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ManCity dominiert im Kollektiv, Haaland nicht zu bremsen und Arsenal in allen Belangen unterlegen

27. April 2023 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Manchester City setzte im Titelkampf der Premier League gegen Arsenal ein Ausrufezeichen – dank einer herausragenden Kollektivleistung. Die Einzelkritik. 

Manchester City hat durch den 4:1 (2:0)-Sieg gegen den FC Arsenal in der Premier League einen großen Schritt Richtung Meisterschaft gemacht. Die Gunners führen die Tabelle zwar noch mit zwei Punkten Vorsprung an – haben aber auch mehr Siele absolviert. Trotz herausragender Leistungen von Erling Haaland und Kevin De Bruyne stand an diesem Abend das Kollektiv im Vordergrund. ManCity lieferte in Sachen Pass- und Positionsspiel eine makellose Vorstellung und kontrollierte das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute. Bei Arsenal gab es folglich nicht mal wirklich hervorzuhebende schlechte Einzelleistungen, stattdessen war das Team von Mikel Arteta als Mannschaft schlichtweg in allen Belangen unterlegen.



Manchester City: Verkehrte Welt in der City-Offensive – Haaland glänzt als Vorbereiter, De Bruyne als Vollstrecker

Ederson: Ein sehr ruhiger Arbeitstag für den brasilianischen Schlussmann. Wenn er gebraucht wurde, war er zur Stelle. Seine Aktionen beschränkten sich neben dem Spielaufbau aber fast nur auf das Abfangen von Flanken. Beim Gegentor chancenlos. Note: 2,5

Kyle Walker: Unauffälliges Spiel vom Rechtsverteidiger. Einerseits sehr solide in der Defensive, da er Arsenal-Angriffe über seine Seite früh unterband. Andererseits offensiv überhaupt nicht zu sehen, was sicherlich auch an der defensiven Einstellung liegt, die das Guardiola-System für ihn vorsah. Note: 3,5

Ruben Dias: Unauffälliges Spiel vom Innenverteidiger, was eher für seine Leistung spricht. Nur selten kamen Arsenals Angriffe bis zu ihm durch, dafür stellte er seine Qualitäten im Spielaufbau unter Beweis. Hatte Glück, dass er für sein Nachtreten gegen White nur die Gelbe Karte sah. Note: 3,0

Manuel Akanji: Solides Spiel vom Schweizer. Auch wenn Arsenal nur selten den Weg nach vorne fand, war es nahezu ausschließlich über seine Seite. Saka hatte gegen ihn einen schweren Stand, da oft nicht einmal seine Flanken den Weg an Akanji vorbei fanden. Note: 3,0

John Stones: Einmal mehr das entscheidende Puzzleteil im Guardiola-System. Wie erwartet im Ballbesitz oft neben Rodrigo auf der Sechserposition und schaffte dadurch immer wieder Überzahlsituationen im Mittelfeld. Krönte seinen Auftritt mit seinem Kopfballtreffer zum 2:0. Note: 2,0

Rodrigo: Ackerte im Zentrum die Räume zu und nahm das Mittelfeld der Gunners damit komplett aus dem Spiel. Verlor aber Vorbereiter Trossard vor dem Gegentor aus den Augen und ermöglichte ihm damit den Weg in den Strafraum. Wieder einmal der stille Strukturgeber im Spiel der Skyblues. Note: 3,0

Bernardo Silva: Im Vergleich zu Grealish eher unauffällig. Agierte im gegnerischen Ballbesitz eher zurückhaltend und lief die Arsenal-Viererkette nicht mit an. Auch offensiv lief über seine rechte Angriffsseite nicht so viel wie sonst üblich. Klar der schwächste Offensivspieler bei den Hausherren. Note: 4,0

Kevin De Bruyne: Unglaublich guter Lauf vor dem 1:0 und strammer Abschluss in die kurze Ecke. Erwischte Ramsdale auf dem falschen Fuß und besorgte den frühen Vorteil für City. Auch beim 3:0 eiskalt vor dem Tor. Half Haaland beim Zulaufen in vorderster Front und störte das Aufbauspiel des Gegners mit schlauen Laufwegen. Tauchte in der 24. Minute frei vor dem Kasten auf, ließ sich aber zu viel Zeit beim Abschluss. Note: 1,0

Ilkay Gündogan: Das Verbindungsstück zwischen Mittelfeld und Angriff. Hatte durch den variablen Stones viele offensive Freiheiten, die ihm guttaten. Trieb den Ball gut nach vorne, sammelte viele Kontakte und initiierte Angriffssituationen. Gefährlich Vorstöße in die Box gab es von ihm aber nicht zu sehen. Note: 3,0

Jack Grealish: Bestätigte seine gute Form in der Anfangsphase einmal mehr. Löste Spielsituation auf engem Raum sehr stark auf und gewann seine Dribblings teils sogar gegen zwei Arsenal-Verteidiger. Hatte aber auch immer wieder einfache Ballverluste in seinem Spiel. Grundsätzlich stimmte seine Einstellung aber und er traute sich viel zu. Note: 2,5

