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Brozovic glänzt, Handanovic wackelt, die Abwehrreihen überzeugen – Die Einzelkritik zum Inter-Sieg bei Juventus

4. April 2022 | Trending | BY 90PLUS Redaktion

Am Sonntagabend standen sich im Topspiel der Serie A Juventus und Inter gegenüber. Die Bianconeri verloren am Ende durch einen Treffer von Hakan Calhanoglu mit 0:1, das war aber nicht unbedingt verdient. 

Juventus mit den Chancen, Inter trifft

Schon in der ersten Halbzeit war im Derby D’Italia eine Menge los. Der Schiedsrichter musste mehrfach eingreifen, es gab frühe gelbe Karten, einige Unterbrechungen und am Ende knapp zehn Minuten Nachspielzeit. Hakan Calhanoglu brachte Inter in Führung, natürlich per Strafstoß, natürlich wurde dieser wiederholt, was wiederum der VAR, der für den Elfmeter erst ursächlich war, entschied. Es war bis dahin ein würdiges Topspiel der Serie A.

Juventus Inter

(Photo by FILIPPO MONTEFORTE/AFP via Getty Images)

Im zweiten Spielabschnitt versuchte Juventus viel, wechselte mehrfach. Trainer Massimiliano Allegri wollte die Dynamik des Spiels aufbrechen und versuchen, noch den Ausgleich zu erzielen. Die Chancen hatten die Gastgeber durchaus, auch wenn es in der zweiten Halbzeit nur selten zwingend wurde. Inter verteidigte clever, wurde aber auch nicht bis an den Rand der eigenen Belastbarkeit gefordert. Am Ende reichte es für den Titelkandidaten aus Mailand für einen knappen Sieg.

Benotet wird im Schulnotensystem von 1 bis 6, auch „,5“-Noten sind möglich. 

Die Noten: Juventus in der Einzelkritik – Alex Sandro fällt ab

Wojciech Szczesny: Musste in der ersten Halbzeit selten eingreifen, hatte nicht einmal viele Aufgaben im Spielaufbau. Hielt kurz vor der Pause den Elfmeter von Calhanoglu, dieser wurde blöderweise wiederholt, dann war der Pole machtlos. Konnte sich sonst kaum auszeichnen, kein dankbares Spiel für einen Torhüter: Note: 3.

Danilo: Gut ausbalanciert, legte die erste Chance früh auf. Solide im Zweikampf, sicher im Passspiel, ging nicht zu viel Risiko. Schob generell häufig an, machte eher wenige Fehler und hatte auch in der 2. Halbzeit einige Ideen. Der Ertrag war insgesamt aber zu gering. Note: 2,5.

Mathijs de Ligt: Im Aufbau souverän, wenn auch nicht überragend kreativ. Im Zweikampf wenn gefordert abgeklärt, ließ seinen Gegenspielern wenig Raum. Dadurch, dass Inter nicht viele Offensivaktionen hatte, geriet auch de Ligt nicht allzu oft in den Mittelpunkt. Note: 3.

Giorgio Chiellini: Drückte einen Ball zu Beginn an die Latte, war defensiv anfangs nur wenig gefordert. Knackige Zweikämpfe. Viele Parallelen zu de Ligt, denn Inter war wirklich keine permanente Herausforderung für die Innenverteidigung der Bianconeri. Note: 3. 

Alex Sandro: Fiel anfangs eher durch technische Fehler auf, zog unnötige Fouls, nach vorne mitunter ungenau. Keine sehr gute Leistung vom Brasilianer. Verursachte gemeinsam mit Morata einen Strafstoß vor der Pause. Auch im zweiten Spielabschnitt extrem fehleranfällig. Wurde später dann von Trainer Allegri erlöst. Note: 5.

Manuel Locatelli: Um Struktur bemüht, in der hektischen Anfangsphase aber nicht selten übergangen. Kein überragendes Spiel, konnte der Partie nicht seinen Stempel aufdrücken. Zudem relativ früh ausgewechselt, weil verletzt. Note: 3,5

Adrien Rabiot: Pendelte zwischen Defensive und Offensive hin und her, gewohnt dynamisch. Einige wichtige Balleroberungen, nach vorne im Passspiel eher auf Sicherheit bedacht. In der zweiten Halbzeit mit mehr Risiko unterwegs, hatte auch gute Ideen, wurde besser. Im Endeffekt ein sehr ordentliches Spiel vom Franzosen. Note: 2,5.

Juan Cuadrado: Defensiv wie offensiv gefordert, machte seine Sache zu Beginn gut, nach 14 Minuten mit einem guten Abschluss. Auch sonst viele gute Ideen. War einer der besten Spieler von Juventus, weil die Fehlerquote gering war, die Risikobereitschaft aber dennoch vorhanden. Note: 2,5

Paulo Dybala: Von Beginn an sehr gut eingebunden, früher gefährlicher Abschluss. Viel in Bewegung, interpretierte seine Position flexibel. War ein ständiger Unruheherd, sehr beweglich und an fast jedem Angriff beteiligt. Es fehlte das Glück im Abschluss, einige gute Laufwege wurden von den Mitspielern auch nicht mit entsprechenden Pässen belohnt. Note: 2,5.

Alvaro Morata: In der Anfangsviertelstunde schon mit zwei Möglichkeiten. Gut im Pressing, defensiv ungeschickt, als er mit Sandro zusammen einen Elfmeter verursachte. Im Offensivbereich phasenweise zu umständlich und mit falschen Entscheidungen. Note: 4. 

