Serie A | Elfmeterfestival: Spezia schlägt Inter – auch dank Maldini-Sohn

10. März 2023 | News | BY Yannick Lassmann

News | Vor dem Champions-League-Achtelfinalrückspiel trat Inter beim abstiegsgefährdeten Spezia Calcio an. Die Generalprobe misslang. Trotz über weite Strecken klarer Überlegenheit verlor die Nerazzurri mit 1:2.

Inter dominiert: Dragowski lässt Martínez verzweifeln

Standesgemäß übernahmen die Gäste im Stadio Alberto Picco direkt das Kommando. Die ersten Warnschüsse gab Lautaro Martínez ab, Bartlomiej Dragowski befand sich jeweils auf dem Posten. Nach neun Minuten schaltet sich Routinier Danilo d’Ambrosio offensiv mit ein und wurde im gegnerischen Strafraum von Mattia Caldara rustikal abgeräumt, Schiedsrichter Livio Marinelli ließ erst weiterspielen, wurde dann aber an den Bildschirm beordert und entschied auf Strafstoß, da Caldara wohl erst den Fuß von d’Ambrosio und dann den Ball erwischte. Martínez übernahm die Verantwortung, fand allerdings kein Vorbeikommen an Dragowski, der die Ecke ahnte und den halbhohen Versuch zur Eck abwehrte (13.).

 

Das Privatduell zwischen Dragowski und Martínez setzte sich in der 20. Minute fort. Nach feiner Vorlage von d’Ambrosio scheiterte der Argentinier am äußerst aufmerksamen Schlussmann. Dragowski war der herausragende Akteur auf Seiten von Spezia, das kaum einmal die Mittellinie überquerte. Den nächste Inter-Abschluss gab Henrikh Mkhitaryan per Volley ab, der nur knapp über das Tor flog (29.).

Nach 33 Minuten geriet der Tabellenzweite erstmals in Bedrängnis: Kevin Agudelo zog mit Tempo in den Sechszehner ein, seinen Schuss aus spitzem Winkel fälschte Francesco Acerbi, die daraus entstehende Bogenlampe landete auf dem Querbalken, Keeper Samir Handanovic hätte nicht mehr eingreifen können. Ansonsten gab weiter die Nerazzurri den Ton an. In Erscheinung trat immer wieder Martínez, dessen Tempolauf mit einem Schuss aus 18 Metern endete, den Dragowski erneut exzellent parierte (42.). Ein über weite Strecken einseitiger erster Abschnitt endete somit torlos.

(Photo by Gabriele Maltinti/Getty Images)

Spezia jubelt nach turbulenter Schlussphase

38 Sekunden nach Wiederanpfiff war es dann soweit: Martínez überwand Dragowski mit einem platzierten Kopfball. Der Jubel fiel allerdings verhalten aus, denn das Schiedsrichtergespann verweigerte dem Treffer die Anerkennung, da sich Romelu Lukaku zuvor knapp im Abseits befand. Wenig später köpfte Lukaku einen Eckball in den Fünfmeterraum, wo Bastoni den Ball aus kurzer Distanz über den Kasten beförderte (51.).

180 Sekunden darauf wagte sich Spezia Calcio wieder nach vorne, Sturmtank M’Bala Nzola schüttelte Acerbi ab und legte quer auf den eingewechselten Davide Maldini, der Sohn von AC-Legende Paolo vollendete per Flachschuss zum überraschenden 1:0 (55.). Die Reaktion von Inter fiel verhalten aus. Daraufhin entschloss sich Simone Inzaghi zu einem Vierfachwechsel und brachte mit Edin Dzeko einen dritten Stürmer.

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Neu im Spiel war auch Hakan Calhanoglu, dessen scharfer Versuch aus 19 Metern nur knapp am langen Eck vorbeirauschte (70.). Zu diesem Zeitpunkt betrug das Torschussverhältnis übrigens 3:21. Der Abstand in dieser Statistik wuchs weiter an, Martínez per Kopf und Marcelo Brozovic verfehlten das Tor jedoch deutlich. So musste der zweite Strafstoß des Abends zum überfälligen Ausgleich herhalten, der gerade erst aufs Spielfeld gekommene Salva Ferrer traf Denzel Dumfries mit dem Fuß an der Brust, den fälligen Elfmeter verwandelte Lukaku gegen den diesmal machtlosen Dragowski – 1:1 (82.).

In der 85. Minute deutete Marinelli erneut auf den Punkt, nun waren die Hausherren an der Reihe. Dumfries wurde vom Gefoulten zum Verursacher, da er Viktor Kovalenko ungestüm von hinten umrammte, Nzola ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und traf ins rechte Eck – 2:1. In den letzten Minuten verteidigte Spezia Calcio den Vorsprung mit großer Leidenschaft fuhr drei äußerst wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.

Spezia Calcio – Inter 2:1 (0:0)

Spezia Calcio: Dragowski,-Caldara, Ampadu, Nikolaou,-Amian, Zurkowski (46. Ekdal), Bourabia, Agudelo (66. Kovalenko), Gyasi (81. Ferrer),-Shomurodov (46. Maldini/89. Wisniewski), Nzola

Inter: Handanovic,-Darmian (80. Carboni), Acerbi, Bastoni,-d’Ambrosio (66. Dumfries), Barella (66. Calhanoglu), Brozovic, Mkhitaryan (66. Dzeko), Gosens (66. Dimarco),-Lukaku, Martínez 

Tore: 1:0 Maldini (55.), 1:1 Lukaku (Foulelfmeter, 82.), 2:1 Nzola (87.)

Besondere Vorkommnisse: Bartlomiej Dragowski hält Foulelfmeter von Lautaro Martínez (13.)

(Photo by Gabriele Maltinti/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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