Premier League | Ein Menschenrechte einbeziehender Eignungstest für Eigentümer wird diskutiert

3. März 2022 | Premier League | BY Florian Weber

News | Die Premier League diskutiert darüber, ob es strenge Eignungstests für Klubeigentümer geben müsse. Dazu läuft gegenwärtig eine Überprüfung der Liga. Vorschläge, wie eine solche Überprüfung aussehen könnte, kamen in der Vergangenheit bereits von Zuschauern, der britischen Regierung und Amnesty International.

Die Premier League und die Menschenrechte

Die Premier League erwägt den Eignungstest für Klubeigentümer zu erneuern und die Anwärter stärker auf Einhaltung der Menschenrechte zu überprüfen, berichtet der „Guardian„. Diese Diskussion flammte nun im Zuge einer von der Liga angeordneten „Neubewertung der Führungsstruktur der Liga“ auf. Die Kriterien, die neue Eigentümer erfüllen müssen, sollen erweitert werden. Die Verantwortlichen der Liga beteuern eine Verbindung der Überprüfung zu den jüngsten Ereignissen um Roman Abramowitsch (55). Es handele sich um eine übliche, regelmäßig stattfindende Praxis, heißt es von Seiten der Liga.



Darüber hinaus ist es sehr fraglich, wie eine solche Überprüfung der Eigentümer stattfinden würde. Eigentümer sind nur in den seltensten Fällen einzelnen Personen. Die Eigentümerstrukturen sind häufig höchst kompliziert und diffus. Ob die Untersuchung auf Einzelpersonen, Firmenkonstruktionen oder die Staaten, die hinter den Fonds stehen, abzielt, geht aus dem Bericht nicht hervor. Auch nicht, wer die Bewertung eine solchen Überprüfung vornehmen solle.

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Einige, vage Initiativen und Ideen wurden in den vergangene Monaten bereits erörtert. Im vergangenen Jahr war die Übernahme von Newcastle United durch den „Public Investment Fund“ von Saudi-Arabien auf Proteste von Fans und Menschenrechtsgruppen gestoßen, und die von den Fans geleitete Überprüfung der saudischen Regierung unter der Leitung der Abgeordneten Tracey Crouch (46) forderte eine verbesserte Prüfung der Eignung von Eigentümern und Direktoren. Eine von Crouch vorgeschlagene Bedingung lautete: die Integrität eines Kandidaten solle geprüft werden, also ob „der vorgeschlagene Eigentümer einen so guten Charakter hat, dass es ihm erlaubt sein sollte, ein wichtiges Gemeinschaftsgut zu verwalten“.

Die von den Fans geleitete Überprüfung wurde von der Regierung begrüßt. Seitdem wird die Schaffung einer unabhängigen Regulierungsbehörde für den Fußball geprüft. Zudem ist die Premier League in einem regelmäßigen Austausch mit der Regierung über eine mögliche Gesetzgebung.

Außerdem hat die Liga in den letzten Monaten zwei Treffen mit Amnesty International abgehalten, um den Vorschlag von Amnesty zu erörtern, einen vollständig menschenrechtskonformen Eignungstest durchzuführen. Der Amnesty-Test sieht unter anderem vor, dass der Vorstand der Premier League prüft, ob ein potenzieller Eigentümer oder Direktor an schwerwiegenden Verstößen gegen internationale Menschenrechtsgesetze oder an einem Verhalten beteiligt war, das im Widerspruch zur Antidiskriminierungspolitik der Liga steht.

(Photo by OLI SCARFF/AFP via Getty Images)

 


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