Tottenham | Conte fordert mehr Realismus: „Letzte Saison haben wir ein Wunder vollbracht“

2. Januar 2023 | News | BY Marc Schwitzky

News | Tottenham-Coach Antonio Conte hat nach der Niederlage gegen Aston Villa und der darauffolgenden Kritik zu mehr Realismus aufgerufen. Die letzte Saison, als man in die Champions League einzig, dürfe nicht als Maßstab genommen werden, so der Italiener.

Conte: Erwartungen mancher Tottenham-Fans nicht realistisch

Am vergangenen Sonntag hat Tottenham Hotspur eine enttäuschende Niederlage gegen Aston Villa einstecken müssen. Die Stimmung nach dem 0:2 gegen den Tabellenzwölften kippte ein wenig und richtete sich vor allem gegen die Mannschaft wie auch Anteilseigner und Präsident Daniel Levy. Es gab Sprechchöre wie „Daniel Levy, raus aus unserem Verein“. Nun hat Tottenhams Coach Antonio Conte (53) das Wort ergriffen und mehr Realismus ob der sportlichen Möglichkeiten des Klubs eingefordert.

„Ich weiß, wie die Realität aussieht. Ich kenne die Situation und die Vision des Vereins, und sie wissen sehr gut, was ich denke. Ich arbeite weiter daran, den Verein zu verbessern und eine solide Grundlage für seine Entwicklung zu schaffen“, wird Conte von The Guardian zitiert. Der Italiener ist seit Anfang November 2021 im Amt und hat die Spurs in der vergangenen Spielzeit noch überraschend in die Top vier und damit in die Champions League geführt. Auch die laufende Saison begann stark, erst am 9. Spieltag kassierte man die erste Niederlage. In den letzten sieben Partien ging die Formkurve jedoch merklich nach unten, vier Niederlagen, ein Unentschieden und zwei Siege sind zu wenig für die eigenen Ansprüche.

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„Zu Beginn der Saison war ich sehr deutlich und sagte, dass wir konkurrenzfähig sein können, uns aber weiter verbessern müssen. Man muss auch wissen, dass es Vereine gibt, die mehr als 200 Millionen Euro investieren können, und man muss ihre Qualität respektieren“, stellt Conte klar. Es muss sehr klar sein, sonst wecken wir Erwartungen, die nicht positiv für das Umfeld sind, Erwartungen, die im Moment nicht realistisch sind.“ Nach 17 Spieltagen stehen die Spurs mit 30 Punkten auf Tabellenrang fünf, Liverpool hat allerdings mit einem Spiel weniger die Chance, sie zu überholen.
Er glaube weiter an seine Arbeit und an die Spieler, jedoch wehrt er sich dagegen, dass die vergangene Saison als Maßstab genommen wird. „Letzte Saison haben wir ein Wunder vollbracht. Wir haben ein Wunder vollbracht“, so Conte. „Aber ich wusste um die Situation und war mir mit dem Klub sehr einig. Dann erinnere ich mich sehr gut daran, dass die Leute über Tottenham als Titelanwärter in dieser Saison gesprochen haben, aber es war ein bisschen verrückt, das zu lesen.“
(Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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