Premier League: Unabhängige Regulierungsbehörde kommt

19. März 2024 | News | BY Jannek Ringen

In den vergangenen Wochen kam es zunehmend zu Diskussionen zwischen der Premier League und der EFL. Eine unabhängige Fußball-Regulierungsbehörde soll nun unter anderem zwischen den beiden Verbänden vermitteln und den Fußball auf der Insel beschützen.

Premier League in Sorge

Die Schere zwischen Clubs aus der Premier League und den unterklassigen Teams des englischen Fußballs wird immer größer. Mit dem FC Burnley und Sheffield United droht zwei Aufsteigern in der höchsten englischen Spielklasse der direkte Wiederabstieg. Beim Wettrennen in die Premier League stürzen sich Clubs wie zuletzt der FC Reading in tiefe finanzielle Schwierigkeiten, aus denen sie nicht mehr herauskommen. Damit dies nicht mehr passiert, möchte die britische Regierung laut der BBC eine unabhängige Fußball-Regulierungsbehörde einführen.



Am Dienstag soll die Regierung Großbritanniens einen Gesetzentwurf darüber dem Parlament vorlegen. Premierminister Rishi Sunak sprach von einem „historischen Moment für Fußballfans“. Laut ihm sei der Fußball eine der größten Quellen des Nationalstolzes. Dabei soll sich die Regulierungsbehörde auf drei Hauptziele konzentrieren: die Verbesserung der finanziellen Nachhaltigkeit der Vereine, die Sicherstellung der finanziellen Belastbarkeit der Ligen und die Bewahrung des englischen Fußballerbes.

Dies freut unter anderem Rick Parry, den Vorsitzenden der EFL, die in den vergangenen Wochen über Solidaritätszahlungen der Premier League für die unterklassigen Ligen diskutierten. „Wenn diese bahnbrechende Gesetzgebung zu den richtigen Bedingungen umgesetzt wird, kann sie dazu beitragen, das kaputte Finanzmodell des Fußballs zu reparieren, indem sie den unabhängigen Beitrag leistet, der letztlich notwendig ist, um sicherzustellen, dass alle Vereine in einem fairen und wettbewerbsorientierten Umfeld überleben und gedeihen können“, erklärte er.

Bei der Premier League sorgte die unabhängige Regulierungsbehörde in erster Instanz für Sorgenfalten. „Wir sind uns bewusst, dass das künftige Wachstum der Premier League nicht garantiert ist, und sind besorgt über die unbeabsichtigten Folgen einer Gesetzgebung, die die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des englischen Fußballs schwächen könnte“, heißt es von der höchsten englischen Spielklasse.

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Die Regulierungsbehörde soll unter anderem neue Klubeigentümer und -direktoren strengeren Prüfungen unterziehen, damit die Clubs nicht in finanzielle Probleme geraten. Zudem soll ein Teil der Lizenz sein, dass Vereine ihre Fans bei wichtigen Entscheidungen außerhalb des Platzes mit ins Boot holen sollen. Dies bezieht sich insbesondere auf die Zukunft des Clubs sowie die strategische Ausrichtung.

„Der Fußball ist nichts ohne seine Fans“, sagte Kulturministerin Lucy Frazer. „Wir sind entschlossen, sie wieder in den Mittelpunkt des Spiels zu stellen und dafür zu sorgen, dass die Klubs als lebenswichtiges Gemeinschaftsgut weiterhin florieren“, fügte sie hinzu. Der Gesetzentwurf liegt dem Parlament vor. Wie sich dieser umsetzen lässt, wird sich in Zukunft zeigen.

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(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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