Premier League | Das Trainerkarussell in England erklärt!

14. April 2023 | Trending | BY David Schöngarth

Das Trainerkarussell in der Premier League dreht sich aktuell munter. Elf Vereine haben bereits den Trainer gewechselt, einige sogar mehrfach. Wir geben euch einen Überblick über das Chaos. 

Premier League: So viele Trainerwechsel wie noch nie

In der laufenden Premier-League-Saison gab es so viele Trainerwechsel wie noch nie. Elf Vereine wechselten insgesamt 23-mal ihren Übungsleiter – das ist Rekord. Diese Zahl beinhaltet zugegebenermaßen jedoch auch die zahlreichen Trainerwechsel, die durch Interimslösungen verursacht werden. Dennoch: Die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Teams in der Premier League während der Saison ihren Trainer wechseln, ist erschreckend. In der Saison 2019/2020 wagten nur fünf Mannschaften diesen Schritt.

Vor allem im Abstiegskampf ziehen die Vereine besonders oft die Reißleine und entlassen den Trainer. In der aktuell unteren Tabellenhälfte der Premier League wechselten acht von zehn Mannschaften in der laufenden Spielzeit bereits ihren Coach. Auch gibt es in der laufenden Saison ungewöhnlich viele späte Trainerwechsel. Sieben Übungsleiter mussten nach dem Jahreswechsel ihren Posten räumen. Dabei hat eine Auswertung von The Athletic kürzlich ergeben, dass solche Eingriffe im Saisonendspurt statistisch gesehen nur selten einen positiven Effekt haben. Wir haben uns alle Trainerwechsel der Premier League in dieser Saison nochmal genau angeschaut und geben euch eine Übersicht.



AFC Bournemouth

Die Cherries setzten das Trainerkarrussel auf der Insel in Gang und zogen als erster Verein die Reißleine. Scott Parker musste bereits nach vier Spieltagen Ende August seinen Posten räumen. Dem zuvor gegangen war die blamable 0:9-Niederlage gegen Liverpool sowie Aussagen von Parker, dass seine Mannschaft nicht das benötigte Niveau für die Premier League hätte. Auf Parker folgte zunächst Gary O’Neil als Interimstrainer. Weil der 39-Jährige Bournemouth aber stabilisieren konnte, bekam er den Job Ende November in Vollzeit. Momentan steht Bournemouth mit drei Punkten Vorsprung vor den Abstiegsrängen auf Platz 15.

Scott Parker fand derweil relativ schnell eine neue Anstellung. Ende Dezember verpflichtete der belgische Champions-League-Teilnehmer Brügge den Engländer. Nach ein paar glücklosen Monaten wurde Parker jedoch auch dort bereits wieder entlassen.

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Chelsea

Kaum eine Mannschaft hat in dieser Saison so sehr mit Trainerwechseln auf sich aufmerksam gemacht wie der FC Chelsea. Die Schlagzeilen waren dabei zumeist negativer Natur. Im September trennten sich die Blues von Thomas Tuchel. Der Deutsche hatte Chelsea 2021 zum Champions-League-Titel geführt und war während der Ungewissheit um Chelseas Zukunft im Frühjahr 2022 das Gesicht des Vereins gewesen. Der Start in die Saison 22/23 lief nicht perfekt, trotzdem wurde über ein Zerwürfnis zwischen Tuchel und Chelseas neuen Besitzern um den Amerikaner Todd Boehly spekuliert.

Die Blues agierten schnell und verpflichteten Graham Potter vom Liga-Konkurrenten Brighton & Hove Albion als neuen Cheftrainer. Dafür überwies Chelsea satte 24 Millionen Euro gen Süden. Potters Amtszeit bei Chelsea begann vielversprechend: Er blieb in den ersten neun Spielen ungeschlagen. Im zehnten Spiel kassierte Potter mit Chelsea allerdings eine saftige 4:1-Niederlage gegen seinen Ex-Klub Brighton. Kurz vor der WM geriet Chelsea in eine kleine Krise. Nach der Weltmeisterschaft setzte sich der Negativtrend fort. Die Vereinsführung stärkte Potter allerdings weiter den Rücken und nahm im Winter-Transferfenster über 300 Millionen Euro für neue Spieler in die Hand.

