Conte ist der Wunschkandidat: Napoli lockt mit vielen Freiheiten

2. April 2024 | Serie A | BY Yannick Lassmann

Die SSC Napoli durchlebt eine turbulente Saison, in der sie die Meisterschaft nicht annähernd bestätigen konnte. Francesco Calzona soll für ein sauberes Ende sorgen, ehe zur kommenden Spielzeit möglichst Antonio Conte den Trainerposten übernimmt.

SSC Napoli arbeitet an Conte-Verpflichtung

Platz acht, lediglich 45 Punkte aus 30 Spielen und mit Francesco Calzona (55) bereits den dritten Trainer der laufenden Spielzeit im Amt: Die Lage ist zurzeit trist bei der SSC Napoli, nachdem sie vor rund einem Jahr noch mit begeisterndem Fußball den Scudetto gewann. Die Qualifikation für die Champions League liegt in weiter Ferne, ein Verpassen aller europäischen Wettbewerbe erscheint angesichts der aktuellen Form realistisch.



Die Planungen für die kommende Spielzeit laufen dennoch schon auf Hochtouren. Oberste Priorität besitzt die Besetzung der Cheftrainerstelle. Calzona, einst Assistent von Meistertrainer Luciano Spalletti (65), sprang schließlich nur bis Saisonende in die Bresche. Ohnehin richtet sich der Fokus des eigensinnigen Präsidenten Aurelio de Laurentiis (74), der nicht nur Spalletti vergraulte, sondern auch bei der Wahl des Nachfolgers mit Rudy Garcia (60) und Walter Mazzarri (62) gleich zweimal danebenlag, erneut auf Antonio Conte (54).

Wie die Gazzetta dello Sport berichtete, pflegen beide seit vielen Jahren ein sehr gutes Verhältnis zueinander, nachdem sie sich im Urlaub intensiver austauschten. Darüber hinaus sei de Laurentiis bewusst, dass er sich keinen weiteren Fehlgriff erlauben darf. Conte, dessen fordernde Art schon einigen Vereinsführungen missfiel, ist kein Mann für langfristige Projekte, sondern steht wohl wie kaum ein Trainer für den Win-Now-Modus. Nur bei Juventus blieb er länger als zwei Jahre. Den Meistertitel gewann er in Turin gleich dreimal, bei Chelsea im ersten Jahr und bei Inter in der Spielzeit 2020/21.

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Auch bei Napoli strebe er direkt den Scudetto an. Die finanziellen Mittel dürften vorhanden sein, denn durch den voraussichtlichen Verkauf von Torjäger Victor Osimhen (25) kann der Traditionsklub mit Einnahmen von über 100 Millionen Euro planen, die Conte sofort in den Kader reinvestieren könne. Über die Neuzugänge dürfe er frei entscheiden. So könne auch gegen Klubgrundsätze verstoßen werden, wie der Verpflichtung von Ü30-Spielern für ein hohe Ablöse sowie ein saftiges Gehalt.

So würde de Laurentiis einer Verpflichtung von Romelu Lukaku (30), mit dem Conte bei Inter sehr erfolgreich zusammenarbeitete, nicht im Wege stehen. Ebenso habe der Präsident keine Probleme, das anspruchsvolle Salär des Trainers sowie seiner Assistenten zu stemmen. Ob die Verpflichtung trotz des Entgegenkommens gelingt, bleibt aber offen. Daher beschäftigt sich die SSC Napoli mit Alternativen wie Vincenzo Italiano (46/Fiorentina) oder Raffaele Palladino (39/AC Monza).

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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