Liverpool und die Wochen der Wahrheit – Klopp nimmt seine Spieler in die Pflicht

Verlässt Jürgen Klopp Liverpool mit oder ohne den Premier-League-Titel? Nach den verpassten Chancen in der Europa League und den englischen Pokalen wäre der Gewinn der Meisterschaft das letzte große Geschenk zum Abschied.

Klopp: „Haben es uns ein bisschen zu leicht gemacht“

Zwei Punkte Rückstand auf Tabellenführer ManCity und das schlechtere Torverhältnis als Arsenal, die einen Rang vor den Reds auf der Zwei stehen – die Ausgangslage für Liverpool könnte sechs Spieltage vor Schluss besser sein. Als nächstes geht es zum FC Fulham (Sonntag, 17:30 Uhr), der in den letzten Wochen gerade gegen Topteams stark aufspielte und sowohl Tottenham als auch ManUnited besiegte. Fest steht: Bei den Reds muss eine Leistungssteigerung her. Zuletzt ließ der LFC gegen ManUnited (2:2) und Crystal Palace (0:1) fünf wertvolle Punkte auf der Strecke und scheiterte dazu im Europa-League-Viertelfinale gegen Atalanta (1:3 nach Hin- und Rückspiel).

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„Es gibt keine Saison, in der es keine Momente gab, in denen ich dachte: ‚Ah, das hätten wir gewinnen sollen, das hätten wir machen sollen.‘ Es ist ein Teil des Lebens, dass man damit umgehen muss“, sagte Jürgen Klopp (56) auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel bei Fulham. „Es geht nie darum, wie viele Schläge du bekommst, sondern immer darum, wie du damit umgehst. Genau so müssen wir mit der Situation umgehen.“ Und doch war die Botschaft an seine Mannschaft klar: „Wir haben es uns ein bisschen zu leicht gemacht und das sollten wir ändern.“ Die Spieler müssten dafür sorgen, „dass wir für jede Mannschaft wieder zu dem Gegner werden, gegen den sie nicht spielen will“, so Klopp.

Auch sich und sein Trainerteam nahm der 56-Jährige in die Pflicht: „Wir müssen einen Weg finden, den Jungs bestmöglich zu helfen, sie so schnell wie möglich in ihre beste Form zu bringen, und von dort aus müssen wir dann weitermachen.“ Gelingt das und beachte man die ohnehin bereits vorhandene individuelle Klasse des Kaders, werde die „Chance größer und größer“, am Ende auch den Titel zu gewinnen.

Klopp führte aus: „Ich denke, wenn wir alle unsere Spiele gewinnen, haben wir gute Chancen, Meister zu werden. Vielleicht müssen wir nur fünf gewinnen, aber das weiß niemand. Wer hätte gedacht, dass Arsenal gegen Aston Villa verliert?“ Auch Liverpool muss noch gegen die Mannschaft von Unai Emery (52) ran, noch dazu im Villa Park. „Nicht eines meiner Lieblingsauswärtsspiele“, gestand Klopp, der dennoch „absolut positiv gestimmt“ ist im Hinblick auf seine letzten Wochen in Liverpool.

Darin dürfte ihn auch die Lage bei den Titelkonkurrenten bestärken, die mit ihrem Viertelfinal-Aus in der Champions League einen Rückschlag verkraften mussten. Und auch deren Restprogramm hält noch die eine oder andere Hürde parat: Während es ManCity unter anderem noch mit Gastspielen bei Fulham, Tottenham und in Brighton zu tun bekommt, muss Arsenal auswärts im North London Derby und gegen ManUnited ran und erwartet nächste Woche den formstarken FC Chelsea.