Liverpool als moralischer Sieger: Drei Erkenntnisse zum Titelkampf in der Premier League
1. April 2024 | Spotlight | BY Manuel Behlert
Der Sonntag in der Premier League stand ganz im Zeichen des Titelkampfes. Der FC Liverpool eröffnete gegen Brighton and Hove Albion, gewann mit 2:1 und sprang an die Tabellenspitze. Dort verblieben die Reds auch, weil das mit Spannung erwartete Topspiel zwischen Manchester City und dem FC Arsenal 0:0 endete.
Damit bleibt der Dreikampf um den Titel extrem spannend. Das wäre zwar bei allen möglichen Spielausgängen der Fall gewesen, nun hat sich die Lage aber noch einmal zugespitzt. Aktuell erscheint es kaum möglich, vorherzusagen, wer sich am Ende den Titel in der Premier League sichern kann. Drei Erkenntnisse lieferte der vergangene Spieltag aber allemal.
Arsenal besteht die Reifeprüfung
Für den FC Arsenal war das Spiel bei Manchester City eine Reifeprüfung. In den letzten Jahren sah es für die Gunners gegen die Skyblues nämlich meist sehr düster aus. Auch in der vergangenen Saison markierte eine deftige Niederlage im Etihad Stadium die endgültige Kehrtwende zugunsten der Guardiola-Elf im Titelkampf. 2023/24 standen die Vorzeichen aber etwas besser, denn durch den Triumph im Community Shield und den 1:0-Sieg im Hinspiel hatte Arsenal schon bewiesen, diesen Gegner auch schlagen zu können. Blieb noch die katastrophale Bilanz der letzten Jahre im Etihad, die aus den Köpfen musste.
Der Druck war groß für die nach eingesetzten Spielern drittjüngste Mannschaft der Premier League. Die größeren Erfahrungen im Titelkampf hatte City vorzuweisen, den Heimvorteil ebenfalls. Und dennoch bleibt nach dem 0:0 zu konstatieren, dass der Plan der Gäste eher aufging. Mit dem Remis kann Arsenal nämlich besser leben als Manchester City. Es war ein Schachspiel auf hohem Niveau, auf Veränderungen wurde prompt reagiert, vor allem die Defensivkonzepte griffen sehr gut.
Dabei war es am Ende nicht das Ergebnis, sondern die Art und Weise, die dafür sorgt, dass Arsenal die Reifeprüfung bestanden hat. Erling Haaland wurde abgemeldet, Kevin de Bruyne in seinen Kreisen eingeengt, die Standardsituationen gut verteidigt. Manchester City in einem Heimspiel bei einem xG-Wert von weniger als 1.0 zu halten, ist mehr als nur respektabel. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn Leandro Trossard bei der besten Konterchance der Gunners die richtige Entscheidung getroffen hätte…
Manchester City ist in der Premier League zu knacken
Vor dem Topspiel war klar, dass Manchester City zuhause ein Statement setzen wollte. Wie in der letzten Saison, als Arsenal klar bezwungen wurde. Das Spiel lieferte für Trainer Pep Guardiola aber ganz andere Erkenntnisse, obwohl er gut vorbereitet war. Dominanz strahlten die Cityzens nämlich aus, auch der Kniff mit Mateo Kovacic, der vermehrt in die Innenverteidigung gezogen wurde, um ein anderes Aufbausystem zu generieren und Arsenals Pressing in die Leere laufen zu lassen, erwies sich als klug. Überraschend war aber, dass es einem Gegner gelang, die City-Offensive fast komplett in Schach zu halten.
Manuel Behlert
Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.