Dusan Vlahovic: Wie immer mit hohem Gefahrenpotenzial ausgestattet, suchte früh den Abschluss, bediente aber auch seine Mitspieler. Allerdings zeigte er auch den ein oder anderen technischen Fehler, als es darauf ankam, eben diese nicht zu machen. Tolle Bewegung in der 63. Minute, verzog aber knapp. Seine Stärken waren erkennbar, seine Schwächen allerdings auch. Note: 3,5.

Denis Zakaria (ab 34. für Manuel Locatelli): Überragender Antritt, traf den Pfosten. Sonst im Spiel um Struktur bemüht, war insgesamt aber von der Art und Weise Rabiot zu ähnlich. Nicht immer ideale Abstimmung. Insgesamt mit Licht und Schatten. Note: 3,5.

Mattia de Sciglio (ab 73. für Alex Sandro): Keine Bewertung mehr.

Moise Kean (ab 73. für Alvaro Morata): Keine Bewertung mehr.

Federico Bernardeschi (ab 85. für Juan Cuadrado): Keine Bewertung mehr.

Arthur (ab 85. für Adrien Rabiot): Keine Bewertung mehr.

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Die Noten: Inter in der Einzelkritik – Brozovic dominiert das Mittelfeld

Samir Handanovic: Irrte orientierungslos durch seinen Fünfmeterraum, was zum Lattentreffer durch Chiellinie führte (9.). Danach mit weiteren Unsicherheiten, insbesondere bei hohen Bällen. Bekam aber in Minute 73 seine Fingerspitzen an den Ball nach Zakarias fulminanten Versuch, der am Pfosten landete. Note: 4

Danilo D’Ambrosio: Aufmerksamer Auftritt. Überzeugte mit gutem Stellungsspiel und Stabilität in den Zweikämpfen, wodurch so manche fußballerische Schwäche überstrahlt wurde. Note: 3

Milan Skriniar: Gab insgesamt eine gute Figur in den Zweikämpfen mit Vlahovic ab, lediglich Zakaria wackelte ihn Problem aus (73.). Teils unsauber in seinem Klärungsaktionen, weshalb Juventus den Druck aufrechterhielt. Note: 3,5

Alessandro Bastoni: Stärkster Akteur in der Dreierkette. Mit guter Ruhe am Ball, fiel mit einigen gelungen Spieleröffnungen und Kopfballstärke auf. Schmälerte seine Leistung fast mit einem überflüssigen Foul an Zakaria, das in der 55. Minute beinahe zum Elfmeter führte. Note: 2,5

Denzel Dumfries: Ließ Morata viel Freiraum bei seiner Kopfballmöglichkeit (16.). Schon zuvor mit einigen Fehlpässen, die er durch sein hohes Tempo wieder ausglich. Dank seines Offensivdrangs holte er in der Nachspielzeit den Elfmeter heraus. Nach dem Seitenwechsel unauffälliger, ehe er durch Darmian ersetzt wurde. Note: 3

Marcelo Brozovic: Wurde immer wieder von Juventus zugestellt, befreite sich aber immer wieder und gefiel trotzdem mit seiner Ballsicherheit. Darüber hinaus war er präsent in den Zweikämpfen und strahlte bis zur 77. Minute eine hohe Sicherheit aus. Note: 2

Nicolo Barella: Fand sehr schwer ins Spiel, wurde aber gegen Ende des ersten Durchgangs aktiver. Zeigte viel Engagement, befand sich aber ein ganzes Stück von seiner Bestform entfernt, weil er auch zu oft leichtfällig Bälle hergab. Note: 4

Ivan Perisic: Vor der Pause trotz hoher Laufbereitschaft ohne jegliche Bindung zum Spiel. Nach dem Seitenwechsel auffälliger, seine Flanke in Minute 51 wehrte Szczesny nur unzureichend ab. Im eigene Strafraum rettete er im letzten Moment vor Dybala (58.). Note: 3,5

Hakan Calhanoglu: Tauchte in der ersten Halbzeit nahezu ab, bis zur 32. Minute, als ein Doppelpass mit Lautaro fast zu einer herausragenden Gelegenheit führte. Hatte Glück beim Elfmeter, denn seinen ersten Versuch parierte Szczesny mühelos. Im zweiten Versuch behielt er aber die Nerven und verwandele eiskalt. Im zweiten Abschnitt wieder unauffällig. Note: 3,5

Lautaro Martínez: Unglücklicher Beginn mit einer frühen gelbe Karte (2.). zog auch danach in den Zweikämpfen nicht zurück und näherte sich der Ampelkarte. Nach vorne hin allerdings wirkungslos. Folgerichtig daher die Auswechslung nach 59 Zeigerumdrehungen. Note: 4,5

Edin Dzeko: Ließ sich fallen, um überhaupt am Spiel teilzunehmen. Holte teilweise auf den Flügelpositionen die Bälle ab. Im gegnerischen Strafraum trat er jedoch bis zu seiner Auswechslung in der Nachspielzeit überhaupt nicht in Erscheinung. Note: 4

Matteo Darmian (ab 59. für Denzel Dumfries): Hielt seine Seite komplett dicht. Dazu mit Balleroberung vor Correa-Chance (82.). Note: 2,5

Joaquin Correa ( ab 59. für Lautaro Martínez): Verlor den Ball vor der besten Vlahovic-Möglichkeit. Insgesamt aber engagiert, hätte jedoch in Minute 82 präziser abschließen müssen. Note: 3,5

Arturo Vidal (ab 77. für Hakan Calhanoglu): Keine Bewertung mehr.

Roberto Gagliardini (ab 77. für Marcelo Brozovic): Keine Bewertung mehr.

Robin Gosens (ab 90+1. für Edin Dzeko): Keine Bewehrung mehr.

 

 

(Photo by FILIPPO MONTEFORTE/AFP via Getty Images)


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