Erling Haaland: Zeigte sich vielmehr als Vorbereiter statt als Knipser. War in Citys Matchplan dafür vorgesehen, hohe Bälle festzumachen und De Bruyne in den Lauf zu legen. Das funktionierte mehrfach brillant, so wie vor dem ersten und zweiten Treffer. Machte nach ganz starkem Dribbling gegen zwei Verteidiger fast das 2:0 (28.). Ließ auch zu Beginn der zweiten Hälfte eine echte Edelchance aus (53.). Sicherte sich in der Nachspielzeit aber doch noch seinen Treffer. Note: 1,0

Einwechslungen bei City:

Riyad Mahrez (ab 72. für Gündogan): ohne Bewertung

Julian Alvarez (ab 80. für De Bruyne): ohne Bewertung

Phil Foden (ab 87. für Grealish): ohne Bewertung

Jannis Sünnemann

Die Spieler von ManCity jubeln beim Sieg über Arsenal in der Premier League

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Arsenal: In allen Belangen unterlegen – einzig Ramsdale kann sich auszeichnen

Aaron Ramsdale: Machte zu Beginn eine etwas unsichere Figur. Wenn ein Flachschuss von ausserhalb des Sechzehners ins Tor geht, muss man über den Keeper reden. Allerdings hatte De Bruynes Schuss unglaublich viel Effet. Hielt Arsenal im Anschluss durch starke Reflexe im Spiel und verhinderte später gar einen Kantersieg der Cityzens.  Note: 2,5

Ben White: Auf der rechten Seite individuell nicht sehr gefordert. Verhinderte durch großen Laufeinsatz und Antizipationsstärke das 0:2. Hob später allerdings bei einem Freistoß zum 2:0 das Abseits auf  Note: 4,5

Rob Holding: Alle Augen waren auf den Saliba-Vertreter gerichtet. Machte aber seine Sache insgesamt recht souverän. Ihm beim 0:1 einen großen Vorwurf zu machen, wäre vermessen – Haaland setzte seinen übermächtigen Körper schlichtweg weltklasse ein. Wie sein Innenverteidigerpartner war er eher ein Opfer der gegnerischen Dominanz. Schoss ein Tor, unglücklich beim 1:4. Note: 4,0

Gabriel: Insgesamt sehr wach, allerdings oftmals zweiter Sieger gegen einen blendend aufgelegten Haaland, der die volle Wucht aus Physis und Technik an den Tag legte. Gute Offensive setzte sich immer gegen gute Defensive durch. Note: 4,5

Oleksandr Zinchenko: Während der hektischen Anfangsphase dank seiner Technik und Spielintelligenz ein Ruhepool. Später war auch er machtlos gegen die maschinenartige Spielkontrolle der Hausherren. Note: 4,0

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Granit Xhaka (bis 60.): Wirkte nicht bei 100 Prozent. Ungewohnt wenig Präsenz. Gleichzeit war ManCitys Pass- und Positionsspiel an diesem Abend nahezu perfekt. Arsenal war individuell nicht gut, aber auch nicht unterirdisch schlecht. Sie liefen gegen das spielstärkste Team der Welt schlichtweg nur hinterher, das wurde speziell im Mittelfeld sichtbar. Das galt für Xhaka. Note: 4,5

Thomas Partey: Und das galt für Partey, der zwar mehr versuchte, aber deutlich schlampiger, behäbiger und fahriger wirkte als sein Nebenmann. Um so länger das Spiel ging, um so tiefer schien er im Treibsand zu versinken. Note: 5,5

Martin Ödegaard: Konnte das Spiel aus den genannten Gründen nicht wie gewohnt an sich reißen. Zu allem Überfluss mit einem haarsträubenden Fehlpass vor dem 0:3. Wie die gesamte Mannschaft zu mutlos.  Note: 5,0

Bukayo Saka: Hatte in der Anfangsphase eine gute Szene. Anschließend unsichtbar, aber auch, weil er weder Bälle noch Unterstützung erhielt. Note: 4,5

Gabriel Jesus (bis 80.): Ähnlich wie Saka quasi gar nicht eingebunden. Wenn er den Ball erhielt, war er zu engstirnig und verzettelte sich. Note: 5,0

Gabriel Martinelli (bis 60.): Fast nur mit Defensivaufgaben eingebunden, konnte aufgrund der fehlenden Spielkontrolle vorne kaum Impulse setzen.  Note: 4,5

Wechsel

Leandro Trossard (ab. 60.): Wirkte etwas bereiter/reifer als seine Mitspieler. Vielleicht auch, weil das Spiel quasi vorbei war, als er reinkam. Quirlig, leitete das 1:3 stark ein. Note: 2,5

Jorginho (ab 60.): Wie sein Vorgänger relativ unauffällig . Note: ohne Bewertung

Emile Smith Rowe (ab 71.): ohne Bewertung

Reiss Nelson (ab 80.): ohne Bewertung

Eddie Nketiah (ab 80.): ohne Bewertung

Chris McCarthy

(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

 

 

 


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