Yann Sommer hat mit Inter einen schwachen Start in die neue Saison hingelegt. Der langjährige Bundesliga-Keeper steht in der Kritik.
Nach drei Spieltagen hat der Vizemeister unter seinem neuen Trainer Christian Chivu erst drei Zähler auf dem Konto. Besonders das 3:4 im Derby d’Italia gegen Juventus nagt an den Nerazzurri. Im Zentrum der öffentlichen Kritik steht Torhüter Sommer, nachdem er gegen die Bianconeri bei gleich zwei Gegentoren eine unglückliche Figur machte.
Die italienische Presse schoss sich daraufhin auf den Schweizer ein. „Sommer, so nicht: zwei entscheidende Fehler bei vier Gegentoren. Auf der Anklagebank wird Deutsch gesprochen“, titelte die Gazzetta dello Sport. Doch damit nicht genug. „Er könnte zu einem Problem werden. Ist es Zeit für Josep Martinez?“, stellte die größte Sportzeitung des Landes sogar eine Wachablösung zwischen den Pfosten in den Raum. Der einmalige spanische Nationalspieler Martinez ist seit einem Jahr der Back-Up für Sommer. Einst absolvierte der 27-Jährige für RB Leipzig zwei Spiele in der Bundesliga.
Inters Defensive wackelt bedrohlich
Mit einem Wechsel im Tor sind die Probleme beim Champions-League-Finalisten jedoch nicht behoben. Gerade in der Defensive steht Chivu, der das Amt vom langjährigen Erfolgstrainer Simone Inzaghi übernommen hatte, noch viel Arbeit bevor. Gegen Juventus wirkte die Hintermannschaft mehrmals überfordert, konnte gerade Dribbler Kenan Yildiz kaum stoppen. Schon im letzten Drittel der vergangenen Saison hatte sich Inter ungewohnt anfällig präsentiert, was in der 0:5-Klatsche im Finale der Königsklasse gegen PSG gipfelte.
Als „das Ergebnis der üblichen individuellen Fehler, die die Mannschaft seit letztem Jahr mit sich herumträgt“, bezeichnete die Gazzetta dello Sport die Niederlage gegen den Rekordmeister.
Die nächste Chance, die Saison in die richtigen Bahnen zu lenken, bietet sich der Chivu-Elf am Mittwoch. Dann starten die Nerazzurri bei Ajax in die Ligaphase der Champions League. Gehen die Mailänder auch beim Auftakt in die Königsklasse baden, dürfte die Kritik schnell unangenehme Ausmaße annehmen – nicht nur für Yann Sommer.