Premier League: Halbautomatische Abseitserkennung verzögert sich
20. November 2024 | News | BY Janis Kliesch
In einigen Wettbewerben findet die halbautomatische Abseitserkennung schon längst Anwendung, auch die Premier League plant mit dieser Technologie. Eigentlich sollte sie in diesem Herbst eingeführt werden. Jetzt kommt es allerdings zu Verzögerungen.
Abseitserkennung zuletzt kontrovers
2022 wurde bei der Wüsten-WM in Katar erstmals auf die halbautomatische Abseitserkennung gesetzt. Mittels zusätzlicher Kameras und künstlicher Intelligenz soll sie schnelle und zuverlässig ermitteln, ob Tore regulär erzielt worden sind. Auch internationale Topligen wie die La Liga und die Serie A nutzen diese Technologie bereits. Für die Premier League war geplant, dass die Erkennung in diesem Herbst eingeführt wird. Es kommt jedoch zu einer Verzögerung, sodass sie frühestens im neuen Jahr verwendet werden kann. Das berichtet The Times. Vereine der Liga befürchten, dass die Technik sich sogar über die laufende Saison hinaus verspätet.
Den Premier-League-Klubs wurden Mängel bei der 100-prozentigen Genauigkeit der halbautomatischen Abseitserkennung als Ursache für ihre verzögerte Einführung genannt. Es wird davon ausgegangen, dass schwarze Flecken das System aktuell noch unzuverlässig machen. Die Premier League möchte die Technologie von einem anderen Entwickler als die FIFA, UEFA und andere Ligen beziehen. Bis auf weiteres wird man in England also auf das Hawk-Eye-System zurückgreifen müssen, bei dem die Abseitslinien von einem VAR-Techniker manuell auf einen Bildschirm gezogen werden müssen.
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Unumstritten ist die fortschrittliche Erkennung nicht. In Spanien kam es im Spiel zwischen Real Sociedad und dem FC Bacelona zu einer fragwürdigen Entscheidung: Ein Treffer von Robert Lewandowski wurde aberkannt, weil die Technologie nicht zwischen seinem Zeh und dem des Verteidigers unterscheiden konnte. Carlos Clos Gomez (52), Leiter der Video-Schiedsrichterabteilung des spanischen Fußballverbands RFEF, verteidigte die halbautomatische Technik: „In der Lewandowski-Situation gab es die übliche Verfolgung, die Technologie bewertete es, der VAR informierte den Schiedsrichter und dieser änderte schließlich seine ursprüngliche Entscheidung, das Tor zu geben. Das ist der Standardprozess in dieser Situation, es ist nichts Neues oder anderes passiert.“ Die Premier League erhofft sich, Verzögerungen bei Abseitsentscheidungen um durchschnittlich 31 Sekunden zu verringern.
(Photo by David Rogers/Getty Images)