Weghorst: Zeit bei Manchester United trotz Torflaute „sehr erfolgreich“

25. Dezember 2023 | Premier League | BY Antonio Riether

Der an die TSG Hoffenheim ausgeliehene Stürmer Wout Weghorst ließ seinem „bizarren“ Leihwechsel zu Manchester United Revue passieren. Seine mickrige Torausbeute nagt noch immer an ihm.

Wout Weghorst erklärt „bizarren“ Leihwechsel von Besiktas nach Manchester

Wout Weghorst ist seit Sommer wieder zurück in der Bundesliga. Die TSG Hoffenheim verstärkte sich im Sommer leihweise mit dem niederländischen Nationalstürmer, der auf bewegte Monate zurückblicken kann. Nach dreieinhalb Jahren beim VfL Wolfsburg zog es ihn im Januar 2022 erstmals nach England, der FC Burnley zahlte 17,5 Millionen Euro für den 1,97-Meter-Hünen. Allerdings konnte er bei den Clarets keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, in 20 Premier-League-Partien erzielte er nur zwei Treffer und bereitete drei weitere vor. So entschloss sich Burnley, ihn im Sommer 2022 auszuleihen.



Weghorst fand bei Besiktas in der Türkei wieder seine alte Form und glänzte mit acht Toren und vier Assists in seinen 18 Pflichtspielen für die Istanbuler. Diese Zahlen riefen wiederum Manchester United auf den Plan. Der englische Rekordmeister war im Winter 2022 auf der Suche nach einem geeigneten Angreifer, nachdem Weghorst auch noch bei der WM in Katar mit zwei Treffern in 57 Einsatzminuten Eigenwerbung betrieben hatte, fiel die Wahl auf ihn. In einem Interview mit der niederländischen Zeitung De Telegraaf

bezeichnete er den erneuten Leihwechsel als „ziemlich bizarr“. Immerhin mussten sich mit Burnley, Besiktas und Manchester United gleich drei Parteien einigen, da Weghorst eigentlich noch bis Saisonende hätte in Istanbul spielen sollen. „Die Dinge liefen sehr gut bei Besiktas und ich fühlte mich dort auch sehr wohl“, erzählte der 31-Jährige. Sein Berater habe ihn spät am Abend kontaktiert. „Ich lag schon im Bett und hatte unsere Tochter Daantje auf dem Arm. Ich ging ran und Simon sagte: ‚Wout, United will dich!‘ Mir fiel das Telefon aus der Hand und ich brach in Tränen aus.“

Weghorst habe in der Folge „einige Zugeständnisse“ gemacht, um den komplizierten Wechsel von einem Leihverein zum nächsten zu ermöglichen. Letztlich kamen die Parteien zu einem Kompromiss, die „Red Devils“ zahlten eine Entschädigung in Höhe von 2,825 Millionen Euro an Besiktas. So kam es, dass Weghorst Mitte Januar 2023 auf einmal im Old Trafford spielte. „Weniger als eine Woche nach meiner Ankunft stand ich bereits in der Startformation eines der größten Klubs der Welt und befand mich seitdem in einem Expresszug, der nie anhielt. Es gab keinerlei Eingewöhnungszeit, der Druck war bizarr und die körperliche Belastung größer, als ich sie je erlebt hatte“, erinnert er sich.

Weghorst über Torflaute in Manchester: „Das hat an mit genagt“

So kam es, dass er „erst in den letzten Monaten“ das Gefühl hatte, sich „wirklich wohlzufühlen“. Seine Leistungen litten offenbar darunter, denn bei Manchester United kam er nicht über zwei Tore und drei Vorlagen in 31 Pflichtspielen hinaus. In der Premier League sowie im FA Cup blieb er sogar torlos. Dennoch blickt Weghorst erhobenen Hauptes zurück auf die Zeit. „Es waren sehr erfolgreiche Monate, in denen wir kaum verloren haben. Ich war auch sehr wichtig für die Mannschaft, als Anspielstation und fleißiges Bindeglied zwischen Mittelfeld und Angriff. Nur meine Tore blieben aus. Das hat an mir genagt und war auch der Grund, warum ich meinen Stammplatz verloren habe.“

Wout Weghorst erzielte für Manchester United keinen Treffer in der Liga. (Photo by Michael Regan/Getty Images)

Wout Weghorst erzielte für Manchester United keinen Treffer in der Liga.

Dass er lediglich zwei Erfolgserlebnisse feiern konnte, beschäftigt ihn offenbar nach wie vor. „Die Premier League ist mit Abstand die härteste Liga der Welt, mit den besten Verteidigern. Außerdem waren wir selten die dominierende Mannschaft und haben uns kaum Chancen herausgespielt. Aber egal, wie man es betrachtet, ich hätte gerne viel öfter ein Tor geschossen.“

Ob er im englischen Oberhaus noch einmal die Möglichkeit bekommt, hängt auch vom FC Burnley ab, wo er noch bis Sommer 2025 unter Vertrag steht. Nach seiner insgesamt dritten Leihstation in Hoffenheim, wo er in zwölf Spielen viermal erfolgreich war, könnte er theoretisch nach England zurückkehren und seine offene Rechnung mit der wohl besten Liga der Welt begleichen.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)


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