Everton in Schwierigkeiten: Platzt die Übernahme durch 777 Partners?

19. Oktober 2023 | Premier League | BY 90PLUS Redaktion

Im September wurde bekannt, dass der FC Everton an die US-amerikansiche Investmentgesellschaft 777 Partners, welche ebenfalls Anteile an Hertha BSC hält, verkauft werden soll. Der Deal muss von den Besitzern der Premier-League-Vereine und den britischen Behörden allerdings noch genehmigt werden, und das bringt Hürden mit sich.

Everton: Die Übernahme ist noch nicht in trockenen Tüchern

Wie der Telegraph berichtet, wird 777 Partners dem FC Everton 20 Millionen Pfund zur Verfügung stellen. Somit haben sich die Toffees mittlerweile 60 Millionen Pfund von ihrem potenziellen neuen Eigentümer geliehen. Das erneute Darlehen sei nötig, damit der Verein in der Lage ist, seine Gehaltskosten zu bezahlen.



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Die Kredite seien laut Premier-League-Statuten rechtmäßig und würden sich in Eigenkapital umwandeln, sobald die Übernahme genehmigt wird. Allerdings gibt es nun immer mehr Zweifel, dass die Übernahme gestattet wird. Die New York Times berichtet, dass den britischen Behörden bisher noch keine der benötigten finanziellen Nachweise von 777 Partners vorlägen. Die Investmentgesellschaft bestreitet den Bericht. „Wir haben der FCA alle relevanten Unterlagen in Übereinstimmung mit ihren Anforderungen und vorläufigen Zeitplänen vorgelegt“, so ein Sprecher.

Zudem ist nach wie vor fraglich, ob 777 Partners überhaupt als Eigentümer eines Premier-League-Klubs in Frage kommt. Die Investmentgesellschaft und seine Schwesterunternehmen sehen sich aktuell mit Betrugsvorwürfen konfrontiert, da sie in der Vergangenheit illegale Kredite angeboten und Rechnungen in Höhe von sechsstelligen Summen nicht bezahlt haben sollen.

Sollten sich diese Vorwürfe bewahrheiten, würde das die Übernahme unmöglich machen. Dies würde den finanziell angeschlagenen FC Everton schwer treffen. Am Mittwoch wurde ebenfalls bekannt, dass die Premier League ein Verfahren geben den Liverpooler Klub eröffnete, da er in den letzten drei Jahren insgesamt über 372 Millionen Pfund an Verlusten zu verzeichnen hatte. Die Premier League erlaubt ein Maximum von 105 Millionen Pfund Verlust pro Geschäftsjahr. Sollte die Übernahme scheitern, würden weitere 60 Millionen Pfund an Verpflichtungen oben drauf kommen.

Hendrik  Gag

(Photo by Lewis Storey/Getty Images)


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