Ausgaben so niedrig wie zuletzt 2005: Darum reagiert die Premier League zurückhaltend auf dem Transfermarkt
31. Januar 2024 | News | BY Jannek Ringen
Große Investitionen in diesem Winter? Bisher noch Fehlanzeige. Dies liegt vor allem daran, dass die Clubs der Premier League weniger ausgeben als in den Vorjahren.
Warum gibt die Premier League weniger aus?
Ein historisches Urteil traf den FC Everton im Herbst des vergangenen Jahres. Zehn Punkte wurden dem englischen Traditionsverein aufgrund eines Verstoßes gegen die Rentabilitäts- und Nachhaltigkeitsregeln der Premier League, die 2013 in Kraft getreten sind, abgezogen. Der maximale Verlust, den ein Team aus der höchsten englischen Spielklasse innerhalb von drei Jahren machen darf, sind 105 Millionen Pfund, was ungefähr 123 Millionen Euro entspricht. Diese Summe hatten die Toffees überschritten und die englische Liga setzte ein deutliches Zeichen.
Und dieses Urteil hatte größere Auswirkungen als erwartet. Mittlerweile sind auch Nottingham Forest und Manchester City von der Liga angeklagt worden. Während es sich bei Nottingham Forest um einen ähnlichen Fall handelt, geht es bei Manchester City um die Deklarierung der Sponsorengelder. Zudem werden auch Newcastle United und der FC Chelsea von der Premier League beobachtet. Keiner möchte einen möglichen Punktverlust riskieren und damit seine Saisonziele gefährden.
Bisher gab die mit Abstand reichste Liga der Welt erst 80 Millionen Euro in diesem Transferfenster aus. Das sind Summe, die es zuletzt im Jahr 2005 gegeben hatte. Zum Vergleich: Im vergangenen Januar stellte die Premier League mit Ausgaben in Höhe von 843 Millionen Euro einen neuen Rekord auf. Einer der Hauptgründe dafür war der FC Chelsea, der ordentlich mit Geld um sich warf. Das Urteil gegen den FC Everton sorgte dafür, dass die Vereine vorsichtiger reagieren.
Mehr News und Storys rund um die Premier League
Zudem erschweren der Afrika-Cup und der Asien-Cup die Kaderplanung, da viele Spieler während des Transferfensters mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. Zusätzlich dazu hat die Anzahl der Leihgeschäfte, die mit einer Kaufoption versehen worden, deutlich zugenommen. Diese Ausgaben werden erst im kommenden Transferfenster verrechnet. Dass die Premier League die Summe von 100 Millionen Euro noch knacken wird, ist dennoch wahrscheinlich, da am Deadline-Day noch der ein oder andere Transfer folgen wird.
Jannek Ringen
Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.