Chelsea und das Financial Fairplay-Problem

8. Mai 2024 | Premier League | BY Simon Seitz

In der aktuellen Saison wird es für den FC Chelsea knapp mit einer Qualifikation für das Internationale Geschäft. Sollten es den Blues jedoch gelingen, in dieser Saison europäisch zu spielen, könnte der Verein von der UEFA daran gehindert oder für die Zukunft bestraft werden.

Droht dem FC Chelsea der Ausschluss aus dem Internationalen Geschäft?

In den vergangenen zwei Jahren warf der FC Chelsea nur so mit Geld um sich und verpflichtete Spieler im Wert von insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro. Diese hohen Ausgaben könnten dem englischen Spitzenklub nun zum Verhängnis werden wie die Times berichtet, denn das Financial Fairplay der UEFA gibt klare Richtlinien vor, wie hoch die Verluste eines Vereins sein dürfen. Die Blues versuchten, diese Regel mit Langzeitverträgen für die Spieler zu umgehen, aber im Gegensatz zur FA hat die UEFA diese Schlupflöcher früher geschlossen. So wird der 115 Millionen Euro Transfer von Moises Caicedo beim Financial Fairplay auf fünf Jahre abgeschrieben, obwohl er einen Achtjahres Vertrag unterzeichnet hat.

Zudem ist es den Klubs, die am Internationalen Geschäft teilnehmen, nur erlaubt, auf zwei Jahre maximal einen Verlust von 40 Millionen Euro bzw. 34,4 Millionen Pfund zu verzeichnen. Der Verlust des FC Chelsea beträgt aktuell 89,9 Millionen Pfund. Die Premier League hingegen erlaubt einen Verlust von 105 Millionen Pfund über drei Jahre. Da die Blues in dieser Saison keine Einnahmen aus den Internationalen Wettbewerben haben, wird es schwer sein, die Verluste zu senken. Zudem haben die Blues mit 75 Millionen Pfund, die mit Abstand höchsten Ausgaben für Beraterhonorare der Premier League.

Ob sich die Londoner jedoch mit diesem Thema beschäftigen müssen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Nach einem schwachen Saisonstart kommen die Blues zwar immer besser in Fahrt, aber aktuell liegen sie nur auf dem 7. Platz, und der Rückstand auf den fünften Platz, der die sichere Teilnahme am Internationalen Geschäft bedeutet, beträgt sechs Punkte bei noch drei ausstehenden Spielen.



Sollten die Blues sich nicht für Europa qualifizieren, müssen sie sich keine Sorgen über die Regeln des Financial Fairplay machen, da diese nur für Vereine gelten, die International spielen. Sollte sich der FC Chelsea jedoch für Europa qualifizieren, ist mit einer Entscheidung und Bestrafung der UEFA erst Anfang 2025 zu rechnen. Todd Boehly, Vorsitzender des FC Chelsea, ist sich jedoch sicher, dass der Klub sich an alle finanziellen Vorgaben der UEFA und FA gehalten hat: „Der Verein versucht weiterhin, den Erfolg auf dem Spielfeld mit den finanziellen Erfordernissen der Einhaltung der UEFA- und Premier League-Finanzvorschriften in Einklang zu bringen. Der Klub hat diese seit ihrer Einführung im Jahr 2012 eingehalten und erwartet, dies auch in absehbarer Zukunft zu tun.“

Neben den Blues steht mit Aston Villa noch ein weiterer Verein vor einer unsicheren Europa-Zukunft. Der Tabellenvierte der Premier League spielt in der kommenden Saison sicher in Europa, hat jedoch in den letzten drei Jahren ein Minus von 119 Millionen Pfund gemacht, was gegen die Premier League-Finanzvorschriften verstößt. Ob es für den Klub aus Birmingham eine Strafe seitens der FA gibt, wird sich in naher Zukunft zeigen. Dass der englische Verband bei Nicht-Einhaltung der Finanzvorschriften streng vorgeht, hat er erst vor kurzem wieder gezeigt.

(Photo by Eddie Keogh/Getty Images)


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