Premier League: Schon ab Winter Transferverbot für Klubs mit selbem Besitzer?

9. November 2023 | Premier League | BY Antonio Riether

Der mögliche Wintertransfer von Ruben Neves von Al-Hilal zu Newcastle United könnte noch geblockt werden – durch eine einschneidende Regeländerung der Premier-League-Transferregularien. Eine anstehende Abstimmung unter den Klubs soll Klarheit schaffen.

Premier League stimmt über Verbot für Transfers unter verbundenen Klubs ab

Am 1. Januar 2o24 öffnet das Wintertransferfenster in vielen europäischen Ligen, auch in der Premier League können sich die Klubs ab dem Neujahrstag mit neuem Personal versorgen. Allerdings könnten bereits geplante Neuverpflichtungen unter Umständen doch nicht verwirklicht werden. Grund dafür ist eine zeitnahes Treffen unter den Vereinen der Premier League, bei dem über die Durchführung von Transfers zwischen Klubs, die demselben Besitzer angehören, abgestimmt werden soll. Das berichtete das Portal The Athletic.

Genauer gesagt geht es um die kommende Aktionärsversammlung der wirtschaftlich stärksten Liga Europas. Hier soll über ein mögliches Verbot von Leihgeschäften zwischen verbundenen Vereinen beraten und votiert werden. Dabei geht es bereits darum, mögliche Regularien für die kommende Transferperiode festzulegen. Ziel der Abstimmung über die möglicherweise vorübergehende Maßnahme sei es, die die Integrität des Wettbewerbs zu schützen.



Für eine künftige Regeländerung müsste eine Zweidrittelmehrheit, also 14 der 20 Vereine, für das Verbot von Transfers zwischen Klubs mit demselben Besitzer stimmen. Stand jetzt ist es Klubs, die in einem sogenannten Multi-Club Ownership unterstehen, möglich, Akteure nach Belieben an die übrigen Vereine des Modells zu transferieren, sei es durch Leihmodelle oder permanente Wechsel.

Wegen Saudi-Besitzer: Wechsel von Ruben Neves nach Newcastle im Mittelpunkt der Debatte

Auslöser der jüngsten Debatte ist Newcastle United, das Ende 2021 zu großen Teilen von einem saudischen Staatsfonds übernommen worden war. Mit Sandro Tonali wurde ein Newcastle-Profi erst kürzlich aufgrund einer Wettskandals für zehn Monate gesperrt, was die Magpies dazu bewegte, nach Ersatz zu suchen. So kam für den Klub ein Wechsel des aktuell in Saudi-Arabien tätigen Mittelfeldspielers Ruben Neves in Betracht. Das Problem: Neves‘ Verein Al-Hilal gehört – wie Newcastle – mehrheitlich dem Public Investment Fund (PIF) von Saudi-Arabien. Kritiker sehen hier einen Wettbewerbsvorteil. Sollte die Abstimmung über das Verbot derartiger Transfers am 21. November also pro Regeländerung ausfallen, könnte der Wechsel von Neves nach Newcastle also nicht mehr stattfinden.

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Der Fall Neves stünde in diesem Fall exemplarisch für die Transfereinschränkungen, jedoch geht es den Premier-League-Klubs nicht darum, einen Konkurrenten zu schwächen. Denn Newcastle United ist nicht der einzige Klub, der sich in einem solchen Besitzermodell befindet. Meister Manchester City etwa ist Teil der City Football Group, der weltweit elf weitere Vereine angehören. Etwa der spanische Erstligist FC Girona, MLS-Team New York City FC oder der italienische Zweitligist FC Palermo. Auch der FC Chelsea, Crystal Palace und weitere Klubs befinden sich in vergleichbaren Besitz-Konstrukten.

Wie könnte die Regeländerung also konkret aussehen, sollte für sie gestimmt werden? Einige Premier-League-Vertreter würden das Transferverbot auf dauerhafte Transfers anwenden und die zwei Transferphasen nach der Ausgangstransaktion mitberücksichtigen. Dieses Modell ist dem Bericht zufolge Teil der Debatte, über die schon bald Klarheit herrschen wird.

(Photo by Francois Nel/Getty Images)

Antonio Riether


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