Weil sich sportlich keine Besserung abzeichnete und es immer mehr danach aussah, dass Chelsea in der kommenden Saison noch nicht einmal international spielen würde, feuerte Chelsea Anfang April nach der 0:2-Heimniederlage gegen Aston Villa dann auch Graham Potter. Mit der Suche nach einem neuen Trainer wollen sich die Klub-Verantwortlichen jetzt Zeit lassen. Als mögliche Kandidaten gelten unter anderem Luis Enrique und Julian Nagelsmann. Bis zum Saisonende übernimmt vorerst Frank Lampard die Mannschaft. Die Chelsea-Legende war selbst bereits von 2019 bis Anfang 2021 Cheftrainer bei den Blues. Lampards Einstand ging allerdings auch schief: Chelsea verlor vergangenes Wochenende auswärts bei den Wolves (1:0).

Brighton & Hove Albion

Durch Chelseas Verpflichtung von Graham Potter sah sich kurz nach Saisonbeginn auch Brighton & Hove Albion dazu gezwungen, einen neuen Trainer zu suchen. Die Seagulls wägten ab und entschieden sich letztendlich für Roberto De Zerbi. Der Italiener hatte in seiner Heimat mit Sassuolo beeindruckt und bis zur russischen Invasion den ukrainischen Klub Shakhtar Donezk trainiert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (kein Sieg in den ersten fünf Spielen) kam De Zerbi mit Brighton in Fahrt. Vor der WM bezwang man Chelsea und kegelte Arsenal aus dem EFL-Cup. Im Januar blieben die Seagulls ungeschlagen und besiegten dabei zweimal den FC Liverpool.

Im Frühjahr 2023 drehte Brighton richtig auf: Nach sieben Spielen ohne Niederlage schien sogar die Champions League möglich. Die Niederlage gegen Tottenham dürfte die Ambitionen für die Königsklasse zwar vorerst gedämpft haben, dennoch: Brighton scheint auf dem richtigen Weg zu sein und hat gute Chancen, sich in dieser Saison das erste Mal in der Vereinsgeschichte für Europa zu qualifizieren. Der junge Moises Caicedo (21) beherrscht unter De Zerbi das Mittelfeld von Brighton. Vorne wirbelt der Japaner Kaoru Mitoma (25) und Solly March (28) ist unter Roberto De Zerbi, oder „RDZ“, in der Form seines Lebens.

Premier LEague

Hat aus Brighton einen Kandidaten für Europa gemacht: Roberto De Zerbi (Photo by Steve Bardens/Getty Images)

Wolverhampton Wanderers

Der nächste Verein, der den Trainer feuerte, waren die Wolves. Während man in der Vorsaison mit Bruno Lage noch um das internationale Geschäft gekämpft hatte, verlief der Saisonstart der Wolves alles andere nach Plan: In den ersten acht Spielen holte das Team nur sieben Punkte und schoss dabei gerade einmal drei Tore. Dabei hatte man im Sommer einiges an Geld in die Hand genommen: Matheus Nunes (23) und Goncalo Guedes (25) wechselten von der iberischen Halbinsel nach England, Sasa Kalajdzic (25) und Hee-chan Hwang (26) aus der Bundesliga.

Die Wolves ließen sich bei der neuen Trainersuche Zeit: Interimstrainer Steve Davis blieb 41 Tage im Amt und holte dabei in der Liga lediglich vier Punkte aus sieben Spielen. Kurz vor der WM verpflichteten die Wolves schließlich den ehemaligen Trainer von Spanien und Real Madrid Julen Lopetegui. Dessen Bilanz ist zwar etwas besser, aus dem Abstiegskampf konnten sich die Wolves trotzdem noch nicht befreien. Aktuell steht das Team mit 31 Punkten und vier Zählern Vorsprung vor den Abstiegsrängen auf Platz 13.

Aston Villa

Steven Gerrards Verpflichtung bei Aston Villa war mit viel Optimismus verbunden gewesen. Als Meistertrainer in Schottland sollte die Liverpool-Legende Aston Villa zum nächsten Schritt verhelfen. Er übernahm Villa während der Saison 2021/2022 als Nachfolger von Dean Smith. Nach viel auf und ab im ersten Jahr investierte Villa im Sommer knapp 100 Millionen Euro in neue Spieler, die gewünschte spielerische Entwicklung blieb jedoch aus. Gerrard wurde nach knapp einem Jahr im Oktober 2022 entlassen und wenig später durch Unai Emery ersetzt.

