“Opfer von Diskriminierung”: Manchester City klagt offenbar gegen die Premier League

4. Juni 2024 | News | BY Jannek Ringen

In England könnte es zu einem großen Rechtsstreit zwischen der Premier League und dem Serienmeister Manchester City kommen. Es wird befürchtet, dass der Streit weitreichende Auswirkungen auf den Fußball auf der Insel hat.

Manchester City sieht sich als “Opfer einer Diskriminierung”

Im November soll Manchester City vor einem unabhängigen Sportgericht angehört werden, da sie angeblich 115 Mal gegen Regeln der Premier League verstoßen haben sollen. Bei den Verstößen geht es hauptsächlich darum, dass Sponsorenausgaben zu hoch angesetzt oder über dritte Parteien verbucht worden sein sollen. Je nach Ergebnis sind alle Szenarien von einer Geldstrafe bis zu einem Zwangsabstieg möglich, wie die Medien berichten. Allerdings holt Manchester City nach Informationen der Times zum Gegenschlag aus und verklagt offenbar die Premier League.



Nach der Übernahme von Newcastle United durch den saudischen Staatsfonds, hat die Premier League neue Regeln ins Leben gerufen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Diese sollen Vereine daran hindern, ihre Geschäfte mit Unternehmen, die eine enge Verbindung zu den Eigentümern haben, aufzublähen. Die Regeln schreiben vor, dass derartige Transaktionen von unabhängiger Seite auf ihren „fairen Marktwert“ geprüft werden müssen. Wie die Times berichtet, soll Manchester City im Februar ein 165-seitiges Dokument abgegeben haben, um gegen die Premier League zu klagen. Die Anhörung soll am kommenden Montag, den 10. Juni, stattfinden.

In jenem Dokument argumentiert Manchester City, dass sie Opfer einer „Diskriminierung“ seien und bezeichneten die Regeln, die ihrer Meinung nach von ihren Rivalen verabschiedet wurden, um ihren Erfolg auf dem Spielfeld zu stoppen, als „Tyrannei der Mehrheit“. Neue Regeln in der Premier League müssen bei Sitzung mit einer Zweidrittelmehrheit abgesegnet werden, damit sie ihre Gültigkeit haben. Haben die Skyblues mit ihrer Klage Erfolg, würde ihnen dies ungeahnte finanzielle Möglichkeiten geben, was die anderen Clubs in Sorge versetzen dürfte. Außerdem könnte die Klage Auswirkungen auf die Anhörungen im November haben.

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Manchester City soll nach Times-Informationen die anderen Clubs dazu aufgefordert haben, sich an der Klage zu beteiligen und man geht davon aus, dass zehn bis zwölf Vereine ein Statement dazu abgegeben haben. Allerdings soll nur ein Verein zugunsten der Citizens ausgesagt haben. City verklagt die Premier League auf Schadenersatz und argumentiert, dass das demokratische System der Liga, das mindestens 14 Vereine oder zwei Drittel der stimmberechtigten Mitglieder erfordert, um Regeländerungen durchzusetzen, der Mehrheit ein “inakzeptables Maß an Kontrolle” verleiht. Zwar befürchten die Clubs, dass Manchester City mit ihrer Klage durchkommen könnte, allerdings ist ein Ergebnis noch nicht abzusehen.

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(Photo by Matt McNulty/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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