Trossard lässt den Knoten platzen: Arsenal-Arbeitssieg bei Everton
17. September 2023 | Premier League | BY Michael Bojkov
Beim FC Everton war für Arsenal lange und hart Steine klopfen angesagt, doch Leandro Trossard erlöste die Gunners im zweiten Durchgang mit dem 1:0 und führte seine Mannschaft damit zum vierten Saisonsieg.
Evertons Matchplan geht auf: Arsenal findet die Lücke nicht
Arsenal begann selbstbewusst. Es war das von allen erwartete Bild im Goodison Park: Die Gunners ließen den Ball gekonnt durch die eigenen Reihen laufen und versuchten, die zwei tief stehenden Ketten von Everton auseinanderzuziehen. Dass das alles andere als einfach werden würde, davor dürfte Mikel Arteta seine Mannschaft gewarnt haben. Die Toffees waren mit fast allen Mann hinter dem Ball und schlossen die Räume konsequent. Mit einem steilen Pass setzte Declan Rice Gabriel Martinelli in Szene, der sich aus dem Rücken der Abwehr löste und Jordan Pickford bezwang. Allerdings stand zuvor Edward Nketiah mit der Ferse im Abseits, der Treffer wurde revidiert (21.). Bitter für Arsenal: Kurz darauf musste der Abseitstorschütze verletzt runter, für ihn kam Leandro Trossard aufs Feld (25.).
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Doch die Gäste blieben am Ball, erspielten sich eine weitere ordentliche Möglichkeit durch Rice (28.). Erst allmählich schaffte es auch Everton, sich freizuschwimmen und zumindest auch mal in Richtung des gegnerischen Strafraums zu kommen. Trotz hoher Gäste-Überlegenheit ging der Matchplan der Toffees nach rund einer halben auf: Noch schaffte es Arsenal zu selten, in die gefährlichen Räume zu kommen, immer und überall war ein Blauer dazwischen. Ben White prüfte nach 40 Minuten Pickford aus der Distanz, mehr war für die Mannschaft von Mikel Arteta vorerst nicht drin. In der Nachspielzeit witterte auch Everton zumindest mal den Hauch einer Torchance, der Schuss von Dwight McNeil wurde jedoch geblockt (45.+2). So ging es ohne Tore in die Pause.
Arsenal erhöht den Druck und belohnt sich durch Trossard
Arsenal kam mit Dampf aus der Kabine und erspielte sich schnell eine erste gute Möglichkeit durch Martin Ödegaard, der Pickford zu einer starken Parade zwang (47.). Die Gunners setzten sich jetzt im gegnerischen Drittel fest, schnürten Everton regelrecht ein. Auch kamen die Nordlondoner jetzt besser in den Rücken der Abwehr und strahlten im Strafraum der Toffees Gefahr aus. Nketiah hatte das 1:0 rechts in der Box auf dem Fuß, wurde aber im letzten Moment vom grätschenden James Tarkowski vom Ball getrennt (56.). Letzterer blockte einen Schuss kurz darauf mit der Hand, was Schiedsrichter Simon Cooper jedoch nicht als strafbar auslegte (60.). Ohnehin spielte sich die Aktion minimal außerhalb des Strafraums ab und wäre für einen Elfmeter somit irrelevant gewesen. Auf der anderen Seite sorgte Everton mal für Entlastung und kam in Persona Arnaut Danjuma zu einem ordentlichen Distanzschuss (67.)
Dann brach der Bann für Arsenal: Über eine blitzsaubere Kombination kam der Ball links im Strafraum zu Trossard, der Pickford mit einem satten Schuss ins lange Eck keine Chance ließ (69.). Mit der Führung im Rücken machte es Arsenal clever, hielt den Ball weit weg vom eigenen Tor und ließ Everton nicht in die Show kommen. Den Hausherren fehlten auch schlichtweg die Ideen, sodass die Gunners keine großen Schwierigkeiten hatten, die knappe Führung über die Ziellinie zu fahren. Am Ende stand ein hart erarbeiteter, aber hochverdienter 1:0-Erfolg der Nordlondoner, die ihren vierten Saisonsieg feiern und auf Tabellenplatz vier springen. Everton verweilt derweil mit nur einem Punkt aus fünf Spielen auf Rang 18.
Das Spielschema im Überblick
Everton: Pickford – Young (87. Patterson), Tarkowski, Branthwaite, Mykolenko – Danjuma, Gueye, Onana, Doucoure (80. Garner), McNeil (88. Chermiti) – Beto (66. Calvert-Lewin)
Arsenal: Raya – White, Saliba, Magalhaes, Zinchenko (80. Tomiyasu) – Ödegaard, Rice, Vieira (80. Havertz) – Saka, Nketiah (66. Jesus), Martinelli (25. Trossard)
Tore: 0:1 Leandro Trossard (69.)
(Photo by PAUL ELLIS/AFP via Getty Images)
Michael Bojkov
Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.