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Serie A: Meister Inter dominiert die Elf der Saison – Monza-Torhüter zwischen den Pfosten

28. Mai 2024 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Die Saison 2023/24 in der Serie A wurde dominiert von Inter. Die Nerazzurri haben sich auch den Meistertitel gesichert, hochverdient. Wenig überraschend findet man auch einige Spieler des Scudetto-Gewinners in der Elf der Saison. 

Serie A: Das ist die Elf der Saison 2023/24

Tor: Michele di Gregorio (AC Monza)

Die AC Monza landete in der Serie A am Ende „nur“ auf dem zwölften Platz. Dennoch stand einer der besten Spieler der Saison im Aufgebot des Teams. Dabei handelt es sich um Michele di Gregorio, der 33-mal in der Serie A auflief. Dabei kassierte er 35 Gegentore, hielt 14-mal die null in dieser Saison. Kurios: In den fünf Ligaspielen, in denen er nicht im Tor stand, musste Monza gleich 16 Gegentore hinnehmen! Das zeigt den Wert des Spielers, der einige Glanzparaden zeigte, eine gute Strafraumbeherrschung an den Tag legte und seinem Team dadurch den ein oder anderen Punkt rettete. Auch deswegen hatte Monza am Ende nichts mit dem Abstieg zu tun. 



Rechter Verteidiger: Michael Kayode (Fiorentina)

Michael Kayode hat sich in dieser Saison einen Namen gemacht. Er kam aus der Jugend der Fiorentina zur ersten Elf – im Sommer 2023. Nach den ersten guten Ansätzen wurde der Vertrag auch prompt bis zum Sommer 2028 verlängert. Damit landete die Viola einen Volltreffer, denn der offensivfreudige Rechtsverteidiger, der im Laufe der Saison immer wieder antrieb, legte eine gute Saison hin. 25-mal stand er in der Serie A auf dem Feld, zeigte sich sehr dynamisch, attackierte nach vorne, schoss auch ein Tor. Viele Spieler von Topteams teilten sich entweder die Arbeit mit dem Backup oder waren keine klassischen Außenverteidiger, was seine Berufung noch einmal unterstützte. 

Innenverteidigung: Alessandro Buongiorno (Torino) & Alessandro Bastoni (Inter)

Alessandro Buongiorno ist ein absolut moderner Innenverteidiger. Der 24-Jährige ist groß, spielt clever, kann das Spiel gut eröffnen und ist beim Kopfballspiel eine Macht. Er hielt den Laden beim FC Turin in vielen Fällen zusammen, schaltete sich offensiv gerne ein und schoss drei Tore. Zudem langt er gerne auch mal hin, wenn es denn nötig ist, sieben gelbe Karten sind aber auch nicht zu viel. 

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Neben ihm steht Alessandro Bastoni in der Elf des Jahres. Der Verteidiger von Inter ist nicht mehr aus dem Team der Nerazzurri wegzudenken, ist auch in der Nationalmannschaft immer dabei. Sein Spielaufbau ist überragend, er macht kaum Fehler, ist ein sehr stabiler Zweikämpfer und hat auch noch einen guten Antritt. Kurzum: Bastoni bringt das Gesamtpaket mit und darüber hinaus auch noch in fast jedem Spiel auf den Platz. 

Linker Verteidiger: Theo Hernandez (AC Milan)

Theo Hernandez ist auf der linken Seite der Viererkette in den letzten Jahren quasi gesetzt. Nicht nur bei Milan, sondern auch in der Elf der Saison. Sein Offensivdrang macht ihn zu einem der auffälligsten Außenverteidiger der Liga, er schafft es auch regelmäßig, einige Scorerpunkte zu sammeln. Fünf Tore und vier Vorlagen waren es in der Serie A, defensiv war er immer bemüht, mitzuhelfen und schaffte das in vielen Fällen auch. Er sticht individuell einfach klar heraus, vor allem, wenn man nur die klassischen Linksverteidiger zur Wahl stellt. 

Mittelfeldzentrum: Hakan Calhanoglu (Inter) & Teun Koopmeiners (Atalanta) 

Wer hätte vor sechs, sieben oder acht Jahren gedacht, dass Hakan Calhanoglu mal einer der besten Sechser der Welt werden würde? Seit seinem Wechsel zu Inter wurden seine Aufgaben immer defensiver. Er ist mittlerweile ein Spielgestalter, der sich nicht zu schade ist, aus der Tiefe aufzubauen, Nebenmann Barella seine Freiheiten zu geben und gleichzeitig auch mal dazwischen zu hauen. Die Balance hielt er perfekt, dadurch war er eine der zentralen Figuren beim Meistertitel Inters. Zudem sind seine ruhenden Bälle weiterhin eine Waffe. 

Calhanoglu Serie A

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

Teun Koopmeiners, der Niederländer in Diensten von Atalanta, hat sich auch wieder in den Fokus gespielt. Er ist die deutlich offensivere Version des Hakan Calhanoglu, tauchte in einigen Spielen auch mal direkt hinter der Spitze auf. Der 26-Jährige schoss zwölf Tore, bereitete fünf weitere vor, setzte Akzente im Pressing und arbeitete viel gegen den Ball. Koopmeiners, der 2021 aus Alkmaar nach Bergamo kam, war einer der absoluten Schlüsselspieler beim Erreichen von Platz vier. 