Der mehrfache Europa-League-Sieger konnte Villa in der Liga stabilisieren. Nach zuletzt fünf Siegen in den letzten sechs Partien mischen die Villans außerdem auf einmal im Kampf um Europa mit! Im Pokal blamierte man sich allerdings gegen den Viertligisten Stevenage. Dennoch scheint Emery für Aston Villa die richtige Wahl gewesen zu sein.

Southampton

Unter Ralph Hasenhüttl spielte der FC Southampton lange über seine Verhältnisse, der Österreicher sicherte den Saints trotz überschaubaren Mitteln stets den Klassenerhalt. Nach einem schwierigen Start in die Saison 22/23 schien das Vertrauen in Hasenhüttl erschöpft und das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer beschädigt, sodass sich der Verein von Hasenhüttl trennte. Sein Nachfolger wurde Nathan Jones. Der Waliser hatte bis dahin den Zweitligisten Luton Town trainiert und galt, trotz seiner Unerfahrenheit in der Premier League, als passender Kandidat für die Saints.

Die Ernennung von Nathan Jones sollte sich jedoch als Fehlentscheidung herausstellen: Nach gerade einmal vier Monaten und vierzehn Spielen musste Jones sein Amt wieder räumen. Southampton konnte sich zu keinem Zeitpunkt seiner Amtszeit aus der Abstiegszone befreien, Jones holte im Schnitt lediglich 1,07 Punkte pro Spiel. Auch vor der Presse machte der Waliser keine gute Figur. Auf ihn folgte zunächst der Assistent Ruben Selles, der bereits nach Hasenhüttls Entlassung ein Spiel betreut hatte. Weil Selles als beliebt bei den Spielern gilt und in seinem ersten Spiel auf Anhieb Chelsea auswärts bezwang, erhielt er den Job mindestens bis Saisonende. Southampton in der Liga zu halten, wird jedoch eine enorme Herausforderung für den Spanier.

Everton

Mit Frank Lampard sollte endlich Stabilität beim FC Everton einkehren. Nach dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison und dem positiven Saisonstart sah es zumindest eine Weile auch ganz gut aus für die Toffees. Vor der Weltmeisterschaft geriet Everton jedoch in ein Leistungstief, von dem sich die Mannschaft auch nach der WM nicht mehr erholen konnte. Wettbewerbsübergreifend gelang Everton in zehn Spielen kein einziger Sieg. Frank Lampard musste im Januar 2023 seinen Posten räumen, auf ihn folgte der langjährige Burnley-Trainer Sean Dyche.

Dyche setzte in seinem ersten Spiel direkt erstmal ein Ausrufezeichen, als Everton im eigenen Stadion Tabellenführer Arsenal mit 1:0 besiegte. Der Brite gilt als Pragmatiker, leistete bei Burnley viele Jahre lang ausgezeichnete Arbeit. Trotz einigen Siegen steckt Everton noch mittendrin im Abstiegskampf. Die Toffees sind punktgleich mit Nottingham Forest und stehen auf Rang 17, einen Platz über dem Strich. Frank Lampard hat währenddessen bereits einen neuen Job gefunden und ist ein paar Tabellenplätze weiter hoch geklettert: Der 44-Jährige trainiert bis zum Saisonende Chelsea. Ein Wiedersehen mit Everton wird es allerdings in dieser Saison nicht mehr geben.

Premier League

Sean Dyche is back! Der langjährige Trainer von Burnley coacht jetzt Everton. (Photo by Stu Forster/Getty Images)

Leeds United

Der nächste Verein, der den Trainer wechselte, war Leeds United. Die Motive waren im Vergleich zu Everton relativ ähnlich. Leeds Trainer Jesse Marsch war genau wie Lampard bei Everton vor knapp einem Jahr mit dem Ziel, die Klasse zu halten, verpflichtet worden. Das schaffte der Amerikaner, der bei den Peacocks Aufstiegs-Trainer Marcelo Bielsa beerbte. Im Sommer ließ der Verein Marsch den Kader nach seinen Vorstellungen planen: Leeds verpflichtete zahlreiche Spieler, mit denen Marsch schon bei RB Salzburg zusammengearbeitet hatte. Der Plan ging jedoch nicht auf: Nach einem guten Saisonstart rutschte Leeds immer weiter in den Abstiegskampf. Nachdem man im Februar 2023 immer noch keinen Sieg nach der WM-Pause eingefahren hatte, trennte sich der Verein von Marsch. Interimstrainer Michael Skubala betreute die Mannschaft immerhin drei Spiele, bis der Spanier Javi Gracia als neuer Cheftrainer vorgestellt wurde.

