Mohamed Salah ist ein Spieler, der für den FC Liverpool große Leistungen abgeliefert hat. In dieser Saison kommt der Ägypter aber nicht so richtig in Schwung. Das ist ein Problem, sowohl für ihn als auch für den Klub. Denn: Eigentlich ist Liverpool abhängig vom Spieler, gerade weil die Offensive in der Breite nicht so ideal besetzt ist. Zumindest was Flügelspieler angeht.
Die Situation sorgt für Frust. Und zur Wahrheit gehört: In den letzten Wochen hat es dann zunehmend gekriselt. Salah saß dreimal nacheinander auf der Bank, was ihn dazu bewegte, nach dem Spiel gegen Leeds United (3:3) am Wochenende zum Rundumschlag auszuholen.
„Es scheint, als hätte mich der Verein fallen gelassen. So fühle ich mich. Ich denke, es ist ganz klar, dass jemand wollte, dass ich die ganze Schuld auf mich nehme“, sagte der Ägypter unter anderem. Und der Ton wurde noch schärfer: „Im Sommer wurden mir viele Versprechungen gemacht, aber zuletzt saß ich drei Spiele nacheinander auf der Bank, daher kann ich nicht sagen, dass sie ihre Versprechen gehalten haben. Ich habe schon oft gesagt, dass ich ein gutes Verhältnis zum Trainer hatte, aber plötzlich haben wir kein Verhältnis mehr. Ich weiß nicht warum, aber ich habe den Eindruck, dass mich jemand nicht im Verein haben will.“
Salah-Interview muss Konsequenzen haben
Bald geht es für ihn zum Afrika-Cup. „Ich werde in Anfield sein, um mich von den Fans zu verabschieden, bevor ich zum AFCON gehe. Ich weiß nicht, was passieren wird, wenn ich dort bin. Nach allem, was ich für den Verein getan habe, tut das wirklich weh“, deutete er sogar einen Abschied an. Wumms! Salah schoss gegen den Klub, er schoss gegen den Trainer, gegen die Verantwortlichen und brach quasi mit dem Klub. Zumindest so ein bisschen.
Und genau das ist ein Punkt, den man noch einmal genauer betrachten muss. Es handelt sich hierbei um vereinsschädigende Aussagen, vor allem, weil Liverpool momentan schon genug Probleme hat. Es ist unruhig im Klub, die Spieler und der Trainer müssten sich eigentlich alle zusammen darauf konzentrieren, gemeinsam aus der Krise herauszukommen.
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Salah hat den Reds nun einen Bärendienst erwiesen und Medien zufolge wird er auch für das Inter-Spiel in der Champions League aus dem Kader gestrichen. Ehe er am 15. Dezember zur Nationalelf fliegt sollte Liverpool ihn überhaupt nicht mehr einsetzen. Und mehr noch: Man sollte ein Exempel statuieren, denn das Verhalten von Salah dem Verein gegenüber, dem er so viel zu verdanken hat, auch wenn es ein Geben und Nehmen ist, ist nichts als purer Egoismus. Nach nur drei Spielen sofort zu den Medien zu laufen und in das erstbeste Mikrofon zu erklären, wie sehr sich alles gegen ihn verschworen hat, ist einfach kein guter Stil. Es wäre nicht überraschend, wenn er das Fass jetzt selbst zum Überlaufen gebracht hätte. Und wenn seine Liverpool-Karriere jetzt deswegen endgültig dem Ende entgegen geht. Schade wäre es, weil es unwürdig ist. Aber das hat er selbst zu verantworten.