Rad-Legende fordert: Premier-League-Klubs müssen mehr gegen den Klimawandel tun!

8. Oktober 2024 | News | BY Philipp Overhoff

Olympiasieger und Radfahrer-Legende Chris Boardman fordert von den Premier-League-Klubs mehr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel. Das wird der 56-Jährige am heutigen Dienstag sogar öffentlich ansprechen. 

Boardman appelliert an Premier-League-Teams

Chris Boardman ist Vorsitzender von „Sport England“, einer öffentlichen Einrichtung des Ministeriums für Kultur, Medien und Sport. Am heutigen Dienstag hält der Olympiasieger von 1992 auf einem Sport-Gipfel eine Rede, in welcher er die Klubs der englischen Premier League dazu auffordern wird, im Kampf gegen den Klimawandel auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Das Manuskript seiner Rede liegt der Tageszeitung Guardian vor.



Demnach wolle Boardman vor allem die Tatsache kritisieren, dass insgesamt zehn Vereine im Rahmen ihrer Saisonvorbereitung in die USA geflogen sind. Außerdem ginge es um ein Freundschaftsspiel zwischen Tottenham und Newcastle, das nur drei Tage nach dem Ende der vergangenen Saison im australischen Melbourne stattfand. Der frühere Radfahrer werde die Teams zudem dazu auffordern, keine Kurzstreckenflüge mehr zu nehmen, den Verbrauch von Einwegplastik zu reduzieren und kohlenstoffärmeren Mahlzeiten den Vorzug zu geben.

„Im Vereinigten Königreich ist Fußball, wie in vielen anderen Ländern auch, unser Nationalspiel“, steht in Boardmans Manuskript. „Mit der Premier League haben wir die populärste Sportliga der Welt, mit einer Reichweite und einem Einfluss, der seinesgleichen sucht. Aber wir erleben ein sehr uneinheitliches Vorgehen. Ich bin ein Pragmatiker, kein moralischer Absolutist. Ich glaube nicht an totale Flugverbote, aber wir alle müssen ein besseres Gleichgewicht finden. Es ist an der Zeit, dass alle unsere Top-Fußballvereine aufstehen und sich auf die richtige Seite der Geschichte stellen.“

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Im Gegenzug wird der 56-Jährige aber auch zahlreiche Vereine positiv hervorheben. So absolvierten West Ham United und der FC Southampton Testspiele gegen benachbarte Klubs, die „dringend benötigte Einnahmen brachten, um die Fußballpyramide nachhaltiger zu machen und gleichzeitig die lokale Wirtschaft anzukurbeln“. Außerdem geht Boardman lobend auf die „fantastische Arbeit“ des FA sowie die Bemühungen von Forest Green Rovers, Bristol City, Watford und Plymouth Argyle ein. Auch Lewes, das einen Gemeinschaftsgarten hat, recycelte Trikots verkauft und ein veganes Menü anbietet, sei ein positives Beispiel.

Außerdem sei es nun an der Zeit, dass sich noch mehr englische Superstars für ein stärkeres Eintreten gegen den Klimawandel aussprechen würden. Harry Kane, Marcus Rashford und Emma Raducanu hätten dies bereits getan. Daher müssten jetzt noch mehr Akteure „das globale Megaphon nutzen, das nur der Sport hat.“

(Photo by Dominic Marley/Getty Images for OVO Energy)


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