Gracia trainierte bereits den FC Watford in Englands höchster Spielklasse und führte den Verein ins Finale des FA Cups. Zum Einstand feierte der Spanier dann auch gleich einen 1:0-Sieg gegen Southampton. Zwar konnte Leeds seitdem noch zweimal gewinnen, den Abstiegskampf hat man trotzdem noch nicht hinter sich gelassen. Jesse Marsch flirtete währenddessen kürzlich mit einer Rückkehr in die Premier League zu (Spoiler!) Leicester City, die Verhandlungen scheiterten jedoch. Sonst wäre es am 25. April zum Wiedersehen zwischen Marsch und Leeds gekommen.

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Crystal Palace

Crystal Palace und Patrick Vieira: Das war eine der Erfolgsgeschichten der vergangenen Premier-League-Saison. Unter der Arsenal-Legende spielte Palace eine solide Saison und hatte nichts mit dem Abstiegskampf zu tun. Darauf wollten die Eagles in der laufenden Spielzeit aufbauen, um sich langfristig im oberen Tabellenmittelfeld zu etablieren. Der Franzose erarbeitete sich bei Palace schnell den Ruf als aufregendes Trainertalent. Nach einer schwierigen Saisonvorbereitung und einem gemischten Start in die Saison wollte Palace im Wintertrainingslager in der Türkei Kräfte sammeln und sich taktisch auf die zweite Saisonhälfte einstellen. Doch die Woche am Bosporus war verregnet und sorgte für schlechte Stimmung. Ein Sinnbild, für das was kommen sollte.

Die Eagles erlebten einen Horror-Start in das neue Jahr und gewannen im Januar, Februar und März kein einziges Spiel. Kritik an Vieira wurde laut und Palace musste sich wohl oder übel wieder nach unten orientieren. Mitte März zog der Verein die Reißleine und entließ Vieira auf unrühmlich Art und Weise. Wie The Athletic berichtete befand sich der Franzose um sieben Uhr morgens auf dem Weg zum Trainingsgelände, als er den Anruf der Verantwortlichen erhielt. Auf der Suche nach einer langfristigen Nachfolge für Vieira ist noch keine Entscheidung getroffen. Bis zum Saisonende kommt der langjährige Palace-Coach Roy Hodgson aus dem Ruhestand zurück und soll die Mannschaft erfolgreich in sicheren Gefilden halten. Die Entscheidung, den 75-Jährigen zurück auf die Trainerbank zu holen, wurde von einigen Seiten als Verzweiflungstat bewertet. Doch mit zwei Siegen aus zwei Spielen – darunter einem 1:5-Auswärtssieg gegen Leeds – steht Palace mit 33 Punkten relativ sicher auf Rang zwölf.

Roy Hodgson

Kam für Crystal Palace nochmal aus dem Ruhestand: Roy Hodgson. (Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

Tottenham Hotspur

Manchmal sind die Gründe für eine Trainerentlassung sportlicher Natur, manchmal sorgen Dinge abseits des Platzes für die Trennung. Im Falle von Tottenham Hotspur und Antonio Conte war es eher letzteres. Denn obwohl auch der Fußball der Spurs unter dem Italiener in den letzten Monaten immer unansehnlicher wurde, war es vor allem Contes Explosion auf der Pressekonferenz nach dem Unentschieden gegen Southampton, die eine Trennung unausweichlich machte. Conte warf seinen Spielern vor, egoistisch zu sein und nicht für die Mannschaft zu spielen, sondern nur für sich selbst. Außerdem bemängelte er, dass die Spieler nicht unter Druck spielen wollten und somit in den entscheidenen Momenten die Nerven verlieren würden. Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer schien irreparabel beschädigt.

