte. Die Abwesenheit vom Fußball schlage auf seine Gesundheit, erklärte er unter anderem. „Sie vom Trainingsplatz fernzuhalten und zu wissen, dass Fußball ihr Leben ist und alles, was sie von klein auf gemacht haben. Wie kann ihnen das überhaupt helfen?“, schoss Toney eine Spitze in Richtung FA.

Auf seine Rückkehr in den Trainingsbetrieb würde sich der 27-Jährige freuen, „wie ein kleines Kind an Weihnachten“. „Im Moment ist es, als wäre ich im Fußballgefängnis. Wenn ich mit den Jungs zusammen bin, wird es etwas leichter“, ergänzte er. Außerdem gab er sich selbstbewusst und kämpferisch über sein Comeback: „Es gibt viele Hater und Zweifler da draußen, die denken, dass er nicht mehr derselbe sein wird, wenn er zurückkommt. Eigentlich haben sie recht. Ich werde ein anderer Mann sein, ich werde sogar besser sein als der Kerl, der früher diese Tore geschossen hat. Ich bin anders gebaut. Meine Mentalität ist anders.“

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(Photo by Ryan Pierse/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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