Mittelfeld außen: Christian Pulisic (Milan) & Kvicha Kvaratskhelia (Neapel)

Christian Pulisic scheint in Mailand seine Freude gefunden zu haben. Der Ex-BVB-Spieler, der keine perfekte Zeit beim FC Chelsea erlebte, um das vorsichtig zu formulieren, war einer der großen Lichtblicke bei den Rossoneri. Der US-Amerikaner war auf hohem Niveau unterwegs, spielte 36-mal in der Serie A, schoss dabei zwölf Tore und bereitete neun weitere vor. Damit war er einer der besten Scorer der Liga und ein Schlüsselspieler in einer Milan-Mannschaft, die in dieser Saison nicht die ganz großen Leistungen zeigte. 

Nahezu identisch lässt sich auch die Saison von Kvicha Kvaratskhelia beschreiben. Der Georgier hatte zwar Anlaufschwierigkeiten, genau wie Neapel, aber arbeitete sich entgegen dem Trend seines Teams deutlich besser in die Saison. Seine Haken wurden schneller, sein Offensivspiel wurde flüssiger und mit der Zeit kamen auch die Tore und Vorlagen zurück. 19 Scorerpunkte in der Liga sind zwar schwächer als in der Vorsaison, dennoch war er der Spieler bei den Partenopei, der mal den besonderen Moment herbeiführen konnte. Ohne ihn wäre die Neapel-Saison noch enttäuschender verlaufen.

Stürmer: Joshua Zirkzee (Bologna) & Lautaro Martinez (Inter)

Einige gute Stürmer waren in der vergangenen Saison in der Serie A unterwegs. Ein Spieler, dem man vorher vielleicht nicht zugetraut hätte, in der Elf des Jahres zu landen, ist Joshua Zirkzee. Der ehemalige Edeljoker des FC Bayern, der dort aber nicht sein Glück fand, kam über Umwege zum FC Bologna und schlug dort vor allem in dieser Saison voll ein. Nur auf die Statistiken zu schauen, die mit elf Toren und fünf Vorlagen schon sehr ordentlich sind, wäre aber falsch. Denn er passt perfekt zur Spielidee Mottas, macht die Bälle fest, lässt sich auch mal in das Mittelfeld fallen und initiiert von dort Angriffe. Das macht den Wert des Spielers aus, er ist so etwas wie der MVP der Bologna-Offensive. 

Zirkzee Serie A

(Photo by Alessandro Sabattini/Getty Images)

Unangefochten an der Spitze der Torjägerliste stand aber ein anderer Spieler. Lautaro Martinez von Meister Inter spielte eine sehr gute Saison, 24 Tore erzielte der Argentinier. Zudem hatte er einige gute Ideen im Offensivspiel, bereitete Tore vor und sorgte immer für Unruhe in der gegnerischen Defensive. Lautaro war einer der besten Spieler der gesamten Saison und fiel in kaum einer Partie in irgendeiner Form ab. Die Zuverlässigkeit von Spielern wie ihn war der Schlüssel zum Meistertitel der Nerazzurri.

Trainer: Thiago Motta (Bologna)

Thiago Motta hat beim FC Bologna nicht nur die Art und Weise, Fußball zu spielen, revolutioniert. Er hat es auch geschafft, diesem Team den Erfolgshunger einzuimpfen. Dadurch gelang es auch, am Ende den fünften Platz und somit die Qualifikation für die Champions League zu sichern. Mit nur sechs Niederlagen in 38 Spielen schaffte es Bologna, eine sehr stabile Saison zu spielen, was auch an Motta lag. Er wird den Verein zwar in Richtung Juventus verlassen, hat das Grundniveau aber deutlich angehoben.

Bank: Wieder viel Inter

Auch auf der Bank dominiert Inter. Der Meister stellt die beste Defensive der Liga, Yann Sommer ließ sich nicht wirklich etwas zu Schulden kommen. Deswegen ist der Schweizer auch der Torhüter auf der Bank. In der Abwehr führt kein Weg an Innenverteidiger Riccardo Calafiori (22) vorbei, der Bologna stabilisierte und eine sehr gute Saison spielte. Auch Federico Dimarco von Inter spielte sehr gut, allerdings häufig links vor der Dreierkette als Wingback, was auch seinen Fähigkeiten entspricht. 

Ederson von Atalanta war ein wichtiger Spieler für den Viertplatzierten in der Liga, erzielte einige Treffer und war vor allem stets ballsicher. Nicolo Barella von Inter dominierte die Gegner reihenweise, war eine Passmaschine und absolut zuverlässig. Riccardo Orsolini ist ein weiterer Spieler, der gemeinsam mit Bologna gewachsen ist und sich in vielen Spielen sehr gut präsentierte. Gleiches galt für Paulo Dybala, Denker und Lenker bei der Roma, Dusan Vlahovic, der eine seiner besten Phasen in der Serie A hatte, und Marcus Thuram, der zum Nulltarif zu Inter wechselte und überzeugen konnte.

 

(Photo by MARCO BERTORELLO/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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