Kurze Zeit später folgte die unausweichliche Trennung, in beidseitigem Einvernehmen wohlgemerkt. Antonio Conte Amtszeit bei den Spurs, die zwischenzeitlich so vielversprechend ausgesehen hatte, endete somit nach knapp eineinhalb Jahren. Kurioserweise verließen nur Antonio Conte selbst und dessen Bruder die Spurs. Der Rest des Trainerstabs bleibt vorerst bis zum Saisonende erhalten. Contes Nummer Zwei, Christian Stellini, ist gemeinsam mit dem ehemaligen Spurs-Profi Ryan Mason beauftragt worden, die Geschicke von Tottenham bis zum Saisonende zu leiten. Die Hoffnung ist, dass die Spurs sich noch für die Champions League qualifizieren können. Im Sommer soll dann ein neues, langfristiges Projekt gestartet werden. Als Favoriten auf der Trainerbank gelten Julian Nagelsmann, Arne Slot und Ex-Coach Mauricio Pochettino. Wie kürzlich bekannt wurde, befand sich Thomas Tuchel bereits auf dem Weg zu Gesprächen nach Nordlondon, bevor sich der FC Bayern einschaltete.



Leicester City

Claudio Ranieri gewann mit Leicester City 2016 völlig überraschend die Premier League. Brendan Rodgers hat das nicht geschafft, zählt aber trotzdem zu einem der erfolgreichsten Trainer in der Geschichte der Foxes. Der Nordire übernahm Leicester im Februar 2019 und machte die Mannschaft in den letzten Jahren zu einem regelmäßigen Anwärter auf das internationale Geschäft. 2021 gewann Leicester unter Rodgers außerdem den FA Cup.

In der laufenden Saison strauchelten die Foxes. Aus den ersten acht Spielen gingen sieben verloren. Rodgers bemängelte öffentlich die mangelnden Investitionen in den Kader. Im Sommer gab Leicester lediglich 17 Millionen Euro für neue Spieler aus. Nach dem holprigen Start konnte sich Rodgers Mannschaft zwar stabilisieren und im Winter wurde der Kader auf einigen Positionen verstärkt, eine Ergebniskrise ab Mitte Februar führte letztendlich dann doch zum Aus von Brendan Rodgers Anfang April. Zu diesem Zeitpunkt war Leicester wieder auf die Abstiegsränge gerutscht. Als Nachfolger von Rodgers für die Mission Klassenerhalt hatte Leicester zunächst Jesse Marsch im Visier, die Verhandlungen mit dem Amerikaner scheiterten jedoch. Wie am Montag bekannt wurde, soll stattdessen der ehemalige Trainer von Aston Villa, Dean Smith, Leicester bis Saisonende übernehmen.

Wo könnte der Trainer noch wechseln?

Prinzipiell wird es mit näher rückendem Saisonende eher unwahrscheinlicher, dass ein Verein noch einmal in letzter Sekunde den Trainer wechselt. Bei noch acht verbleibenden Spieltagen scheint aktuell die letzte Möglichkeit für einen Trainerwechsel mit nachhaltigem Effekt zu sein. Ein weiterer Trainerwechsel ist trotzdem nicht ausgeschlossen. Von allen Premier-League-Trainern sitzt David Moyes bei West Ham aktuell wohl am unsichersten im Sattel.

Zwar spielt auch der FC Liverpool eine Saison weit unter den Erwartungen, Jürgen Klopp hat sich jedoch mit seinen bisherigen Erfolgen an der Merseyside einen enorm großen Kredit erarbeitet und genießt das Vertrauen der Vereinsführung. Die Reds werden versuchen, die bestmögliche Platzierung und damit eine Qualifikation für das internationale Geschäft herauszuholen. Nottingham Forest kämpft gegen den Abstieg, an Aufstiegstrainer Steve Cooper will man trotzdem festhalten. Im vergangenen Herbst gab man Cooper nach einem Formtief in der Liga sogar demonstrativ einen neuen Vertrag.

(Photo by DARREN STAPLES/AFP via Getty Images)

David Schöngarth

Aufgewachsen mit Grafite, Luca Toni und Co. entfachten Gareth Bale und Mauricio Pochettinos Spurs in David eine Leidenschaft für die Premier League. Interessiert sich für alles, was auf der Insel vor sich geht. Seit 2022 bei 90Plus.


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